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Im September 2015 gründeten sich Lebenssucht, im Juli 2017 treten sie beim Sick Midsummer Festival in Österreich auf. Im Gepäck haben sie Black Metal, genauer gesagt Depressive Black Metal. In Vertretung der fünf Bandmitglieder hat sich S Caedes unserer Fragen angenommen und gibt euch einen kurzen Einblick in das, was euch an dem Samstag erwartet.

Wer verbirgt sich hinter Lebenssucht?
Fünf Menschen, denen es wichtig ist, ihr Sein, ihren Schmerz, ihre Lebenssucht in Musik zu wandeln. Und um das Ganze in purer Theorie auszudrücken:

S Caedes – Lead vocals
Déhà – Gitarre (Komposition), Bass, Vocals
Ahephaïm – Drums, Vocals
Exil – live Gitarre
Irleskan – live Gitarre

Müsste man eure Musik in eine Schublade stecken und ein Genre-Etikett darauf kleben, welches wäre das?
Depressive Black Metal.

Beschreibt euren Sound mal außerhalb aller Genre-Schubladen: Die Musik von Lebenssucht klingt wie …?
… Lebenssucht.

Welches Instrument wird sicherlich NIE auf einem Lebenssucht-Album zu hören sein?
Wir setzen uns keine Grenzen, das schließt Instrumente mit ein.

Welche Platte sollte man auflegen, wenn man morgens aus dem Bad spaziert und das wunderhübsche Mädchen von gestern Nacht noch im Bett liegt?
Ordo Rosarius Equilibrio
: „The love & defiance of being alive“.

Die gute Fee steht plötzlich vor euch und sagt, ihr hättet einen Wunsch frei. Was wünscht ihr euch?
Da hat jeder von uns sicher eigene Vorstellungen. Für mich persönlich wäre es, dass das endlose Tierleid endlich beendet wird und sie als fühlende Lebewesen akzeptiert und respektiert werden.

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Kein Alkohol ist bekanntlich auch keine Lösung – eine Alk-Kombination, nach der ihr ganz sicher keine Probleme mehr habt?
Die Annahme, dass jeder Metaller säuft, können wir widerlegen. Ich muss mich da aber rausnehmen, für mich persönlich gilt: Pures hinterlässt am wenigsten Probleme – Absinth oder Tequila.

Woran erkennt man einen Freund?
Jemand, der mir beim Kotzen die Haare vom süffenden Mund fern hält (mit bestem Dank an Julia). Aber mal im Ernst, so etwas kann man nicht in Worte fassen (ich zumindest nicht), man spürt es durch gewisse Handlungen und dem ehrlichen Dasein des anderen.

Wer war der Held eurer Kindheit?
Im realen Leben ganz klar meine Mutter, und ich bin ihr immer noch für so vieles dankbar. Ehrlich, ich wollte mich nicht als Tochter haben. Wenn wir jetzt aber von einem Überfluss an positiver Verzückung gegenüber einer mir nicht erreichbaren Person sprechen, dann kann ich Triple H und Sabu benennen (ich war begeisterter Wrestlingfan und bin es noch). Es floss einfach so oft viel Blut in deren Matches, ein berauschend und prägend geiler Anblick für mich.

Was ist die peinlichste/überraschendste CD in eurem Regal?
Keinem von uns wird irgendeine CD peinlich sein. Wenn dir eine bestimmte Musik, ein bestimmtes Lied gefällt, sie dir persönlich etwas gibt, und sei es ganz simpel gute Laune, dann ist das so und gut. Peinlich machen es nur andere, die meinen, urteilen zu müssen, weil man plötzlich nicht mehr „ins Raster“ passt – völliger Bullshit. Und um den Voyeurismus zu befriedigen, überraschend ist für einige eventuell, dass ich z.B. Shakin Stevens oder frühe Rosenstolz-CDs besitze.

Im Juli 2017 tretet ihr beim Sick Midsummer Festival auf. Was erwartet das Publikum bei eurem Konzert?
Das Publikum sollte bereit dazu sein, sich gänzlich auf uns einzulassen, und dann beginnen wir zu schaben, in tiefen Abgründen zu wühlen. Das gelingt nicht bei jedem, aber das ist auch nicht unser Ziel. Wir haben bisher viele unterschiedliche Reaktionen bekommen, und das ist gut so, geht es doch um Gefühle, um eigene Interpretationen. Wir haben Spaß auf der Bühne, weil wir das leben, was von innen nach außen drängt, und dies natürlich auch darstellen. Echte Emotionen, visuell und musikalisch gekoppelt.

Was steht als Nächstes an – Tour? Studio? Auszeit? Ganz was anderes?
Das Sick Midsummer, worauf wir uns extrem freuen. Danach wird weiter am Album gewerkelt, allerdings ohne Zeitdruck.

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YT official video „Beloved Depression“:

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