Unruhe auf dem Friedhof

Wieners_WildeuleWir sind wieder in der sehr eigenen Welt der Gesine Cordes. Für diesen Tag gilt es eine Beerdigung vorzubereiten, allerdings läuft diese während der Zeremonie aus dem Ruder. Der Sargdeckel ist locker, und es stellt sich heraus, dass die Verstorbene verschwunden ist und anstelle von ihr ein ermordeter Bestattungsunternehmer im Sarg liegt. Marina Olbert, die wieder einmal ermittelnde Hauptkommissarin, muss auch Hannes van Deest als Verdächtigen befragen. Der gute Freund von Gesine ist selbst im Bestattungsgewerbe tätig und gerät immer weiter unter Verdacht – bis er plötzlich verschwindet. Aber nicht nur das bereitet der Friedhofsgärtnerin Sorgen, auch ihr privates Umfeld bietet einiges an Aufregung, das das Undercover-Ermitteln im Falle des ausgetauschten Toten nicht vereinfacht.

Der dritte Kriminalroman von Annette Wieners (KaninchenherzReview, FuchskindReview) führt uns wieder einmal an den mittlerweile gewohnt kalten Friedhof. Die Vorgeschichte zu Gesine Cordes und ihrer verzwickte Familiengeschichte wird kurz angeschnitten, es zahlt sich aber für den Fortlauf des Buches aus, die vorhergehenden Bände gelesen zu haben. Schwierig finde ich es dieses Mal, die verschiedenen Überlegungen der Hauptkommissarin und der Friedhofsgärtnerin zu verfolgen. Ein Grund könnte sein, dass ich schon nach einigen Seiten einen Verdacht habe. Das nimmt diesem Buch für mich etwas die Spannung. Nichtsdestotrotz habe ich das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen, wenn auch nur um die Aufklärung endlich zu erfahren. Manche Geschichtsentwicklung finde ich etwas zu sehr konstruiert (der Grund für das Verschwinden von Hannes), aber andererseits gibt es auch positive Entwicklungen für Gesine, die erfreulich sind.

Fazit: ein gut geschriebener Krimi mit einer Hauptperson, die sich weiterentwickelt. Nebenerscheinungen, die einfach dazugehören. Mir nur leider etwas zu vorhersehbar.

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Annette Wieners: Wildeule
Ullstein Verlag, 11.08.2017
352 Seiten
9,99 €

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