Von Legenden, Mythen und Sagen
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behauptete, dass so gut wie jeder schon von Der Herr der Ringe gehört hat. An wem dieser Meilenstein vorbeigegangen sein sollte: Ein Hobbit (eine sehr kleine Gestalt mit menschlichen Zügen) wirft einen goldenen Ring in den Schicksalsberg, einen Vulkan im Land Mittelerde.
Der vierte Teil handelt von den Ringen der Macht. Wer hat sie geschmiedet und aus welchem Grund? In diesem Teil ist zum ersten Mal direkt von den Istari (Zauberern) die Rede. Wer schuf die Palantiri (sieben Steine aus dem Reich der Numenor mit besonderen Fähigkeiten)? Wie kommt es zum Verrat eines Zauberers? Es wird kurz die Geschichte des Der Herr der Ringe umrissen.
Christopher Tolkien, der Sohn von John Ronald Reuel Tolkien, fand nach dessen Tod Notizbücher, die bis ins Jahr 1917 zurückreichen. In diesen ging es um Sagen und Legenden Mittelerdes, aber auch Amans, dem geheiligten Land. Die Geschichten wurden bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht veröffentlicht. Christopher Tolkien hat die Notizen in die richtige Reihenfolge und diese in eine veröffentlichbare Form gebracht.
Meiner Ansicht nach ist das gut gelungen. Es ist schön geschrieben. Er führt uns durch ein Zeitalter, in dem noch nicht jeder Weg krumm ist, sondern schnurgerade ins Glück führen kann. Alle, die wie ich das Gerücht gehört haben, dass man Das Silmarillion wie eine Bibel lesen kann, kann ich beruhigen: So kompliziert ist es dann doch nicht.
Christopher Tolkien hat es gut aufgearbeitet, klar und logisch geschrieben, allerdings gibt es viele Stämme, Namen und Völker, dasselbe Wort manchmal in der Sprache der Elben, Menschen und Zwerge – das muss man erst einmal begreifen.
J. R. R. Tollkien: Das Silmarillion
Klett-Cotta Verlag, 27. Aufl. 2015
547 Seiten
16,97 €
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