Starke Worte im neuen Gewand

 

Im neuen Album Neumond von Joachim Witt treffen seine großen und berührenden Worte auf Sequenzer, Bassdrum und Powerchords. Ein Zusammenspiel der neuen Art mit Martin Engler von Mono Inc. Die neue Scheibe ist erst seit dem 25. April auf dem Markt, aber die Musik dazu durfte ich mir schon seit längerem für diese Review anhören: Weiterlesen

Kanadischer Schwermut

RWE003Andrew (Gitarre + clean Vocals) und James (Bass + Growls) gründeten die Band As Autumn Calls, die sich episch-melodischem Dark Doom verschrieben hat, 2005. Nach drei Jahren Songwriting nahmen sie zehn Stücke in Überlänge für das erste Album An Autumn Departure auf, das jedoch nicht veröffentlicht wurde. 2011 unterschrieb die Band beim Label Naturmacht Productions, inzwischen erweitert um Drummer Darren und einen zweiten Gitarristen, Brendan. Hier veröffentlichten sie endlich An Autumn Departure. 2013 schließlich kam Cold, Black & Everlasting auf den Markt – ein Album, für das man definitiv in der richtigen Stimmung sein muss; ein Album, das geradezu einen Veröffentlichungstermin im Herbst verlangt!

Erstklassiges Debüt

Einigen dürften die Namen Rupert Keplinger und Gary Meskil ein Begriff sein. Der eine schreibt Songs und spielt Bass bei Eisbrecher, der andere ist Sänger und Chef der Band Pro-Pain. Was die beiden verbindet? Die Gründung von Darkhaus.
Zusammen bastelten sie an Songs für das Debütalbum. Fehlten nur noch Drums, Gesang und noch mehr Gitarrenriffs, also brachte Gary seinen Gitarristen Marshall Stephens mit. Paul Keller übernahm die Sticks am Schlagzeug und der Schotte Kenny Hanlon steuerte den Gesang bei.
Am 22.11.2013 erschien My only Shelter. Und, wie klingt das Debüt der zusammengewürfelten Band?

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Nihilistische Propaganda aus Kuba

narbeleth-a-hatred-manifesto_coverZugegeben, wenn es um Black Metal geht, stand Kuba bisher nicht im Zentrum meiner Aufmerksamkeit – und das ist bestenfalls die Untertreibung des Jahrhunderts, denn eigentlich kam dieses Eiland auf meiner Extreme-Metal-Landkarte gar nicht vor. Das ändert das Ein-Mann-Projekt Narbeleth mit seinem zweiten Album A Hatred Manifesto, das, kurz gesagt, alles mitbringt, was ein Black-Metal-Album haben sollte: Es ist roh, abgrundtief böse und schwärzer als die finsterste Nacht. Weiterlesen

Das Licht im musikalischen Gewässer

 

Joachim Witt - DOM

Joachim Witt – DOM – Dunkelwelle

2012 erschien das 13. Studioalbum von Joachim Witt namens DOM. 2014 ist mit einem neuen Longplayer vom Altmeister zu rechnen, die Tour ist bereits angekündigt. Vor kurzem hat mich der Zufall an das DOM-Album erinnert. Mittlerweile kann ich sagen, dass es nach Bayreuth 2 eines meiner Lieblingsalben des Wortkünstlers und Sängers ist. Weiterlesen

Von den Farben der Sehnsucht

shrike-sieben-artworkDie Berliner Schwarzmetaller Shrike waren sehr, sehr fleißig. Erst im Juni letzten Jahres brachten sie Hinab in die vertraute Fremdheit auf den Markt, jetzt erscheint Anfang April ihr drittes Album Sieben. Der Titel bezieht sich auf die mittlerweile siebenjährige Bandgeschichte, auf die Shrike zurückblicken kann, und mit dem Album soll ein neues musikalisches Kapitel aufgeschlagen werden. Mit Hinab in die vertraute Fremdheit hatte ich noch so meine Probleme, in die Musik von Shrike hineinzufinden – mit Sieben war es ganz anders, weil auch das Album so ganz anders ist. Weiterlesen

Wir lieben dich. Nun stirb.

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Combichrist sind zurück, und sie haben sich ordentlich Zeit gelassen für das neue Album. Es ist wie zu erwarten ungemütlich sperrig, aggro und nervig geworden, und es ist allerbeste Partymusik. Auch wenn zu Beginn Tracks wie „Get your Body beat“ oder „Everybody hates you“ zu fehlen scheinen, findet man recht einfach in dieses vorhersehbare Werk rein. Man bekommt ordentlich Gitarren ums Ohr gehauen, und Andy LaPleguas raue Stimme ist gewohnt direkt und sagt was Sache ist. Es erinnert eher an Rammstein, als dass die spezielle düstere Machart des Vorgängers Making Monsters weitergeführt wurde. Es ist so recht kurzweilig, und manche Tracks sind eher belanglose Füller, als dass sie den blutigen Horizont weiter eröffnen könnten. Weiterlesen

Epische Dunkelheit

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 Zweieinhalb Jahre sind seit dem letzten Studioalbum von Diary of Dreams vergangen, dennoch war die Zeit angefüllt mit dem großartigen Self-Remix-Album Dream Collector II und dem ersten rein akustischen Album The Anatomy of Silence.
Die deutsche Übersetzung von Elegies lautet „Klagelieder“. Das „Klagelied der Dunkelheit“ ist die Zauberformel für das lang ersehnte neue Diary of Dreams-Album, und dies wiederholt sich traumwandlerisch in jedem Lied. Es ist die Aufgabe des Sängers und Texters die Stimme anderer zu sein, um sich selbst hören zu können, Antworten aus der Dunkelheit zu filtern und womöglich das Licht zu finden. Denn Dunkelheit ist ein Schutzmechanismus, er funktioniert nur für bestimmte Menschen, und man kann auch Geborgenheit darin finden. Es ist die Stimme Adrian Hates, die über das gesamte Album hindurch klagt: über die Sehnsucht nach Gefühlen, das Licht am Ende des Tunnels, oder er spricht aus, was man vielleicht als Antwort suchen mag.

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Kennt ihr Soljanka? So klingen Embersland.

Spanien war bisher zugegebenermaßen ein Land weit außerhalb meines metallisch-musikalischen Horizonts. Fünf Mannen aus Barcelona mit dem Namen Embersland sollten dies nun ändern. 2009 schlossen sie sich zusammen, um die spanische Metalszene aufzumischen, und nach einer kurzen Phase der Selbstfindung und Eingewöhnung ging es dann auch direkt ins Studio. Die besten neun ihrer Songs sollten den Weg auf ein Album namens Sunrise finden, das im Februar 2013 veröffentlicht wurde und seitdem auf ihrer Homepage gratis aber nicht umsonst heruntergeladen werden kann.

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Once upon a midnight dreary …

np043Ich hatte ja schon immer eine große Schwäche für französischen Black Metal. Ich liebe dieses komplett obskure Zeug aus den Neunzigern, und auch einige diese unendlich depressiv-doomigen Sachen, die viele der Bands in Frankreich heutzutage machen, helfen hervorragend gegen den ganzen Sonnenschein, mit dem wir derzeit bedacht werden. Mortis Mutilati ist das Ein-Mann-Projekt von Moonreich-Bassist Macabre, das im Jahr 2011 die Nacht der Welt erblickte. Seither war Macabre fleißig, sodass Nameless here for Evermore bereits das zweite Album Full-Length-Album ist, das via Naturmacht Production auf den Markt geworfen wurde. „Funeral Metal“ hat man sich auf die Fahne geschrieben, und dementsprechend depressiv-düster ist die ganze Scheibe auch geworden. Und gleich zu Beginn eine erfreuliche Nachricht: Wer trotz aller Depression keinen Bock auf Vocals hat, die unerträgliche Schmerzen angesichts unserer herzlos-kalten Welt und all dem Unheil darin in der Tonlage eines sterbenden Opfertieres hinausschreit, ist bei Mortis Mutilati gerade richtig! Weiterlesen