Eine der schönsten Liebesgeschichten aus der Feder Tolkiens

Beren und LuthienAls Beren auf einer Waldlichtung von Doriath eine elfengleiche Erscheinung zwischen den Gräsern und Farnen tanzen sieht, ist es um ihn geschehen. Die beiden kommen sich näher, und mit der Zeit darf Beren die Grenzen von Doriath überschreiten, dem Wald, in dem die schöne Elbin Lúthien zu Hause ist. Doriath ist mit einem Schutzbann seiner Herrscherin Melian umgeben, der ungebetene Besucher abhalten soll. Doch Lúthiens Vater, König Thingol, stellt Beren eine schier unmögliche Aufgabe: Er soll ihm einen Silmaril (ein Edelstein aus dem Land, von dem aus die Elben nach Mittelerde kamen) aus der Krone des Bösewichts Melkor bringen. Unerschrocken begibt sich der Held auf eine beschwerliche Reise, um dem König seinen Wunsch zu erfüllen.

Wer Das Silmarilion oder das Buch der verschollenen Geschichten von J.R.R. Tolkien gelesen hat, dem wird die Geschichte ohne Zweifel bekannt sein, da diese hier in der unvollständigen Form vorkommt. Christopher Tolkien (Sohn von J.R.R. Tolkien) unternahm mit Beren und Lúthien den Versuch, eine der schönsten Liebesgeschichten aus dem Riesenkosmos um Mittelerde herauszulösen und in ein eigenes Werk zu packen, um einige ungeklärte Fragen zu beantworten. Christopher Tolkien nahm den Ursprungtext sowie neuere Versionen und versuchte teils mit eigenen Worten sowie den verschiedenen Versionen seines Vaters, den Wandel der Geschichte dem Leser nahe zu bringen, was sehr gut gelingt.
Das Buch beinhaltet ähnlich wie auch in Húrins Kinder wunderschöne Illustrationen von Alan Lee. Die Szene, in der Lúthien auf der Lichtung tanzt, dient auch als Schlüsselszene. In einem Brief schrieb Tolkien an seinen Sohn, dass der Ursprung von Beren und Lúthien auf einer Lichtung von Yorkshire entstanden ist, wo Christophers Mutter zwischen Schierlingsblumen tanzte. Man muss damit rechnen, dass diese Chronik wahrscheinlich die letzte sein wird, da Christopher Tolkien bereits 93 Jahre alt ist.

Wer weiter in die vorgeschichtliche Sagenwelt von Tolkien eintauchen möchte, sollte sich auf jeden Fall Beren und Lúthien zu Gemüte führen. Die verschiedenen Texte beinhalten Aspekte, die bezüglich der Handlung als auch der Erzählweise zum Teil verloren gegangen sind.

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J.R.R. und Christopher Tolkien: Beren und Lúthien
Klett Cotta Verlag / Hobbitpresse, 28.06.2017 (5. Aufl.)
320 Seiten
22 €

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