Feuer, Eis und Harmoniegesang

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Die drei Isländer Daniel, Gunnar und Ragnar, ursprünglich in verschiedenen Genres unterwegs, entdecken 2008 ihre gemeinsame Liebe für Gesangsharmonien – so beginnt Árstíðir (Isländisch für „Jahreszeiten“) zunächst mit Coversongs, aber bald auch mit eigenen Kompositionen. Gerade einmal vier Monate nach ihrer Gründung kann die Band bereits mit „Sunday Morning“ den ersten Nummer 1 Hit im Nationalradio verzeichnen. Dabei lässt sich Árstíðir nicht eindeutig einem Genre zuordnen – sie bewegen sich irgendwo zwischen Indie-Folk, Progressive Rock und Neo-Klassik mit gelegentlichen minimalistischen Einflüssen. Ihre frühen Songs vermitteln Eindrücke der spektakulären Landschaft und der wilden Natur ihrer vulkanischen Heimatinsel. Während einer Deutschlandtour im Jahr 2013 gelingt den Isländern mit einer spontanen Gesangseinlage in einer Bahnhofshalle ein überraschender YouTube-Hit: “Heyr himna smiður” wurde mittlerweile über sechseinhalb Millionen mal angeklickt.
Jetzt bringt Árstíðir mit Nivalis ihr viertes Album auf den Markt. Hier finden sich nun mehr elektronische Einflüsse, die sich mit den akustischen Instrumenten nahtlos verbinden. Auch die Rhythmusabteilung mit vollem Schlagzeug-Einsatz unterscheidet dieses Album von seinen Vorgängern. Die Musik wird dadurch poppiger, verliert zwar ein bisschen den früheren eigenwilligen Charme, gewinnt aber Ohrwurm-Potenzial. Weiterlesen

The dark side of the eighties

ShadowsTwin Tribes ist ein junges Band-Duo aus Brownsville, Texas, das sich erst 2017 gegründet hat. Dafür waren die Jungs sehr fleißig, denn mittlerweile ist bereits ihr Debüt-Album Shadows erschienen. Texas, da denkt man unwillkürlich an heiße staubige Landschaften und Rinderherden, aber das hält Luis Navarro und Joel Niño nicht davon ab, einen düsteren und kalten Sound zu fabrizieren, der sich der „dark side of the eighties“ als Inspirationsquelle bedient. Folgerichtig kommen Synthesizer und Drumcomputer zum Einsatz, Luis spielt dazu Gitarre und Joel den Bass, beim Gesang wechseln sie sich ab. Weiterlesen

Reise in mystische Welten

SKAN_CoverŠkáŋ – ein Wort, das den allermeisten Menschen unbekannt sein dürfte und das mich dafür umso neugieriger auf diese Band gemacht hat. Der Infozettel sagt, dass das Wort aus der Sprache der Lakota und Sioux kommt und unter anderem auf den Geist und die Bewegungen des Himmels verweist. Das könnte also eine Reise in mystische und spirituelle Sphären werden, in die uns das Trio mit Sitz in Texas führen wird. Gegründet wurde die Band im Jahr 2013 von Joseph Merino und besteht im Moment darüber hinaus noch aus David BaxterRob Zim und Ron van Herpen (ex-The Devil’s Blood). Nach zwei EPs ist nun das erste Album der Band erschienen, Death crown. Begeben wir uns auf die Reise. Weiterlesen

Back to Pornography

Butcher's coinAus dem kanadischen Toronto stammt das Duo TRAITRS, das mir, ich muss gestehen, bislang unbekannt gewesen ist. Allerdings haben sie sich erst 2015 gegründet, und nun legen Shawn Tucker und Sean-Patrick Nolan nach der Single Speak in tongues und dem Kurz-Album Heretic nun mit Butcher’s coin das erste Full-Length-Album vor. Post Punk und Cold Wave verspricht der Pressetext? Ja, bitte! Weiterlesen

Eine herausragende Veröffentlichung

coverBereits das Debüt A gaze into the abyss aus dem Jahre 2015 der aus Leipzig stammenden Formation Antlers sorgte bei mir für Jubelstürme. Der gebotene Sound war genau der, dem ich zur damaligen Zeit bevorzugt meine Aufmerksamkeit schenkte. In klassischer Black Metal Vier-Mann Besetzung, bestehend aus Mts (Bass, Vocals), M. (Drums), Pablo C. Ursusson (Guitars, Keyboards) und I. „Ntx“ Soler (Guitar, Keyboards, Vocals), veröffentlichten sie Ende März 2018 ihr Zweitwerk beneath.below.behold über das noch junge, aber sehr interessante Label Totenmusik, einem Sublabel von Van Records. Also genug Gründe für mich, meine Höreindrücke für euch niederzuschreiben. Weiterlesen

Kopfhörer und Dauerrotation

Amorphis – von „amorph“, also „gestaltlos, formlos“. Das eröffnet dieser höchst wandelbaren Band, die sich aber trotzdem immer treu geblieben ist, natürlich viele Möglichkeiten. Angefangen haben die Finnen als astreine Death-Metal-Band, haben sich davon allmählich hin zu hartem Metal mit cleanem Gesang entwickelt, um schließlich eine höchst tiefenentspannte Phase mit 70er-artigem Rock zu durchleben. Manchen war diese Phase ein wenig zu lässig, auch die Band schien den nötigen Antrieb nicht mehr zu haben, doch dann änderte sich alles, als Pasi Koskinen den Sängerposten aufgab und Tomi Joutsen das Mikro übernahm. Seither – also auch schon über zwölf Jahre – regieren wieder Brachialität gepaart mit hochgradiger Melodiösität, Growls und mitreißendem Klargesang; anders als früher, aber trotzdem immer Amorphis. Doch auch diese Mischung hatte sich bis einschließlich des Albums Circle ein klein wenig abgenutzt, weshalb das 2016er-Album Under the red cloud wie der nötige Befreiungsschlag wirkte. Wieder brutaler, mehr Growls, mehr Druck – so mussten Amorphis (meiner Meinung nach) klingen. Wie geht’s jetzt also weiter mit dem brandneuen Album Queen of time? Weiterlesen

Neuigkeiten aus Weißrussland

Black Sails coverFast drei Jahre ist es her seit Weesp, fünf junge Herren aus Minsk, sich mit ihrem Debütalbum The Void zu Wort meldeten, dessen eingängige Mischung aus Metal und Synthie-Elementen mich damals schwer begeisterte. Seitdem waren die Jungs fleißig, sind in Osteuropa und Deutschland auf Tour gewesen und haben das letzte Jahr im Studio verbracht, um einen neuen Silberling aufzunehmen. Seit April diesen Jahres ist Black Sails jetzt verfügbar und auch dieses Mal schaffen es Weesp, meinen Geschmack zu treffen.

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Neues unter der (sterbenden) Sonne

Vor Ostern 2018 sagten mir Uada noch rein gar nichts. Dann kam das Dark Easter Metal Meeting, bei dem die vier Herren aus Portland, Oregon, eine Wahnsinnsperformance ablieferten, ich hing sofort am Haken. Das gefeierte Debütalbum Devoid of light läuft seitdem in Dauerschleife, und wie der Rest der Fangemeinde war ich gespannt, wie sich wohl der Nachfolger Cult of a dying sun, der am 25. Mai bei Eisenwald erschienen ist, machen wird. Weiterlesen

Erwarte Bekanntes und Neues

MINE Unexp t TruthEin neues Elektro-Pop-Trio mit bekannten Namen: Camouflage-Sänger Marcus Meyn, Fools Garden-Gitarrist Volker Hinkel und Schlagzeuger/Keyboarder Jochen Schmalbach (unter anderem aktiv bei Depeche Mode, A-ha, Fanta 4). Für Camouflage haben sie in der Vergangenheit schon zusammengearbeitet, unter dem Bandnamen M.I.N.E veröffentlichen sie heute ihr Debütalbum Unexpected truth within, wir durften schon mal vorab reinhören. Weiterlesen

So now it’s time to meet the sundown

EB_A_1500x1500Fünf Jahre haben sich The Exploding Boy, Schwedens bester Musikexport seit ABBA, mit dem fünften Album Alarms! Zeit gelassen. Einiges ist in der Zwischenzeit passiert, so hat die Band, die im Kern aus den Sängern Johan Sjöblom (Akustikgitarre) und Stefan Axell (E-Gitarre), Lead-Gitarrist Les Andersson sowie Keyboarder Nicklas Isgren besteht, Zuwachs bekommen. Bassist Mattias Svensson ist neu an Bord, Richard Ankers hat den vakanten Posten am Schlagzeug eingenommen und ersetzt den bisher meist zum Einsatz gekommenen Drum-Computer, und ABBA haben kürzlich zwei neue Songs angekündigt – das ist The Exploding Boy zum Glück zu wenig, also ist es höchste Zeit Alarms! zu schlagen oder besser anzuhören. Die Wartezeit wurde nur durch ein ausschließlich online veröffentlichtes Live-Album At The Dress Circle – Live NYC und das wunderschöne Soloalbum 6 von Sänger Johan Sjöblom (Link zur Review) verkürzt. Der Titel deutet es schon an, dass etwas überhaupt nicht stimmt, das Cover mit dem subtil angedeuteten Radioaktiv-Symbol räumt die letzten Zweifel aus. Weiterlesen