Rumdum gelungen

Sie waren bereits letztes Jahr bei uns Band der Woche und präsentierten im Februar ihre neue Scheibe To cut a long story short – die Rede ist von Brunhilde aus Fürth. In ihrem Interview räumten sie mit einem verbreiteten Mythos auf – Brunhilde hat nichts mit der westgotischen Prinzessin aus der Mythologie zu tun, sondern mit Django Unchained. Wer dies noch einmal genauer nachlesen will, kann dies gern hier tun​.
Ich muss gestehen, ich habe erst bei meinen Band der Woche Recherchen das erste Mal von Brunhilde gehört und war sofort schockverliebt: Klare straighte Songs schallten aus den Lautsprechern, daher war ich echt gespannt, was To cut a long story short so zu bieten hat.

Der Opener „Miss God“ sagt gleich, was Sache ist – Sängerin Caro ist hier Chef im Ring. Der Song besticht anfangs mit einem tieferen Basslauf und super angepassten Tempowechseln, teilweise mit punkigen Sprechgesang. Richtig flott mit einem Metaleinschlag kommt „Hell or high water“ daher. Die erste Ballade ist „All is lost“, etwas ruhiger aber trotzdem mit fetten Riffs untermalt – richtig melancholisch! „Where are you going“ beginnt erst zurückhaltend, nur um sich dann im Refrain so richtig hochzuschrauben! 2020 haben Brunhilde schon einige Songs aus ihrem kommenden Album veröffentlicht, zum Beispiel auch „When you were born (I was already dead) – ein klassischer Rocksong. Frech, mit vielen Tempowechseln – so klingt „In my head“. Da kann man sich zwischen Abtanzen und Headbangen gar nicht entscheiden – ein mega Livesong. Ein paar poppige Elemente zum Punk gemixt – fertig ist „Come out come out“. Wahnsinn was für viele Facetten Brunhilde abrufen können. Noch so ein Headbang-Song: „I’m crying“. Ein super Bassspiel gewürzt mit den unterschiedlichen Ranges von Caros Stimme. Bei „Choir boy“ wird mit richtig schnellem Tempo und Sprechgesang aufgewartet – einfach fett! Es wird mal wieder Zeit für einen Hard-Rock-Song, nämlich „Digging ditches“. In dem Stil setzt sich „Sleep with your enemy“ fort, ist allerdings einen Tacken zackiger unterwegs. Zwei Songperlen haben sich Brunhilde bis zum Schluss aufgehoben, darunter das fantastische Cover von Nina Hagens „So bad“. Um das Album Revue passieren zu lassen, ist „It’s all lies“ genau das Richtige. Der Schlusssong ist schön reduziert auf Klavierklänge, und später setzen noch ein paar Streicher ein.

Brunhilde haben mit To cut a long story short eine sehr facettenreiche LP geschaffen, die von Punk über Hardrock, Metaleinschlägen sowie treibende, eingehende Schlagzeugmoves so ziemlich alles zu bieten hat. Unerwähnt darf hierbei auch Caros wiedererkennbare Stimmfarbe nicht bleiben – rundum gelungen.

Anspieltipps: Miss god, In my head, Choir boy, Come out come out, It’s all lies

:mosch: :mosch: :mosch: :mosch: :mosch:

Brunhilde: To cut a long story short
C+P Count & Countess; VÖ: 26.02.2021
13,99 € z.B. über die Band-Homepage

https://www.brunhilde.de/
https://www.facebook.com/brunhilderocks/
https://www.instagram.com/brunhilderocks/
https://twitter.com/brunhilderocks/

Tracklist:
01 Miss god
02 Hell or high water
03 Judas
04 Where are you going?
05 When you were born (I was already dead)
06 In my head
07 All is lost
08 Come out come out
09 I´m crying
10 Choir boy
11 Digging ditches
12 Sleep with my enemy
13 So bad (Nina Hagen Cover)
14 It´s all lies

 

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