Es braut sich etwas zusammen

bray_the-divinersWir befinden uns im Jahr 1926 in Ohio, die 16-jährige Evangeline O’Neill, von ihren Freunden Evie genannt, genießt in ihrem begüterten Zuhause in der Kleinstadt Zenith viele Freiheiten. Nach dem Tod ihres Bruders James, mit dem sie sich durch ihre Träume und eine Münze verbunden fühlt, sind ihre Eltern mehr mit ihrer Trauer beschäftigt. Evie feiert trotz Prohibition Parties mit viel Alkohol, außerdem hat sie eine übersinnliche Gabe: Evie kann durch das Berühren von persönlichen Gegenständen die Geheimnisse der Besitzer erfühlen bzw. ersehen. Allerdings geht sie auf einer Party damit zu weit, enthüllt einen Skandal und wird daraufhin von ihren Eltern nach New York zum Bruder ihrer Mutter abgeschoben. Evie freut sich auf New York, ist aber auch mit einem Mal in einer fremden Stadt auf sich allein gestellt, es läuft nicht alles von Anfang an so, wie sie sich das vorgestellt hat.
Zu dieser Zeit kehrt auch das Böse in ein Haus auf einem Hügel in New York zurück. Naughty John streicht durch die Straßen und findet seine Opfer, die ihm seinem Ziel näher bringen.
Evie zieht in das alte ehrwürdige und sagenumwobene Bennington-Haus zu ihrem Onkel Will, der der Direktor des Museums für Amerikanisches Volkstum, Aberglauben und Okkultes ist. Damit ist das Mädchen auch wieder in der Nähe ihrer alten Freundin Mabel, es gilt die Großstadt zu erobern und die alte Freundschaft neu aufleben zu lassen.
Nach dem Auffinden einer mißhandelten weiblichen Leiche, auf deren Haut sich auch ein Brandmal in Form eines umgedrehten Pentagramms, ein sogenanntes Pentakel, befindet, werden Will und sein Mitarbeiter, Jericho Jones, in die Ermittlungsarbeiten der Polizei eingebunden. Evie hat ihrem Onkel noch nicht gebeichtet, welche Fähigkeiten sie besitzt. Durch ihre forsche Art gelingt es ihr aber trotzdem, ihren Onkel zum ersten Tatort zu begleiten. Der Anblick ist wahrlich nicht schön, beim Berühren einer Schuhschnalle des Mädchens zeigen sich Evie beängstigende Bilder. Rutha ist nicht das erste und auch nicht das letzte Opfer, das grausam zugerichtet wird …

Libba Bray öffnet mit The Diviners – Aller Anfang ist böse eine große Truhe mysteriöser Geschichten. Anfangs müssen viele Dinge erklärt und die beteiligten Personen vorgestellt werden, aber vor allem im letzten Drittel verdichtet sich die Spannung. Man wartet auf die große Zusammenführung aller vorgestellten Personen und mysteriösen Umstände, allerdings kommt vieles anders als man denkt. Geschichtlich wird viel angedeutet, einiges erklärt und anderes schwebt auch am Ende des Buches in der Luft. Gerade das hat mich zum Ende des Buches etwas enttäuscht.
Interessant finde ich die Zurückversetzung der Geschichte in die Zeit der Goldenen Zwanziger in New York. Flüsterkneipen, die Einbeziehung der Ziegfeld Follies, Schutzgeldeintreibung, der Hype um den verstorbenen Rudolph Valentino, die Zeit der Rassentrennung … New York präsentiert sich als düstere wie strahlende Stadt. Dies ist ein sehr gut ausgesuchter Hintergrund.
The Diviners laufen im Verlags-Programm „Junge Leser“. Der Aufbau der Geschichte ist vielleicht auch diesem Umstand geschuldet und ich zu sehr an die grobschlächtige Art von so manchem Krimi- bzw. Thrillerautor gewöhnt. Die Geschichte hat ihren Reiz, allerdings verliert sich der manchmal zwischen der Einführung der vielschichtigen Protagonisten.
Insgesamt sind The Diviners ein interessanter Plot, da darf man auf die Fortsetzungen gespannt sein. Meinen persönlichen Geschmack trifft es jetzt nicht so, aber die jugendlichen Mystery-Fans werden damit gut bedient.

Informationen zur Autorin
Mehr zu The Diviners

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Libba Bray: The Diviners – Aller Anfang ist böse
dtv, Oktober 2014
Amazon
€ 19,99

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