Was gehört für euch zur Weihnachtszeit? Geschenke-, Terminstreß, Überlegungen z.B. welche Verwandten/Freunde an welchem Tag besucht werden, Plätzchen backen etc.?
Unsere Redaktion hat da so ihre eigenen Ansichten dazu, sehr gemischt und vielleicht auch für euch ein Gedanken-Anstoß. Lasst euch evtl. von der Fortsetzung unserer Erlebnisse mitreißen!
enchantress:
Weihnachten ist für mich eine der schönsten Zeiten des Jahres. Ab 1. Advent möchte bitte jeder anständig weihnachtlich gelaunt sein, es sollen schöne Weihnachtslieder im Radio laufen (gern auch moderne, aber bloß kein „Last Christmas“), und überall soll es nach Kerzen, Räuchermännchen und Plätzchen duften.
Weihnachten sind auch vor allem die Kindheitserinnerungen, die wieder an die Oberfläche kommen. Meine Lieblings-Spieluhr, die Omi jedes Jahr wieder aus dem Keller holt. Mein kleines Orchester von musikalischen Engelchen, von denen ich als Kind jedes Jahr von Freunden aus Dresden ein neues geschenkt bekam. Mein Glas-Weihnachtsmann, der jedes Jahr am Baum hängen muss, auch wenn er vor 20 Jahren bei einem spektakulären Baumsturz die Füße verloren hat.
Und dann gehört natürlich gutes Essen dazu. Thüringer Klöße mit Rotkraut zum Braten, daran führt kein Weg vorbei. Und seit ich den Neuseeländer mit nachhause geschleppt habe, kam für den zweiten Feiertag eine Lammkeule dazu.
Die britische Kultur hat es mir ja ohnehin sehr angetan, und auch zu dieser Jahreszeit gehört sie unbedingt dazu. Charles Dickens‚ Weihnachtsgeschichte (am besten die Muppets Version), kitschige Karten mit Rotkehlchen, das Doctor Who Weihnachts Special, Christmas Pudding mit Brandy Butter, die Blaskapelle der Heilsarmee in der Fußgängerzone (zumindest hier im UK). Was gibt es schöneres?
Stressen lasse ich mich zu Weihnachten grundsätzlich nicht. Alles dreht sich darum, dieses wohlige, heimelige Gefühl im Bauch zu haben. Das ist für mich die Essenz von Weihnachten.
Katze:
Für mich gehört leider meistens eine ordentliche Erkältung zu Weihnachten dazu … Der ganze Stress zum Jahresende lässt an Weihnachten endlich nach, und der Körper ergreift diese Gelegenheit sofort, um sich eine Zwangspause zu verschaffen. Insofern versuche ich, mir bewusst im Dezember etwas weniger vorzunehmen.
Zu Weihnachten selbst gehört für mich unbedingt der Sekt-Umtrunk an Heiligabend bei den Nachbarn meiner Eltern – quasi meiner Zweit-Familie. Da kommt die halbe Straße zusammen, und es ist mal kurz „wie früher“. Anschließend teilen sich die Familien für das Weihnachtsessen und die Bescherung wieder auf – inzwischen sind Geschenke ziemlich unwichtig geworden, es geht mir mehr darum, Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Eine relativ neue Tradition ist es für mich, am 23. Dezember schon mit meinen Lieblingsmenschen aus dem Freundeskreis zu feiern.
An der Weihnachtszeit mag ich die Wärme meines Kachelofens, gemütliche, kuschelige Abende auf dem Sofa mit Tee, Whisky oder heißem Met, Wolldecke und warmem Licht, während draußen dicke Schneeflocken fallen.
Worauf ich gut verzichten kann ist Konsum-Wahnsinn, Geschenke-Stress und überfüllte Weihnachtsmärkte mit überteuertem Kopfweh-Glühwein, den man nur trinkt, um nicht zu erfrieren.
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