Die Legende um Túrin und Nienor

hurin

Das Silmarillion offenbarte uns bereits detaillierte Einblicke in das Reich der Elben, Menschen und Zwerge des Ersten Zeitalters in Mittelerde. Morgoths dunkle Mächte breiten sich immer weiter in südliche Richtung aus, seine Heerscharen vergrößern sich stetig. Während Húrin, Sohn Galdors, durch Morgoth viele Jahre zur Strafe auf dem Thangorodrim festgehalten wird, erzählt dieses Buch die traurige Geschichte des tapferen Túrins, der auszog, um seinen Vater zu retten, und von der lieblichen, schönen Nienor, der ein wahrhaft tragisches Schicksal bevorsteht.

Bereits im Silmarillion widmet Christopher Tolkien Túrin Turambar ein Kapitel. Das ist der Grund, warum der Leser den groben Ablauf der Geschichte bereits kennt. Trotzdem ist Die Kinder Hurins mehr als lesenswert, da auch hier die Tolkiensche Erzählweise nicht verloren geht und der Sohn von J.R.R. Tolkien es geschafft hat, aus dem riesigen Mittelerde-Archiv die Handlung so zusammenzusetzen, dass eine gut strukturierte Abhandlung zustande kommt. Gespickt mit weiteren Charakteren, die in der umfassenden Silmarillion-Sammlung vielleicht zu kurz kommen, kann mit Die Kinder Húrins auf diese verstärkt eingegangen und in die Welt um Mittelerde noch tiefer eingetaucht werden.

Ein Wunsch Tolkins war es, Die Kinder Húrins irgendwann als eigenen Erzählband zu veröffentlichen, was ihm selbst zu seinen Lebzeiten nicht geglückt ist. Um so schöner ist es zu sehen, dass sein Sohn in der Lage war, die Legende Húrins und seiner Nachkommen in einem Einzelwerk herauszubringen.

Man muss nicht unbedingt Das Silmarillion als Einstiegslektüre gelesen haben, um die Geschichte nachvollziehen zu können. Natürlich kann es von Vorteil sein, da man meiner Meinung nach besser mit den Figuren und deren Bedeutung zurechtkommt. Die broschierte Ausgabe hält auch noch eine weitere Überraschung bereit: Das Buch ist mit wunderschönen Illustrationen von Alan Lee versehen, der bereits an den illustrierten Editionen von Der Hobbit und Herr der Ringe gearbeitet hat.

Wer sich mal wieder nach Mittelerde begeben will und nicht schon wieder den Hobbit oder die Ringsaga aus dem Bücherschrank kramen will, der sollte sich auf jeden Fall Die Kinder Húrins beschaffen.

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J.R.R. Tolkien – Húrins Kinder
Hobbitpresse-Klett Cotta Verlag , 7. Auflage, 26.10.2015
336 Seiten
22,95 €
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