Mit Vote & Vomit präsentieren Nepomuk ihren dritten Tonträger (Vö. April 2017). Zwischen „Rüpelpop“, Folk, Punkrock und Americana kultivieren die vier Dortmunder Herren eine stilistische Vielschichtigkeit, die – gepaart mit vollkommen grundloser Bescheidenheit – ihresgleichen sucht. Mit Bass, Lead- sowie Begleitgitarre, Schlagzeug und einer Gesangsattitüde zwischen Chuck Ragan und schluchzend-wehmütiger Intensität bewegt sich das Quartett zwischen bester Unterhaltung und notwendiger Gesellschaftskritik. Diffizile Arrangements, virtuose Soli und Eingängigkeit beweisen, dass sich sogenannte Mitmachmusik mitnichten in Beliebigkeit verlieren muss. Vote & Vomit ist ein unfassbar vielschichtiges Album – das zehntitelige Machwerk einer Band, der viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Brillantes Handwerk, gescheite Inhalte, kurzum: wohligstklingende Vielheit, die 40 Minuten wie im Fluge vergehen lässt. Weiterlesen

Der SB-Nikolaus hofft, dass ihr alle recht brav unterm Jahr gewesen seid und unsere Reviews und Co. mit Interesse gelesen habt, dann kann er vielleicht für euch dieses Jahr sein Geschenkesäcklein öffnen, das dank Result Promotion mit CDs gefüllt ist: Weiterlesen

Don’t be a pussy!

Wer kennt noch die Anfangstage von MTV? Vanessa Warwick? Headbangers Ball? Wer bei diesen Namen leuchtende Augen bekommt, ist goldrichtig auf dieser Tour, die an den Spirit vergangener Tage anknüpfen will, aber auch Metalheads jüngeren Datums bekommen so die Chance, die Bands abzufeiern, bei deren Gründung sie vielleicht noch nicht mal auf der Welt waren. Die Veranstalter der Tour haben hier mit Deserted Fear, Insomnium, Overkill und den Cavalera-Brüdern ein Package geschnürt, das auf den ersten Blick musikalisch nicht besonders gut zusammenpasst, aber Generationen von Metalfans verbindet und eine echte Lehrstunde des extremeren Heavy Metals ist. Nach dem Legendenaufmarsch im Backstage der letzten Wochen darf man sich diesen Abend natürlich auch nicht entgehen lassen, und da mir doch tatsächlich Overkill und die Cavaleras live noch fehlen (ich trau’s mich kaum zuzugeben), finde ich mich pünktlich um halb sieben im Backstage Werk ein. Weiterlesen

27 Jahre allein im Wald

Finkel_MDer_Ruf_der_Stille_179981Christopher Knight ist jung, hat eine Familie, einen Job und ein neues Auto, und dennoch spürt er, dass er nicht in die Gesellschaft passt. Die auferlegten gesellschaftlichen Rollenspiel-Schemata, das Agieren mit anderen Menschen fallen ihm schwer. Und so steigt der Zwanzigjährige 1986 eines Tages einfach in sein Auto und fährt los, ziellos. Am Ende seines Roadtrips fährt er immer tiefer in die Wälder, bis das Benzin zur Neige geht. Den Wagen lässt er einfach stehen und zieht zu Fuß weiter. Obwohl er keinerlei nennenswerte Outdoor- oder Survival-Erfahrung besitzt, richtet er sich am North Pond in Maine in einem unzugänglichen Waldabschnitt ein kleines Lager ein. Dieses ist vor der Welt geschützt durch dichte Bäume und große Findlinge, die das Lager umgeben und zugleich den Zugang verstecken. Weiterlesen

Islands Speerspitze

CoverDas Jahr 2017 neigt sich langsam dem Ende entgegen und ich besinne mich musikalisch eher auf ruhigere, atmosphärische Klänge, das liegt wohl an der eher trist-grau-depressiven Phase des Winters, wenig Licht und Vitamin D, ein böser Mix. Von Auðn, einer aufstrebenden Black / Folk Metal Band aus Island (was aus Island stammt ist zu 99 % grandios) hatte ich vor kurzem erst einen Artikel gelesen, und es blieb so einiges hängen. Seit 2010 spielen die fünf Männer zusammen (einige von ihnen sind ehemalige Mitglieder der Band Dynfari, die eine Offenbarung ist) und veröffentlichten vor wenigen Tagen ihr zweites Album Farvegir fyrndar über Season of Mist aus Frankreich. Ich habe für mich und für Euch in das Album hineingehört: Weiterlesen

The final countdown? Aber noch lange nicht!

DSC_4663Kennt noch jemand die „Schlager der Woche“, die ab 1981 jeden Freitagabend auf Bayern 3 liefen und vom einzigartigen Thomas Brennicke moderiert wurden? Wenn ja, dann erinnert ihr euch auch sicher noch daran, wie man am Kassettenrecorder klebte und die aktuellen Top Ten mitschnitt, fluchte, wenn der Moderator wieder reinquatschte, und die Kassette dann natürlich doch in Dauerschleife hörte. Ich habe das jedenfalls so gemacht, und so saß ich auch im Oktober 1986 wieder da, als die neue Nummer 1 verkündet wurde, von mir in meinem präpubertären Englisch als „Your Op“ mitgeschrieben, und hatte ein musikalisches Erweckungserlebnis. „The final countdown“ – dieses Intro, diese Stimme, diese Melodie, dieses Solo, einfach alles! Seither liebe ich diesen Song, aber auch die gesamte Band, die in den letzten 30 Jahren ein hervorragendes Album nach dem anderen veröffentlicht hat und zwar mittlerweile kleinere Brötchen bäckt, aber nie weg vom Fenster war. Heute spielen sie im Backstage Werk, haben mit Walk the earth eine klasse neue Scheibe im Gepäck, und ich freue mich wie mein zehnjähriges Ich von 1986 auf diesen Abend. Weiterlesen

Zwischen Streichern und Gitarren

In Sachsen war am Mittwoch, dem 22.11.2017, Feiertag. Da konnte man sich einen schönen Abend machen und den Gothic Rockern von Lord of the Lost bei ihrem Akustikkonzert im Alten Schlachthof lauschen.
Weiterlesen

Was gehört für euch zur Weihnachtszeit? Geschenke-, Terminstreß, Überlegungen z.B. welche Verwandten/Freunde an welchem Tag besucht werden, Plätzchen backen etc.?
Unsere Redaktion hat da so ihre eigenen Ansichten dazu, sehr gemischt und vielleicht auch für euch ein Gedanken-Anstoß. Lasst euch evtl. mitreißen!

torshammare:
Weihnachten hat für mich als Fest in religiöser oder familiärer Hinsicht keinerlei Bedeutung, ich feiere es auch nicht. Die Feiertage bieten allerdings eine willkommene Pause vom Alltagsstreß, an denen ich normalerweise hemmungslos faulenze, in den Tierpark gehe, lese, Serien schaue und ganz bestimmt nicht arbeite (für einen Freiberufler ist das ein großes Zugeständnis!). Ich nutze die Zeit also wahrscheinlich tatsächlich eher im eigentlichen Sinn – nämlich zur Einkehr und zur Ruhe – als viele andere, die von Familienessen zu Familienessen hetzen, sich großen Streß mit einem opulenten Weihnachtsmenü machen und alles perfekt vorbereiten wollen. Aber das gehört eben für andere zu Weihnachten dazu – ich will da einfach nur meine Ruhe. Weiterlesen

Marzipan MakronenJedes Jahr zur Vorweihnachtszeit laufen die Backöfen in unseren Küchen heiß. Es werden Vanillekipferl, Zimtsterne und Butterplätzchen ausgerollt, Kokosmakronen und Nusshäufchen auf Oblaten geschichtet. Für etwas mehr Pfiff ersetzen wir Kokosflocken durch Marzipan, Oblaten sind sowieso doof, und dann brauchen wir natürlich noch eine Portion Schokolade – fertig sind raffinierte Plätzchen. Schnell gemacht und ein Blickfang auf dem Weihnachtsteller. Und so wird’s gemacht: Weiterlesen

Wundervolle Musik …

… gehört für mich zu Weihnachten. Und damit meine ich jetzt nicht Whams „Last Christmas“, obwohl das seit vielen Jahren in die Vorweihnachtszeit zu gehören scheint wie blinkende Rentierhaarreifen, heiße Bischöfe und nur mäßig heiße Caipirinas!
Nein, ich meine einen schönen, ergreifenden Song, einen wie „Hallelujah“, den es in unzähligen Varianten gibt.

Weiterlesen