„The darkening and depressing evolution of our society is reflected within the music.“

Empusae ist das Projekt von Nicolas Van Meirhaeghe. Seit über 20 Jahren arrangiert der belgische Sound-Künstler, der auch in zahlreichen anderen Projekten wie Ordo Rosarius Equilibrio, Tzolk’in und Onus aktiv ist, akustische und elektronische Klänge zu komplexen, intensiven  und rituellen Klanglandschaften aus dunkler Melancholie, die lange nachwirken. Empusaes einzigartiges Gespür, Klänge und Melodien in imaginäre Bilder zu verwandeln, wird durch die wunderschönen Visuals der Künstlerin Christel Morvan beeindruckend sichtbar gemacht.

Beides macht Empusae zu einem emotionalen Gesamtkunstwerk, das die Kontraste zwischen dunkler Schönheit und Verfall, Licht und Schatten, Natur und Urbanität, Angst und Vertrauen, Trostlosigkeit und Hoffnung miteinander verwebt. Das verbindende Element ist die überwältigende Atmosphäre und Dunkelheit.

In unserem Interview blickt der Künstler zurück auf die letzte Dekade und spricht über den Sound von Empusae,  die Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen, die Bedeutung von Natur für das musikalische Schaffen, seine aktuellste Veröffentlichung Oeuvres au Noir, über (visuelle) Dunkelheit und verblassende Sehkraft – und die damit verbundenen Ängste, Hoffnungen, Träume und Wünsche. Vielen Dank Nicolas!

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„Music can tell about the hidden parts of me.“

Foto: Emanuele Riccobono

Vor zwei Jahren haben Mohabitat ihr Debütalbum herausgebracht – eine Klangreise aus warmer Elektronik und zurückhaltenden Post-Rock-Echos.  Crisalide  hat uns so gut gefallen, dass wir euch das audiovisuelle Elektro-Projekt aus Italien als unsere Band der Woche (hier) vorgestellt haben. Elektronische Klänge voller Feinheiten und Bilder sind in den Live-Auftritten von Mohabitat – oft an ganz besonderen Orten – in einem Dialog aus Licht und Schatten eng miteinander verwoben.
In einigen Tagen erscheint die großartige EP „Prima Luce“ bei Us & Them, das erste Album, das Francesco als Solo-Projekt veröffentlicht. Nach sieben Jahren  kreativer Zusammenarbeit im Mohabitat-Projekt gehen Francesco und Hamaranta jeweils eigene Wege.

In unserem Interview blickt Francesco auf die letzten beiden Jahre zurück und spricht über den Sound von Mohabitat, die neue EP „Prima Luce“ und über seine aktuelle Situation als Künstler. Weiterlesen

Amenra – © Stefaan Temmerman

Amenra ist eine der intensivsten Post-Metal-Bands der Welt. Seit 21 Jahren begeistert uns die belgische Ausnahme-Formation aus Kortrijk mit atmosphärisch dichter Musik, die mit jeder Note berührt, brennt, schmerzt, alte Wunden öffnet – heilt und befreit. Jedes Amenra-Konzert ist ein einzigartiges und emotionales Erlebnis aus ohrenbetäubenden Klang- und Lärmwänden – eingehüllt in die rituelle Auseinandersetzung mit Schmerz, Trauer, Leid, Verzeihen – am Rand der Dunkelheit.
Amenra haben das Jahr 2020 mit der Übertragung ihres Live-Rituals „Le Cercle“, das im Sommer aufgenommen wurde, ausklingen lassen. Es ist der letzte gemeinsame Auftritt der Band. Bassist Levy Seynaeve hat Amenra verlassen und konzentriert sich auf seine Band Wiegedood. Amenra spielen das aktuelle Album Mass VI  live, ohne Publikum, mitten in der Natur und bescheren uns damit ein berührendes musikalisches Highlight zum Jahresende, Vorfreude auf neue Musik und Hoffnung auf Live-Erlebnisse in diesem Jahr.
Im Herbst 2021 touren Amenra wieder durch Europa. Vielleicht gibt es bis dahin auch das neue Album zu hören, neues Material ist bereits in Arbeit. Welche weiteren Projekte geplant sind, erfahren wir von Sänger Colin H. van Eeckhout. In unserem Interview blickt der Künstler zurück auf die letzte Dekade und spricht über Amenras Musik, neue Projekte und die Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen, über den Bandzusammenhalt und über die Bedeutung von Natur für das musikalische Schaffen. Vielen Dank Colin! Weiterlesen

Photo: Romain Guede

Vor fast genau einem Jahr haben wir euch die französische Elektro-Künstlerin bei unseren Musiktipps und in unserem Herbstinterview (hier) vorgestellt. Das Leben hat sich ziemlich verändert, seit wir letztes Jahr mit SIERRA in Kontakt waren. Heute erscheint die neue EP All about love. Ein guter Grund für uns, mehr über SIERRA, ihre Musik und die aktuelle Veröffentlichung in Erfahrung zu bringen. In unserem Interview blickt SIERRA auf die Herausforderungen der letzten Monate zurück und spricht über ihre aktuelle Situation als Künstlerin.

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Unsere Interviewserie „Wie klingt der Sound der letzten Dekade“ hat uns schon nach Amerika (Bestial MouthsLINK), Ungarn (Black Nail CabaretLINK), Iran (Xerxes the DarkLINK) und Schottland (Kill ShelterLINK) geführt, und die Antworten der beteiligten Bands waren so unterschiedlich wie hochspannend.
Mit Torny Gottberg konnten wir eine Koryphäe der schwedischen Synth-Szene gewinnen, und er hat unsere Fragen sowohl in seiner Eigenschaft als Chef des Göteborger Labels Progress Productions (das kürzlich seine 100. Veröffentlichung feiern konnte – LINK) als auch als Teil des Duos Cryo beantwortet. Zwei sehr interessante Perspektiven also, und genauso interessant sind Tornys Antworten ausgefallen – auch wenn er ein wenig bei unseren Fragen geschwitzt hat, wie er zugibt. Weiterlesen

 

Bestial Mouths ist das Projekt von Sängerin und Songwriterin Lynette Cerezo, Bestial Mouths sind die mühelose Kraft ihrer Stimme und einnehmende Präsenz ihrer visuellen Kunst. Die Musik ist intensiv, bewegend und eine wunderschöne Bühne für Lynettes einzigartige Stimme, die selber zum tragenden Instrument der vielseitigen Songs wird.
Die beiden letzten Bestial Mouths-Veröffentlichungen sind unter Lynettes kreativer Federführung entstanden. Unterstützt wird sie von den Bandkollegen Brant Showers (AAIMON/S’LVE) und Balzs Képli (nullius in verba) sowie Alex DeGroot (Zola Jesus).
Das aktuelle Album ResurrectedInBlack (VÖ. Juli 2020 bei Rune & Ruin) ist ein dunkel glänzendes Gesamtkunstwerk – ein eng verwobenes Netz aus Emotionen und zeigt einmal mehr Lynette Cerezos Gespür für fesselnde Kompositionen aus nebligen, finsteren Atmosphären, düsterer Elektronik und kraftvoll mürrischen Rhythmen, die von ihrer markanten Stimme getragen werden.

(Foto: VOID.EXE_BERLIN)

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Kürzlich haben wir Xerxes The Dark (hier) und Kill Shelter (hier) nach dem Sound der letzten Dekade gefragt und einen spannenden Rückblick auf die Entwicklung der Dark Ambient- und Post-Punk-Szene der letzten Jahre erhalten. Mit der gleichen Frage begeben wir uns in dieser Interview-Serie in die musikalische Welt von Black Nail Cabaret.

(Foto: Katalin Vago-Levai)

Seit 2008 kreiert das ungarische Duo einen sehr delikaten und dunklen Pop Noir-Sound. Krisztian Arvai arrangiert magische  Klänge aus verzweigter Elektronik, die den kraftvollen und rauchig schwülen Gesang von Emese Arvai-Illes wunderbar umweben. 

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„Wie kling der Sound der letzten Dekade?“ … haben wir Xerxes the Dark gefragt und widmen uns in dieser Interview-Serie experimentellen Klängen der düsteren Art. Xerxes the Dark ist der Iraner Morego Dimmer (aka Nyctalllz & Morego), ein Pionier der iranischen Dark Ambient-Szene, der seit 2005 die Grenzen elektronischer Musik auslotet. Neben zahlreichen Solo-Alben hat der Soundtüftler mehrere Split-Alben aufgenommen und regelmäßig Tracks für verschiedene Kompilationen veröffentlicht,  darunter Anthology of persian experimental  music  – ein spannendes und extrem vielseitiges Release, das uns sehr begeistert hat (hier zur Review). Final Crisis ist seine brandneue Solo-Veröffentlichung und die bisher dunkelste Erforschung, die mühelos heiße und sonnige Sommertage in ein kühlschwarzes Gewand kleidet. 

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Im letzten Jahr haben wir in unserer „Wie klingt…?“ Interview-Reihe Künstlerinnen und Künstler zum Klang der Jahreszeiten (Herbstklang & Sommerklang) befragt. In diesem Jahr blicken wir zurück und widmen uns dem Klang der letzten Dekade. Der Auftakt der Reihe ist unser Interview mit Pete Burns und seine Gedanken zur Entwicklung der Darkwave & Post-Punk-Szene in den letzten Jahren.
Für Pete klingt die letzte Dekade … „dark with a little sprinkling of hope.“ Das beschreibt auch wunderbar seinen eigenen dunklen Sound, der sich zwischen Hoffnung und Melancholie bewegt.

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Auf eine Breze mit Floor Jansen

20200128_205403Nach der Listening Session bringt mich unsere supernette Kontaktfrau nach oben in die Schwanensuite, in der Floor für den heutigen Interviewmarathon untergebracht ist. Leider überziehen die Kollegen vor mir ein wenig, und die „Übergabe“ gestaltet sich etwas hektisch. Floor ist sichtlich gestresst und müde, und bei Kaffee und Breze erzählt sie mir, dass sie um vier Uhr morgens aufgestanden und sogar schon vor lauter Anspannung vor dem Wecker aufgewacht ist. Wir sind uns völlig einig, dass das wirklich ein brutaler Tagesanfang ist, und sie bedient sich noch mal an den heilsamen Brezen auf dem bereitgestellten Snackteller – auch über die bayrische Wunderwaffe gegen quasi jedes Wehwehchen unterhalten wir uns ausführlich, das wird auch unser Running Gag während des Gesprächs werden. Endgültig munter wird Floor, als ich schließlich erzähle, dass ich a) Schwedisch spreche (sie lebt ja mit Mann und Kind irgendwo im Nirgendwo bei Göteborg) und b) extra zu ihrem Solokonzert im Januar nach Amsterdam gefahren bin. Das Fan-Girl in mir kreischt ganz laut (nach außen hin bin ich natürlich superprofessionell), als sie mir die mitgebrachte Taschentuchpackung, die ich mir bei dem Konzert gekauft habe, signiert und auch die Hintergründe des Aufdrucks erklärt. Weiterlesen