Verhängnisvolle Insel
Die Idee hinter dem Buch ist spannend und größtenteils sehr gut umgesetzt. Immer wieder bekommt man das Gefühl, selbst Teil dieser Gruppe zu sein und beginnt, die Dunkelheit zu fürchten. Man wartet förmlich auf die nächste Ungereimtheit und vielleicht sogar auf einen Toten. Die Geschichte fasziniert, man muss unbedingt wissen, wie es weitergeht und vor allem wie alles enden wird. Auch wenn man sich recht bald seine Gedanken darüber machen kann, was des Rätsels Lösung sein wird und ob es nun Tote geben wird oder nicht.
So fasziniert man auch die Seiten verschlingt, so enttäuscht ist man von einem sehr hastig hingerotztem Ende, das verwirrend und undurchdacht ist. Es gibt zu viele Lücken und Fehler, zu wenig Ausarbeitung der Idee, die an sich nicht schlecht ist, aber zu sehr ineinander verwoben ist. Sicherlich hätte man auch zwischendurch die eine oder andere Szene noch weiter ausbauen können, hätte eine Sexszene entweder komplett weglassen oder mehr in den Gesamtzusammenhang integrieren können. Manches schwebt nebeneinander her, ohne eine wirkliche Einheit zu bilden. Hin und wieder erhält man kurze Einblicke in das Leben eines der Teilnehmer, aber nicht in jedes und auch nicht so umfassend, wie man es vielleicht erwarten würde. Die immer wieder aufkeimende Therapiesprache nervt irgendwann, man selbst befindet sich nicht in einem solchen Coaching und möchte auch kein Pseudo-Sachbuch darüber lesen. Hier kann der Autor leider nicht zwischen der sachlichen Sprache und dem Erzähl-Jargon eine lesenswerte Verbindung herstellen.
Fazit: Ein recht guter Thriller mit wahren Schock-Momenten, der leider sehr durch das schwache Ende verliert.
Vincent Voss hat bereits mehrere Bücher im Horror-Genre verfasst, darunter auch Beiträge in Anthologien.
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Vincent Voss – Töte John Bender!
Luzifer Verlag
256 Seiten
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