Ein Pagan-Sturm in München

Das Paganfest ist mittlerweile eine feste Einrichtung, sowohl in der Festivallandschaft, als auch in München selbst. Seit dem Jahre 2007 tourt das Fest nun schon zum sechsten Mal schon durch Europa und beschert der bayrischen Hauptstadt in diesem Jahr schon Monate zuvor Vorfreude. Denn nicht nur, dass wir hier eine Extended Show spendiert bekommen haben, was bedeutet, dass zwei Bands mehr sich die Ehre geben, das Menü, sprich: die Running Order, liest sich äußerst vorzüglich. Das komplette Programm besteht aus Bands, deren Namen erfreuliches Drücken in Ohren und Magen verspricht, wenn die Bassdrumm rollt und die Gitarren schreddern. Kurz gesagt, man konnte sich auf einen gepflegten Metalabend freuen.

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Echte Geschichten und wahre Lügen

marzi_cnimmermehr_76974Christoph Marzi wird von seinen Fans seit seiner Uralten-Metropole-Reihe als wahrer Meister des Geschichtenerzählens geschätzt. Doch nicht jede Geschichte kann ein mächtiges Epos sein, das das Schicksal der Welt beinhaltet; dennoch sind auch sie es wert, erzählt zu werden. Unzählige Gute-Nacht-Geschichten, Märchen, Sagen und Mythen begleiten uns seit unserer Kindheit und geraten viel zu oft in Vergessenheit. Genau diese „wahren Lügen“ ruft Christoph Marzi dem Leser in 15 Kurzgeschichten ins Gedächtnis und bringt den Zauber zurück, der an kalten Winterabenden den Lesesessel umweht.
In einem ausführlichen Vorwort gibt er außerdem einen schönen Einblick in Hintergründe und Inspiration für seine Geschichten, die ich hier kurz zusammenfassen will. Weiterlesen

Klassische Urgesteine – Rock meets Classic 2013

Hinter dem Namen verbirgt sich bereits alles, was man wissen muss. Klassische Instrumente treffen auf harte Gitarren, ein lautstarkes Schlagzeug und rockige Stimmen. In diesem Jahr nahm das Bohemia Sinfonie Orchester aus Prag den Weg auf sich, um mit den ganz Großen eine tolle Show zu inszenieren. Mit dabei Chris Thompson (Manfred Mann´s Earth Band), Steve Augeri (Journey), Eric Bazilian (The Hooters), Paul Rodgers (Bad Company) und als special Guest Bonnie Tyler. Präsentiert wurde dieses Konzert unter anderem von Antenne Bayern.

Moderatorin Kathie Kleff ließ es sich nicht nehmen den Startschuss in den Abend zu geben. Pünktlich um 20 Uhr betrat sie die große Bühne, das Orchester im Rücken und kündigte den ersten Star an: Chris Thompson.

Gut gelaunt und mit viel Schwung kam er auf die Bühne und gesellte sich zu den Mitgliedern der Mat Sinner Band, die an diesem Abend den rockigen Part übernahmen und die Gitarren zum Kreischen brachten. Los ging es auch mit guten altbewährten Stücken aus alten Zeiten. Das Publikum in der Olympiahalle hatte die Songs größtenteils zu Teenagerzeiten erlebt. Die Augen wurden größer, ein Funkeln wurde sichtbar und die ersten klatschten, jubelten und sangen. Die Atmosphäre versprühte Gänsehaut, die Töne saßen und die Akustik war einfach hervorragend. Doch liebes Publikum: Warum mussten unbedingt diese hässlichen blauen Blinklichter bei den Balladen geschwungen werden? Warum kein klassisches Feuerzeug? Hätte viel besser zur Stimmung gepasst.

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Friedhof Neuhausen

eingangDer Eingang an der Winthirstraße in München ist klein, man betritt die Ruhestätte über einige Stufen und steht vor dem Winthirkirchlein. Der Friedhof tauchte erstmals 1315 urkundlich auf, das derzeitige Erscheinungsbild gibt es seit 1829. Weiterlesen

Todesmetallische Könige und Thronfolger

Hour Of PenanceHour Of Penance
Um Punkt halb acht betraten die Italiener Hour Of Penance die Bühne des schon mehr als ordentlich gefüllten Werks und legten gleich mit „Sedition Through Scorn“ vom aktuellen Album Sedition los. Die 1999 in Rom gegründete Truppe ging sehr routiniert zu Werke und präsentierte in der folgenden halben Stunde einen Querschnitt durch ihre drei letzten Alben mit Songs wie „Paradogma“, „Slavery in A Deaf Decay“ oder „Misconception“. Der kompromisslosse Death Metal war ein guter Einstieg in diesen Konzertabend, wurde allerdings etwas statisch vorgetragen – da hätte gern ein wenig mehr Action auf der Bühne sein können. Das Publikum spendete aber höflichen Applaus und machte nach dem Auftritt von Hour Of Penance einen durchaus aufgewärmten Eindruck. Mission erfüllt.
(Review von torshammare)



Black Dahlia Murderblack-dahlia-murder
Mit einer ähnlich uhrwerkgleichen Präzision wie Cannibal Corpse schauen auch Black Dahlia Murder regelmäßig bei uns vorbei, leider diesmal mit einem herben Verlust am Drumsessel. Shannon Lucas hatte die Band Ende letzten Jahres verlassen, um eigene Projekte wie zum Beispiel einen Tattoo-Shop besser voranzutreiben. Vorübergehender Ersatz ist der neue Kesseltreiber Alan Cassidy, der zuvor schon für Abigail Williams die Felle verprügelt hat. Ansonsten aber schien alles beim Alten geblieben zu sein, Sänger Trevor Strnad zieht immer noch nach spätestens drei Songs sein Shirt aus und erhöht somit den visuellen Charakter der Show um ein beträchtliches Maß. Eigentlich reicht der akustische längst aus, aber die Präsenz und das Charisma des Frontmannes ist für viele mit ein Grund, die Band zu sehen. Persönlich war allerdings für mich immer Prio Nummer eins der außergewöhnliche Drummer Shannon, der immer wieder mit beängstigender Genauigkeit sein Werkzeug malträtierte. Der Typ war/ist eine echte Wucht hinter der Schießbude und zählt nicht umsonst zu den Besten seiner Zunft. Ich kann nur hoffen, dass die Band adäquaten Ersatz auftreiben wird.
Die Show selber war leider nur eine halbe Stunde lang, aber dennoch intensiv und druckvoll. Langsame Parts bei Death Metal Bands sind in meinen Ohren immer besonders beliebt, so auch bei Black Dahlia Murder, die damit ihre zumeist recht hektisch-frickeligen Teile auf Alben wie auch live gekonnt auflockern. Insgesamt ein guter Auftritt, doch aufgrund der zu kurzen Spielzeit und ungewohnt neuem Drummer etwas unterhalb der gewohnten Güteklasse 1A.

 

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Düstere Balladen zum Träumen

nick-cave

14 Alben, vier zusätzliche Live-Alben und 29 Jahre als Band auf dem Buckel: Nick Cave And The Bad Seeds haben wieder zugeschlagen und CD Nummer 15 auf den Markt gebracht. Push The Sky Away heißt sie und beinhaltet neun Songs, die einige Überraschungen bergen. Oder ist es vielleicht doch ein ganz normales Nick-Cave-Album?
Es beginnt sanft und ruhig, getragen schleicht die Melodie dahin, und man denkt eher an Beerdigungen oder auch ganz ruhige, romantische Tänze mit dem Liebsten. „We No Who U R“ ist eine schöne Nummer, die einmal mehr ohne Brachialgewalt auskommt und einen Chor für den Refrain hat, der ein bisschen Unschuld mimt.
Genauso geht es dann auch weiter. „Wide Lovely Eyes“ lässt ebenfalls harte Klänge vermissen, und man beginnt zu erkennen, dass dieser Silberling sehr ruhig werden wird. Wie immer arbeitet Cave mit der Unterstützung eines vollen Backgroundgesangs, der hin und wieder an einen unschuldigen Kinderchor erinnert. Manchmal ertönt auch ein zartes Stimmchen, das an ein junges Mädchen erinnert und nicht an die ausgewachsene Frau, die dahintersteckt. Weiterlesen