Lady Gaga auf Metal

Die vier Hamburger Musiker von Lord of the Lost heizten mit lautem Metal das Publikum an. Leider ließ sich kaum einer zum Headbangen bewegen, was bei gewohnt schnellem Rhythmus fabelhaft gepasst hätte. Aber trotz der anfänglichen Zurückhaltung der Zuhörer spielten und sangen die Lords mit der Schlagzeuglady wunderschönes Metal und überraschten mit einer ebensolchen Version von Lady Gagas „Bad Romance“. Ohne Dancemusik, dafür mit viel Drums und Bass konnte ich sogar Gefallen an diesem Lied finden. Schade war nur, dass der Sänger für mehrere schmerzhafte Rückkoppler sorgte. Lord of the Lost werden am 27.09.11 wieder im Hirsch in Nürnberg spielen.

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Nach einer unerträglich langen Umbauphase wurde es endlich dunkel und man hörte eine Stimme, die sozusagen das Intro sprach. Mit einer kleinen Explosion fiel die schwarze Leinwand mit dem Mono Inc.-Schriftzug und Sänger Martin Engler sprang aus der Dunkelheit hervor. War der Effekt gelungen, fand der Sound weniger Anklang beim Publikum. Während der ersten Hälfte des Konzerts waren vor allem Gitarre und Bass ein ohrenbetäubendes Dröhnen, untermalt von den rhythmusgebenden Drums, so dass der Gesang weder verständlich war oder man im Allgemeinen von Musik hätte sprechen können. Glücklicherweise wurde dieser Missstand behoben und die zweite Hälfte des Konzerts war erheblich angenehmer.
Mit den Songs des neuen Albums „Viva Hades“ und sorgfältig ausgesuchten ältere Stücken gaben die vier Musiker alles und enttäuschten nicht.

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Doch nicht nur rockige und schnelle Töne wurden angeschlagen. Als die restlichen Mitglieder die Bühne verließen und Martin Engler sich auf einen Stuhl setzte, die Gitarre in der Hand, wurde es still im Saal. Nun wurden ernste Themen angesprochen und so sehr sich die Band gefreut hatte, dass „Viva Hades“ – zu Deutsch „Es lebe die Hölle“, wie Engler erklärte – von 0 auf 50 in die Charts eingestiegen war , so erschütternd war es für sie gewesen, dass in der Woche der Veröffentlichung ein Teil der Welt verrücktgespielt hat. Engler sprach das Erdbeben in Japan und die politische Situation in Libyen und anderen Ländern an. Nachdenklich erklärte er, dass Menschenleben kostbar und kurz sind. „Lebt jeden Tag als wäre es euer letzter Tag!“, forderte der Sänger die Menge auf und stimmte den Song „When all my cards are played“ an.

Fröhlicher war die folgende Erzählung über die neue „Wohngegend“, in Nachbarschaft zu anderen Bands, wie Saltatio Mortis, Unheilig oder Eisbrecher. Dies entpuppte sich als gute Überleitung zu „Voices of doom“, das aber nur angespielt wurde, um danach in die Akkorde von Iggy Popps „Passenger“ überzugehen. Die Fans bekamen nach einigem Hin und Her – und Verständigungsproblemen zwischen dem fränkischen Publikum und der hamburgischen Band – endlich auch das Mitsingen des „Lalala“-Teils hin.
Dann kehrte aber die Band auf die Bühne zurück und begeisterte mit Gitarren- und Schlagzeugsolo und gewohntem Alternativrock.
Nach fast zwei Stunden und mittlerweile Saunafeeling im „Hirsch“, verabschiedeten sich Mono Inc., kehrten jedoch zweimal für Zugaben auf die Bühne zurück und schienen selbst nicht gehen zu wollen.
Der neue und vielleicht noch ungewohnte Erfolg von Mono Inc. ist berechtigt. Das Konzert war trotz Startschwierigkeiten gut und Mono Inc. sowie Franken freuen sich auf das Schloßhof-Festival im August und das nächste Konzert im Herbst in Nürnberg.

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