Eine düstere Stadt mit tiefen Abgründen

Die AschestadtAls der Rauschgiftsüchtige Harmis eines Nachts der zarten Alix das Leben rettet, ahnt er nicht, in welche Machenschaften er bald hineingezogen wird. Auf der Suche nach Alix‘ Erinnerungen und Vergangenheit stoßen die beiden auf Intrigen und Komplotte, die das Dasein ihrer gesamten Stadt gefährden könnten. Auch die Söldnergruppe um Hyron, einen Bär von einem Mann, muss das an eigenem Leib erfahren. Nur mit Hilfe von Gor, einem Seelenkrieger, kann es ihnen gelingen, die Gefahr aus den Tiefen des Meeres zu bannen – und das Schicksal der Aschestadt noch abzuwenden.

Die Aschestadt beginnt spannend und actionreich von den ersten Zeilen an. Der Leser wird in kurzen Kapiteln in raschem Wechsel in die jeweilige Sicht der Protagonisten versetzt – beinahe ein wenig zu rasch. Hat man sich gerade in Harmis passive Denkweise versetzt, wird auch schon umgeschwenkt auf Gors aggressiveres Vorgehen. Und unter diesen ständigen Positionswechseln geht auch glatt der rote Faden der Story verloren! Nach der Hälfte des Buches kommt der Gedanke auf – ist ja alles fein, aber was zum Henker treiben die denn jetzt alle da? Erst zum letzten Viertel des Romans wird klarer, auf was das ganze Geschehen rausläuft; um dann relativ abrupt und abgekürzt zu enden. Natürlich mit Vorgeschmack auf eine Fortsetzung. Aber das war mir dann doch zu wenig Handlung für einen 400-Seiter! Auch sprachlich konnte Die Aschestadt nicht ganz überzeugen. Es wird zwar mit viel Liebe zum Detail erzählt, das Ganze ist allerdings noch nicht ganz ausgefeilt und hat mehr Rollenspielcharakter als zunächst erwartet. Fazit: durch die sehr kurz geratenen Kapitel neigt man dazu, das Buch schnell mal aus der Hand zu legen. Entsprechend zieht sich die ohnehin dürftige Handlung arg in die Länge. Die Idee selbst und das Cover-Artwork können voll überzeugen, nur die Umsetzung könnte noch etwas Feinschliff vertragen!

Der Autor Christian Günther lebt in der Nähe von Hamburg und arbeitet als selbstständiger Grafiker und Web-Entwickler. Als Illustrator bewegt er sich größtenteils in den Genres Science-Fiction und Fantasy. Das Cover zu Die Aschestadt hat er selbst erstellt, ebenso die schön gestaltete Karte und alle weiteren Illustrationen. Seine ersten beiden Romane Under the black Rainbow und Rost handeln in einer dystopischen, cyberpunkigen Ausgabe von Norddeutschland. Die Aschestadt ist sein erster Fantasy-Roman und wurde dieses Jahr für den deutschsprachigen Literaturpreis für Phantastik (SERAPH) in der Longlist „Bestes Buch“ nominiert.

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Christian Günther – FAAR: Die Aschestadt (Das versinkende Königreich, Band 1)
Amrûn Verlag, 13. November 2016
400 Seiten, broschiert
14,90 € / E-Book: 4,99 €

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