Was passierte vor 15 Jahren mit Nellie?

Nellie verschwand an ihrem 20. Geburtstag spurlos. Wurde sie verschleppt? Ermordet? Oder tauchte sie unter? Hat sie ihre Familie und Freunde einfach geghostet? Ihre Eltern unternehmen fünfzehn Jahre später einen allerletzten Versuch und beauftragen den eher mäßig erfolgreichen Privatdetektiv Lorenz Teuffel damit, Nellies Schicksal aufzuklären. Ausgerechnet Lorenz Teuffel! Nur weil er knapp bei Kasse ist, nimmt er den Fall an – trotz aller Bedenken, denn er war in jungen Jahren Nellies Freund und wurde sogar verdächtigt, sie ermordet zu haben. Sein bester Freund Sascha, ein Möchtegern-Influencer und sexsüchtiger Gigolo, sowie Nachbar Kotti, der am Cotard-Syndrom leidet und meint tot zu sein, halten zu ihm. Recherchen führen in seine gemeinsame Vergangenheit mit Nellie – Teuffel muss feststellen, dass er damals so gut wie nichts über die wahre Nellie wusste und dass ihre Familie einiges zu verdecken hat.

Kurz und gut: gelesen und für gut befunden. Das Setting des München-Giesing-Krimis ist gelungen, die Protagonisten zwar skurril, aber sie wachsen einem dann doch ans Herz. Die Ermittlungen zu Nellie entwickeln sich dramatisch, es gibt viele Geheimnisse aufzudecken, aber Teuffel schafft das, mit seinem Feingefühl und Ermittlerinstinkt und in Zusammenwirkung mit seinen beiden Freunden. Das Ganze wird immer wieder mit dem in den 1970er Jahren von Giorgio Moroda gegründeten Sound of Munich untermalt.

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Martin Arz: Ghosting Giesing
Hirschkäfer Verlag, Vö. 16.11.2022
Taschenbuch, 256 Seiten
16,90 €

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