20141124_200126_resized

 

Ihr sucht noch Bücher, die ihr zu Weihnachten den Lieben unter den Tannenbaum legen könnt? Oder den Kindern eurer Lieben? BlackThoughts hat ein bisschen im Regal gestöbert und ein paar Tipps für euch: 

Meine Weihnachtsgeschichten mit Überraschungen
von Manfred Mai und Maria Wissmann

Der kleine Weihnachtsengel hüpft mit seiner großen Wunschzettel-Posttasche von Wolke zu Wolke. Dabei merkt er nicht, wie einer der Wunschzettel aus der Tasche fällt. Und dann? Wie geht es weiter? Hier können sich die kleinen Zuhörer überraschen lassen: Einfach eine der beiden großen Wunsch-Klappen auswählen, schon geht die Geschichte ganz anders weiter. So macht Miterzählen Spaß. Und eins sei verraten: Unter beiden Klappen geht die Geschichte immer gut aus.
Empfohlen ab 30 Monaten

Herr Eichhorn und der erste Schnee
von Sebastian Meschenmoser

Herr Eichhorn ist dieses Jahr wild entschlossen, nicht einzuschlafen, bevor die erste Schneeflocke vom Himmel gefallen ist. Denn er will unbedingt einmal selbst erleben, wie wunderschön der Winter ist. Aber der Winter lässt sich Zeit – Das Warten auf etwas, das man nicht kennt, ist jedoch eine recht mühsame Angelegenheit. Was Herr Eichhorn und seine Freunde erleben, bevor sie endlich die erste Schneeflocke gefunden haben, erzählt Sebastian Meschenmoser in unvergleichlicher Weise. Ein wunderschönes Kinderbuch, das auch Erwachsenen gefallen dürfte. Wunderschöne Bilder, dazu guter, weniger Text. Das Buch lebt von und durch die großen berührenden Bilder.
Auf jeden Fall ab 3 Jahren geeignet.

Pelle zieht aus und andere Weihnachtsgeschichten
von Astrid Lindgren

Pelle zieht aus, weil er sich über seine Eltern geärgert hat. Aber Weihnachten alleine feiern macht auch keinen Spaß… Die Kinder aus Bullerbü tanzen um den Baum und Pippi feiert ein großes Fest! 15 der schönsten Weihnachtsgeschichten von Astrid Lindgren in einem Band – weihnachtliche und winterliche Abenteuer von Michel, Madita, Tomte Tummetott und vielen anderen beliebten Lindgren-Figuren! Zum Vorlesen und Selberlesen – mit farbigen Bildern von Ilon Wikland, Harald Wiberg und Björn Berg.
Ab ca. 5 Jahren.

 

Die kleine Hexe
von Otfried Preußler mit Illustrationen von Winnie Gebhardt-Gayler

Die kleine Hexe, deren sehnlichster Wunsch es ist, mit den großen Hexen auf dem Blocksberg herumfliegen zu dürfen, lebt mit ihrem sprechenden RabenAbraxas in einem kleinen, windschiefen Häuschen im Wald. Beim Versuch, sich in der Walpurgisnacht unerlaubt den anderen Hexen anzuschließen, wird sie entdeckt und ihr Hexenbesen zur Strafe verbrannt. Es wird ihr aber in Aussicht gestellt, an der nächsten Walpurgisnacht teilnehmen zu dürfen, wenn sie es bis dahin zu einer guten Hexe gebracht habe. Nun bemüht sich die kleine Hexe ein Jahr lang, ausreichend gute Taten zu vollbringen, hilft armen Menschen, bestraft Bösewichte, rettet Tiere und findet neue Freunde. Als sie sich wieder beim Hexenrat meldet, stellt sich jedoch heraus, dass nach Auffassung des Hexenrats eine Hexe gut darin sein soll, böse zu sein… Ein Klassiker, der sich hervorragend zum Vorlesen eignet, aber auch zum selber lesen. Gibt es übrigens auch als schöne Hörspielfassungen. ;)

Ab ca. 5 Jahren.

Hilfe, die Herdmanns kommen
von Barbara Robinson

Der ganze Stadtteil ist sich einig: Die Herdmann-Kinder sind die schlimmsten Kinder aller Zeiten. Sie lügen, klauen, rauchen Zigarren (auch die Mädchen), bringen die Nachbarn zur Verzweiflung und können ein Klassenzimmer mit Hilfe ihrer halb wilden Katze in der Rekordzeit von drei Minuten völlig leer fegen. Jetzt haben sie es sogar geschafft, sämtliche Hauptrollen in dem Krippenspiel zu bekommen, das zu Weihnachten aufgeführt werden soll. Natürlich erwartet jeder das schlimmste Krippenspiel aller Zeiten… Eine wundervolle, ganz andere Weihnachtsgeschichte. Witzig, aber auch nachdenklich stimmend. Achtung, inzwischen ist dieses Buch in Erzieherkreisen ein Klassiker. Also denen lieber nicht schenken. ;) Von den Herdmanns gibt es übrigens noch einige Geschichten. ;)
Ab ca. 5 bis 99 Jahren.

Die Weihnachtskatze – Ein Fall für Mrs. Murphy
von Rita Mae Brown & Sneaky Pie Brown

In einer Kleinstadt wie Crozet, Virginia, kennt jeder jeden. Sollte man meinen. Doch dann geschieht kurz vor Weihnachten ein Mord. Die neugierige Harry Haristeen und ihre schlaue Tigerkatze Mrs. Murphy machen sich auf die Jagd nach dem Täter.
Die Romanreihe um Mrs. Murphy bietet den Charme und das Lokalkolorit der Südstaaten, die unwiderstehlichen exzentrischen Charaktere, die köstlich-scharfzüngige Ironie, die die Bücher von Rita Mae Brown auszeichnet. Thriller, die auf samtweichen Pfötchen daherkommen und unversehens Krallen zeigen. Dabei wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven gezeigt, mal aus Sicht der unterschiedlichen Menschen, aber auch aus Sicht der Tiere – ein Muss für tierliebe Krimileser.

Wer die Reihe in der richtigen Reihenfolge lesen möchte, findet hier: buechertreff.de listet die bisher erschienenen Teile der Handlung nach auf.

Achtung Suchtgefahr! Besser niemandem unter 16 Jahren geben.

 

Darf es etwas weniger besinnlich sein? Adam Roberts hat die Lösung parat, vorgestellt von Mrs. Hyde: 

Adam Roberts – Scrooge. Ein Zombie-Weihnachtsmärchen

(I shoot) in your head, in your head, Zombie!

Zombiefizierungen bekannter Geschichten scheinen momentan ja in zu sein, seit die ganze Welt vom Walking-Dead-Fieber befallen ist. Sagte ich gerade Fieber? Oh, ja, äh … mit Fieber fängt es irgendwie immer an …

Adam Roberts hat sich Charles Dickens als Paten für seine Geschichte ausgewählt, und so beginnt diese im viktorianischen London am Weihnachtsabend. Ebeneezer Scrooge ist ein hartherziger Geschäftsmann, der sich einzig und allein um sich selbst und sein Vermögen sorgt. Er schließt sein Geschäft und begibt sich auf den Heimweg durch das dunkle und neblige London, als ein scheinbar Verrückter ihm folgt. Scrooge glaubt zunächst, dass dieser ihn berauben will. Bevor er ihn abschütteln kann, warnt ihn der Verrückte noch vor Marley. Endlich daheim, erfährt Scrooge was es damit auf sich hat. Marley, sein ehemaliger Geschäftspartner, ist nun verdammt untot und bricht mit dem Schlachtruf „Gehüüüüürn“ in Scrooges Wohnung ein, um eben selbiges zu fressen, wie es Zombies nun einmal zu tun pflegen. Mit Mühe und Not kann er seine Haut retten und Marley erledigen, wird aber von diesem gebissen. Doch Scrooge ist immun gegen die Zombieseuche, wie er später feststellt. Das macht ihn enorm wichtig für den Fortbestand der Menschheit, was drei Geistwesen auf den Plan ruft, die mit ihm durch die Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart reisen, um ihm das Ausmaß der Zombiekalypse zu zeigen und ihn zu unterrichten, wie er diese bekämpfen kann.
Dabei erlebt Scrooge höchst schaurige aber auch lustige Geschichten und trifft einige Persönlichkeiten der Weltgeschichte, die in die einzelnen Episoden verwoben sind.
Ob es ihm am Ende gelingt, die Welt zu retten? Nun ja, das wird hier nicht verraten, denn ein bisschen Spannung soll natürlich bestehen bleiben.
Was hat das alles nun mit Weihnachten zu tun? Im Laufe des Buches erklärt sich, dass alle Weihnachtsbräuche an einen alten Ausbruch der Zombieseuche erinnern, sie haben sich nur im Laufe der Zeit abgeschliffen und keiner erinnert sich mehr daran. Das englische „Christmas“ setzte sich z. B. ursprünglich aus den zwei Wörtern „critical massacre“ zusammen und beschreibt den Kampf gegen die Zombiehorden, der damals stattfand. Und ratet mal, wer die drei Geistwesen tatsächlich sind, mit Betonung auf DREI … Das bekannte Weihnachtslied „God rest you merry, Gentlemen“ ist nichts anderes als ein Gebet dafür, dass die Toten ruhen mögen und nicht wieder auferstehen. Wir schweben alle in einer tödlichen Gefahr, da die Seuche alle Jahre wieder zu Weihnachten ausbrechen kann!

Da ich nur die deutsche Version hatte, sind mir immer wieder Passagen aufgefallen, bei denen ich gemerkt habe, dass die Übersetzung etwas komisch ist, meistens habe ich mir die englische Redewendung dazu dann aber denken können. Außerdem kommen einige witzige Songzitate dazu, die aber leider ebenfalls ins Deutsche übersetzt worden sind. „Sie kommen! Wir sind jedoch bereit für sie! Wir und unsere Bomben – und … und … unsere Bomben – und unseren Geschützen. Zo-ombie! Zo-ombie!“ Das klingt dann bei den Cranberries auf Englisch doch eleganter: “With their tanks and their bombs, and their bombs and their guns, in your head, in your head, they are dying, in your head, in your head, Zombie, Zombie, Zombie!” In your head? ‚SHOOT in your head‘ natürlich, die sicherste Methode einen Untoten zu erledigen.

Fazit: Ein kurzweiliges Buch, das Weihnachten mal von einer anderen Seite beleuchtet. Die Verflechtung illustrer Persönlichkeiten in die Story fand ich sehr gelungen. Da mir aber sicherlich einiges des englischen Wortwitzes entgangen ist, gibt es für die deutsche Version drei von fünf Punkten, für die englische Ausgabe aber mit Sicherheit mehr.
Natürlich darf man die Geschichte nicht ganz ernst nehmen. Oder vielleicht doch?

Adam Roberts – Scrooge. Ein Zombie-Weihnachtsmärchen
176 S.
Bastei Lübbe Taschenbuch

 

Foto: BlackThoughts

(3612)