Verbrechen an Julia

Die Statue der „bezaubernden Julia“ des Künstlers Nereo Costantini am Alten Rathaus ist einem Anschlag zum Opfer gefallen, einem Farb-Anschlag, um genau zu sein.

Julia tz-online

Bildquelle: tz-online

Die schöne Bronze-Julia, eine exakte Kopie der Romeo-und-Julia-Julia in der Altstadt von Verona, die ansonsten gerne mit Blumen geschmückt wird, liebevoll den Busen gekrault bekommt – nur zu Glückszwecken natürlich – ist mit Farbe besprüht worden. Die Bemalung ähnelt ziemlich verräterisch der, mit der vor einigen Wochen sage und schreibe 88 S-Bahn-Züge verschandelt wurden. Hier wurden einfach Farbbeutel auf die fahrenden S-Bahnen geworfen.

Wir sind ja nicht mehr in den 80ern, wo zufälligerweise hier in München die ersten Graffitis auf Zügen entstanden. Das ähnelt also eher einem wilden Happening als Kunst. Also: Die Züge wurden mühsam gesäubert, ähnliches blüht nun unserer Julia. Ein Metallrestaurator wird tagelang am Werk sein.

Passanten, Münchner wie auch Touristen und Christkindlmarkt-Besucher sind sauer.

Mir ist schleierhaft, wie diese Tat mitten in der staaden Zeit, in dieser glühweingeschwängerten, friedlichen und fröhlichen Umgebung hat passieren können.

Schade. Solche Schmierereien führen immer sehr schnell zu Diskussionen über Sinn und Unsinn von Graffitis.

 

Quelle: tz vom 8.12.15
Foto: tz, Ⓒ Brückl

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