Phantasien beim Putzen

joy

Die kleine Joy hat in ihrer Kindheit gerne gebastelt und war sehr kreativ. Sie hatte eine große Zukunft vor sich als Jahrgangsbeste an der Schule und mit einem guten Studienplatz. Leider hat das Leben aber einen anderen Plan für sie vorgesehen. Sie bleibt nach der Scheidung ihrer Eltern zu Hause, kümmert sich um ihre Mutter und führt die Buchhaltung im Geschäft ihres Vater (Robert De Niro als schrulliger Vater, wie immer großartig). Einige Jahre später ist sie eine geschiedene Mutter mit zwei Kindern, die eigene Mutter sitzt in ihrem Zimmer auf dem Bett und schaut den ganzen Tag Fernsehserien, der geschiedene Mann ist im Keller untergebracht, der Vater wird von seiner Freundin verlassen und braucht auch noch einen Platz im Haus. Mit Arbeit und Geld sieht es nicht rosig aus, und überhaupt ist Joy, obwohl immer noch eine junge Frau, aufgearbeitet, gestresst, müde. Aber plötzlich kommt ihr da beim Putzen diese Idee:

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Entscheidung für Neue oder Alte Welt

Brooklyn

Ein kleines Kaff in Irland in den 50er Jahren. Es ist nicht gerade so deprimierend wie in Die Asche meiner Mutter, aber es gibt hier dennoch nichts. Ein bisschen Arbeit hier und da und am Wochenende eine kleine Tanzveranstaltung mit verdammt wenig Männern. Das ist für ein junges Mädchen wie Eilis Lacey nicht viel, und ihre Schwester Rose besorgt ihr mit Hilfe des Priesters im Städtchen eine Stelle in New York. Sie wandert tatsächlich aus, lässt Mutter und Schwester zurück.

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Von starken Männern und stolzen Frauen

Vikings_Poster

Skandinavien im 8. Jahrhundert nach Christus: Ragnar Lothbrok lebt mit seiner Frau Lagertha und seinen Kindern Bjorn und Gyda ein einfaches Leben als Bauer in einer Siedlung, die zum Stamm des Jarl Haraldson gehört (großartig gespielt von Gabriel Byrne). Im Sommer wird regelmäßig zu Raubzügen aufgebrochen, das ist der eigentliche Broterwerb der Wikinger. Der Jarl will wie jedes Jahr nach Osten, doch Ragnar möchte einmal woanders hin; er weiß, dass im Osten nichts mehr zu holen ist. Er hat eine Art Sonnenkompass entwickelt, und er hofft damit in unbekannte Gegenden vordringen zu können. Er will nach Westen segeln, denn er glaubt, dass es jenseits des offenen Meeres noch andere Länder gibt. Er lässt sich von seinem Freund, dem Schiffbauer Floki, ein Boot bauen, mit dem er gegen den Willen des Herrschers mit einigen Männern und seinem Bruder Rollo loszieht. Nach einer äußerst beschwerlichen Fahrt kommen sie im Westen in England an und erobern Lindesfarn, eine recht leichte Übung: ein Kloster mit wehrlosen Mönchen, und der ganze Schatz schön übersichtlich auf einem Haufen. Sie kehren mit ihren Reichtümern in ihre Heimat zurück. Leider lässt sich der stolze Jarl nicht so leicht beeindrucken. Er nimmt ihnen alles ab, jeder darf sich nur ein Stück aus der Diebesbeute aussuchen. Ragnar ist so clever, sich für den Mönch Athelston zu entscheiden, den er sozusagen als Sklaven mitgenommen hat. Eine Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen: Der Christ wird sein ganzes zukünftiges Leben und das seiner Leute beeinflussen.

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Was, wenn dein Mann lieber Frauenkleider trägt?

 

The Danish Girl

Kopenhagen in den 1920er Jahren. Das Maler-Ehepaar Einar (Eddie Redmayne) und Gerda Wegener (Alicia Vikander) führt ein glückliches Leben. Als eines Tages Gerdas Modell absagt, bittet sie ihren Mann, in die Strümpfe und Schuhe zu schlüpfen und auch noch das Kleid an seinen Körper halten. Dieser tut es, und irgendetwas berührt seine Seele. Frauenkleider zu tragen wird etwas Wunderschönes für ihn. Greta bittet ihn, sie auf den Künstlerball zu begleiten. Als raffiniertes Spiel denken sie sich aus – weil Einar eigentlich keine Lust darauf hat –, dass er sie als Frau begleitet, in Frauenkleidern, als Lili. Das war der Name, der dem befreundeten Modell eingefallen ist, als sie Einar damals in Vertretung für sie in Damenstrümpfen und –schuhen gesehen hat. Und „Lili“ findet nicht nur Gefallen an den Frauenkleidern auf dem Ball, man findet auch Gefallen an ihr.

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Syfys gelungene Adaption von Arthur C. Clarkes Roman
„Childhood’s End“

2016 steht die Erde buchstäblich still und blickt ungläubig auf, als gewaltige Raumschiffe den Himmel verdunkeln. Doch den Invasoren geht es nicht darum, die Menschheit zu unterjochen oder gar zu vernichten. Der neue „Supervisor“ der Erde, ein Alien namens Karellen (gespielt vom grandiosen Charles Dance), verkündet der ganzen Menschheit, dass er gekommen sei, um ein goldenes Zeitalter anbrechen zu lassen, in dem es keine Kriege, keinen Hunger und keinen Tod mehr gibt. Und das alles, ohne einen einzigen Schuss abzugeben. Klingt gut, oder? Wo ist der Haken? Weiterlesen

Schmuddeliger, griesgrämiger Gott in Brüssel

testament

Ein Leben wie Gott in Frankreich? Das klingt weit besser, als es in Wirklichkeit um Gott bestellt ist: Gott ist ein grantiger Mann im schmuddeligen Unterhemd in einer trostlosen, dunklen Dreizimmerwohnung in Brüssel. Er tyrannisiert seine Frau, seine Tochter Éa, und er hat Jesus tyrannisiert, bis dieser sich abgeseilt hat. Er tyrannisiert auch die gesamte Menschheit: Er hat sie geschaffen, um sie zu schikanieren, mit großen und kleinen Krankheiten zu strafen oder einfach mit Unannehmlichkeiten zu quälen. In seinem Computerraum, in dem er die Karteien aller Menschen hat, überwacht und drangsaliert er diese. So ist es kein Wunder, dass sich die 10jährige Éa eines Tages an ihm rächt: Sie kommt an seinen PC ran und schickt eine SMS an alle Menschen auf der Welt: An ihre Smartphones sendet sie deren Sterbezeitpunkt.

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So war 2015!

Die Redaktion hat hier ihre ganz persönlichen Highlights dieses Jahres für euch aufgelistet:

AnyAngel:

Bestes Konzert 2015: Billy Idol „Kings and Queens of the Underground Tour“, München

Beste Band der Woche 2015: /

Bester Film: Star Wars – Das Erwachen der Macht

Bestes Buch: Kathy Reichs Knochen lügen nie

Beste CD: A life divided Human

Highlight: Kuba

Tiefpunkt: gesundheitliche Probleme und der Versuch damit umzugehen

Bärchen:

sting_kmimmer_ist_was_147010Bestes Konzert 2015: Nicht nur ein Konzert, ein ganzes Festival, das mir viel Spaß bereitet hat: das Rockavaria, und jetzt hab ich auch endlich mal Metallica gesehen!

Beste Band der Woche 2015: Da waren einige gute dabei, kann mich nicht entscheiden.

Bester Film: Nicht neu, aber jetzt erst gesehen und im Kopf behalten: Vielleicht lieber Morgen

Bestes Buch: Immer ist was weil sonst wär ja nix

Highlight: Abschlussprüfung bestanden und endlich ausgelernt im Traumberuf

Tiefpunkt: Gibt es dieses Jahr zum Glück leider keinen. Weiterlesen

Was wäre geschehen, wenn er Nein gesagt hätte?

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Evan Webber, liebevoller Vater zweier Kinder und liebender Ehemann, ist alleine zu Hause, während seine Familie das Wochenende in einem Wochenendhäuschen am Strand verbringt. Seine Frau, eine Künstlerin, hat ein Projekt zu Ende gebracht und hat es sich verdient, ein wenig zu entspannen. Er macht es sich mit Lieblings-LPs und Rotwein vor seinem Architekturprogramm am Computer gemütlich. Bis es an der Tür läutet. Zwei völlig durchnässte junge Frauen, mit zerlaufenem Kajal unter den Augen, so schwarz wie bei einem Pandabären, stehen draußen und wollen sein Telefon benutzen, um die Adresse einer Party zu ermitteln, zu der sie gerade auf dem Weg sind. Der Taxifahrer hat sich anscheinend verfahren. Sie bitten darum, ihre nasse Wäsche in den Trockner tun zu dürfen. Sie himmeln ihn dann im Bademantel an, eins ergibt das andere, und die drei landen gemeinsam in der Dusche und im Bett.

Am nächsten Morgen hingegen sind die zwei süßen Mädels wie ausgewechselt. Sie pöbeln im Haus herum, machen alles dreckig und kaputt, und fast bringt Evan sie nicht mehr aus dem Haus.

Aber er schafft es doch, er wird sie los. Doch sie sind wie zwei Unheil bringende zurückkommende Bumerangs, schnell sind sie wieder da. Und was danach passiert, kann man sich kaum vorstellen.

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finding-vivian-maierEin großer Fund für die Kunstwelt

Wem geht es nicht so? Man hofft, beim Flohmarktbummel ein großes Schnäppchen zu machen, so wie man früher auf dem Speicher der Großeltern nach spannenden Dingen gesucht hat.

Dem jungen John Maloof erging es tatsächlich so. Für ein Geschichtsbuch brauchte er ein paar Fotos von Chicago, in einem Auktionshaus wurde er fündig und ersteigerte eine Kiste mit Negativen. Zu Hause dann die große Überraschung – die Bilder von einer gewissen Vivan Maier waren richtig cool. Eine Google-Recherche ergab null Treffer. Er scannte die Bilder ein, startete einen Fotoblog und stellte einige Bilder vor. Die Resonanz war fantastisch. Alle wollten mehr von dieser Vivian Maier sehen.

Ein Geschenk der ganz besonderen Art

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Rechtzeitig zum finalen Weihnachtsgeschenke-Countdown läuft ein Film mit dem dazu passenden Namen an.

Das junge Ehepaar Robyn und Simon zieht von Chicago aufs Land in ein wunderschönes, großes Haus mit viel Glas und tollem Blick. Quasi beim Einzug schon treffen sie auf einen alten Schulfreund von Simon, Gordo, an den sich der Ehemann aber zuerst gar nicht erinnern kann. Sie tauschen Telefonnummern, ohne sich etwas dabei zu denken, bald darauf aber steht eine schön verpackte Flasche Wein als Geschenk vor der Tür. Gordo wird eingeladen, benimmt sich etwas daneben, Simon hat ihn gleich satt, Robyn hat Mitleid. So wird auch eine Gegeneinladung angenommen, die aber gehörig außer Kontrolle gerät.

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