Wer sagt, dass ein anderes Leben besser ist?

Polly ist Anfang dreißig, hat ein paar Pfunde zu viel auf den Hüften und ist als Single unglücklich. Simon befindet sich in der Midlife-Crisis, unterhält ein viel zu teures Haus, kämpft jeden Tag mit seinen pubertierenden Kindern, einer nervigen Schwiegermutter, Maulwürfen, die unschöne Häufchen im Garten hinterlassen, und einer Katze, die ihn nachts zu ersticken versucht. Als den beiden völlig unabhängig voneinander die Chance auf ihr vermeintliches Traumleben in Aussicht gestellt wird, zögern sie nicht. Polly entscheidet sich für eine Luxusvilla und Day Spas – und Simon mausert sich vom Autohändler zum Chef der Firma. Doch wer sagt, dass ein anderes Leben besser ist – und nicht nur andere Probleme bereit hält?

Manchmal wünscht man sich wirklich, mit der ein oder anderen Person tauschen zu können. Aber das ist nicht unbedingt empfehlenswert. Das zeigen uns Polly und Simon, die die Möglichkeit über Luzifer Inc. nutzen. Die beiden sind absolut sympathisch überforderte Personen, die ihr Glück in besseren Lebensumständen finden wollen. Da gibt es so viel Platz für komische und überraschende Situationen, die sehr gut erzählt werden. Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie die Story mich einsaugt und nicht mehr loslassen möchte (gut, ich habe Urlaub, da kann man schon nochmal ein paar Seiten mitten in der Nacht dranhängen). Auf die Idee des Endes hätte ich nie und nimmer getippt, umso besser für die Leserschaft!

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Carol Wyer: Glückstausch
Übersetzt von Sabine Thiele
Piper Verlag, 02.03.2020
384 Seiten, Taschenbuch
€ 10,00

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