„Stahlgeist“ bringen den Club zum Kochen

 

Christina Stürmer tritt im Werk auf! Die Schlange ist lang, die Wartenden sind ungeduldig und die Parkplätze voll. Aber die Vorfreude ist recht groß. Noch größer ist die Freude darüber, dass wir uns nicht anstellen müssen, sondern an den Wartenden vorbei zum Club gehen können. Dort treten an diesem Abend zwei deutsche Formationen auf, die ordentlich reinhauen werden: die Münchner Schöngeist und die Göttinger Band Stahlmann.
Der kleine Club ist proppenvoll, und es scheint keine Maus mehr dazwischenzupassen. Gespannt erwartet man beide Acts, redet wild durcheinander, sucht noch einen Platz, von dem aus man etwas sehen kann. Manche haben kein Glück, manche sind weniger an der Vorband interessiert und gehen daher in die hinterste Reihe.

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Mitreißende Retro-Rock-Welle

 

Ein grandiose Bandzusammenstellung sollte es an diesem Abend werden, neben den Schweden Free Fall sollten vor allem die zwei hochgelobten Retro-Bands Orchid und Witchcraft spielen, nach denen sich jeder Fan des Genres im Moment hektisch die Finger leckt. Doch es kam ein wenig anders – bei Witchcraft traten ernsthafte gesundheitliche Probleme auf, sodass diese kurzfristig ihren Auftritt absagen mussten. Noch kurzfristiger wurde ein Ersatz organisiert, der sich sogar zum Teil aus (ehemaligen) Witchcraft-Mitgliedern zusammensetzt: Troubled Horse. Orchid wurden zum Headliner, und somit konnte dieser Retro-Abend der besonderen Art doch noch vollständig stattfinden.

troubled-horseUm kurz nach acht eröffnen die 2003 im schwedischen Örebro gegründeten Troubled Horse den Abend in einer gut gefüllten Backstage Halle. Das Publikum ist wie immer bei diesen Konzerten metal-bunt gemischt, Hardrocker, Retro-Rocker (vor allem die Jugend beweist oft bewundernswerte Stilsicherheit), Kuttenträger, die üblichen Verdächtigen, die einem auf nahezu jedem Konzert der härteren Gangart über den Weg laufen … eine sehr schöne Kulisse für die Schweden von Troubled Horse jedenfalls, die sofort ohne Umschweife in ihr Set einsteigen und das Publikum ohne Übertreibung von der ersten Minute an erfreuen. Ihr Stil ist eine Mischung aus dem gerade so angesagten Siebziger-Retro-Rock, einigen Südstaaten-Anleihen, ein wenig Country, aber auch einer gehörigen Portion schwedischem Schweinerock nach Art der seligen Gluecifer oder Hellacopters. Die Riffs sitzen, Drums und Bass bilden einen bombenfesten Rhythmusteppich, und Sänger Martin Heppich bietet eine leidenschaftliche Performance, in der er sich gern mal beinahe mit dem Mikrokabel erwürgt oder plötzlich auf der Bühne herumwälzt. Eine ordentliche Prise JoeCocker-Motorik gibt es auch dazu, und am Schluss des Auftritts steht der gute Mann mitten im Publikum, tanzt und singt mit den Leuten in den ersten fünf Reihen, und alle sind glücklich.  Weiterlesen

Brasilianisches Feuer

 

Der wärmste Tag des Jahres bisher – und prompt zieht es die Menschen nicht mehr primär in die Konzerthallen der Stadt. Das ist insbesondere bei den alten Haudegen Sepultura sehr schade, aber natürlich auch für die beiden anderen Bands des Abends, Hammercult und Gumo Maniacs, die doch vor recht lichten Reihen im Backstage Werk spielen müssen. Vielleicht waren Sepultura auch in den letzten Jahren etwas zu präsent in München (zwei Auftritte auf dem Free & Easy Festival) – woran auch immer es lag, ein bisschen mehr Publikum hätte ich mir schon erwartet.

gumo-maniacsGumo Maniacs

Um kurz nach halb acht betreten schließlich die Regensburger die Bühne und könnten dabei fast jeden Zuschauer persönlich begrüßen, so übersichtlich ist das Werk noch gefüllt. Abschrecken lassen sie sich davon aber glücklicherweise nicht, sondern brettern sich durch ihr Oldschool-Thrash-Metal-Set, das sich aus Titeln der zwei Demo-CDs Priest Of Lucifer (2009) und Psychomania (2010) zusammensetzt und schon mal richtig Laune macht. Nach und nach reißen die Jungs das Publikum mit schön rhythmischen und teils auch sehr schnellen Titeln wie „Invert The cross“, „Insurrection“, „Maniac Metal“ oder „Ashes To Ashes“ mit. Auch werden Kostproben von dem im September erscheinenden ersten offiziellen Album gegeben, auf das sich Thrash-Fans schon freuen dürfen.
Um viertel nach acht verlassen die Gumo Maniacs unter mehr als wohlwollendem Beifall die Bühne und lassen ein durch sogar ein paar Mitsingspielchen angeheiztes Publikum zurück, das sich mittlerweile auch schon im niedrigen dreistelligen Bereich bewegt.  Weiterlesen

„Old is not dead!“

Das schöne Wetter muss ausgenutzt werden, wenn es abends schon mal so warm ist, dass man kurzärmlig draußen stehen kann. Anscheinend denken die meisten Besucher des Konzerts so, denn im Werk ist es erschreckend leer. Ob die Vorband Gankino Circus darauf wartet, dass sich mehr Publikum einfindet und deswegen erheblich später als angekündigt die Bühne betritt?

Lokale Metal-Power

Es ist schade, dass für die einheimischen Bands so wenig getan wird. Schließlich bieten München und das Umland einige musikalische Leckerbissen, denen eine Bühne fehlt, um sich zu beweisen. Umso schöner ist es, wenn hin und wieder kleine lokale Bands das Line-Up bilden und zu Konzerten laden. So auch am Freitag im Soundcafé in München. Vier Formationen aus München und Ulm luden zum hemmungslosen Kopfschütteln und Abtanzen ein. Weiterlesen

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Kaltes Wetter und beständiger, ziemlich unangenehmer Nieselregen. Es gibt besseres Wetter, um in die richtige Stimmung für ein Konzert zu kommen. Andererseits, wenn man vor der Halle steht und weiß, es geht auf ein Ensemble aus durchweg genialen Musikern zu, die unter Federführung eines Mannes eine Liveshow des Projektes „Avantasia“ geben werden, kann man eigentlich nur guter Stimmung sein. Denn seit mehr als zehn Jahren, genauer seit 2001, steht „Avantasia“ und sein Schöpfer, Tobias Sammet, für eine Versammlung phantastischer Sänger und Musiker und epische Musikstücke. Und auch an diesem verregneten Freitagabend ist jedem klar: Es wird eine lange Nacht, vollgepackt mit Power Metal vom Feinsten aus den mittlerweile fünf Studioalben.

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26 Runden musikalischer Marathon

Im letzten Jahr erlebte das Dark Munich Festival sein Debüt und damals war klar, es würde definitiv ein zweites geben, das aber größer und noch besser werden würde. Die Veranstalter hatten sich viel vorgenommen und gespannt verfolgte man das stetige Wachsen des Line-ups. Am Ende standen 26 Bands auf der Liste, die an drei verschiedenen Orten auftreten sollten. Die Garage, Theaterfabrik und die Tonhalle im Bereich der Optimolwerke liegen nur wenige Meter auseinander, sodass alles bequem zu erreichen war.

Pünktlich um 12.30 Uhr starteten Bodystyler in den Festivaltag. Sie ersetzten Wort-Ton, die leider kurzfristig absagen mussten. Im Gegensatz zum letzten Jahr hatten sich bereits zahlreiche „schwarze“ Menschen vor der Theaterfabrik eingefunden, sie wollten von Anfang an dabei sein und keine Band verpassen. Für einen Startact ist es keine einfache Aufgabe, das Publikum zu locken und gleich in vollste Partystimmung zu versetzen, doch die Electroklänge verfehlten nicht ihre Wirkung, sodass man tatsächlich schon ein paar tanzende Beine sehen konnte.

In der Tonhalle startete das Programm mit Mundtot. Die jungen Münchner zeigten sich rockig und melancholisch, leider war es für ihren Auftritt ein bisschen zu früh, denn es herrschte fast gähnende Leere vor der Bühne. Schade, weil sie ein sehr gutes Konzert gaben.

Bei Coma Divine sah es hingegen gleich wieder ganz anders aus. Sonja schaffte es, die Zuhörer zu verzaubern, zu begeistern und holte endlich die  Stimmung ins Publikum.  Eindrucksvoll und in starken Posen stand sie auf der Bühne,  sang mal emotinonal dann wieder mit kraftvollen Tönen. Sehr abwechslungsreich ! Weiterlesen

Schwarzmetallische Ostereier vom Feinsten

Endlich ist es wieder so weit, nach dem vielversprechenden 1. Dark Easter Metal Meeting im Jahr zuvor öffnen sich am Ostersonntag erneut die Pforten des Backstage Werks, um eine illustre Bandauswahl auf die Bühne und eine hoffentlich große Zahl Black-Metal-Fans in die Halle zu lassen. Und tatsächlich, die Besucherzahl zum vorherigen Jahr konnte ordentlich gesteigert werden (was sicher auch an dem ausgezeichneten Line-up lag), am Ende zählten die Veranstalter etwa 900 Zuschauer. Eine perfekte Kulisse also für eine Reihe alteingesessener und neuer Black-Metal-Bands aus Deutschland und anderen europäischen Ländern, die sich zum großen Teil sogar besondere Sets für diesen Anlass überlegt haben.
Mir selbst ist es leider erst möglich, das Geschehen aktiv ab der fünften Band Helrunar zu verfolgen, doch die ersten vier sollen hier natürlich trotzdem erwähnt werden.

Den Opener geben um 16.00 Uhr die Engländer von Winterfylleth, die gerade mit Enslaved auf Tour sind und recht kurzfristig noch dazugebucht wurden, sodass sie leider nur eine zwanzigminütige Spielzeit haben. Sie schlagen sich aber wohl recht gut, wie ich gehört habe, und machen Lust auf mehr atmosphärischen Black Metal aus Manchester.

demm-2013-15-asphagorAls zweite Band des Tages werden die Österreicher von Asphagor auf die Bühne geschickt, die auch bereits seit einigen Jahren aktiv sind und die am heutigen Abend ihr neues Album Anti präsentieren. Die Tiroler spielen kalten, technischen, bösartigen Black Metal, und nach Berichten von Anwesenden bringen sie diese Atmosphäre wohl auch gut auf die Bühne.

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Faun sind Faun sind Faun

Das Auftaktkonzert zur diesjährigen Akustik-Tour „Medieval Spring“, natürlich traditionell vor dem Münchner Heimatpublikum im Freiheiz, hat angenehm überrascht. Nach der neuen CD Von den Elben und der Debatte, die daraufhin ausgelöst wurde (Faun wird Mainstream! Faun verrät seine alten Fansfaun140313-005! Faun hat seine Seele an ein geldgeiles Plattenlabel verkauft!) ist man durchaus mit einem mulmigen Gefühl ins Freiheiz gepilgert. Das einzig Mainstream-ähnliche war dann aber das Publikum, das sogar für ein bestuhltes Akustik-Konzert sehr bunt durchmischt, aber eindeutig Faun-erfahren und begeisterungsfähig war. Faun waren zum Glück auch eindeutig Faun – und nicht dieser seltsame Hybrid aus Pop, Schlager und Pseudo-Mittelalter, der sich auf die neue CD geschlichen hat, die eher wie das Erstlingswerk irgendeiner generischen „Mittelalter“-band anmutet – und haben ein sehr schön besinnliches, ausgewogenes Set gegeben, thematisch passend mit Balladen, Liebesliedern und optimistischen Frühlingsliedern. Dabei haben die alten Stücke eindeutig überwogen (z.B. „Tinta“ und das „Tagelied“, die Ballade vom „Wilden Wassermann“ und „Belle Dame sans Merci“), neuere Titel wie „Thymian & Rosmarin“ waren eher spärlich eingestreut und unterschieden sich in der Akustik-Version kaum vom Original.

Landratten aufgepasst!

Am 19.04.2013 erscheint das neue Album Pulverdampf von Vroudenspil. Es ist bereits das dritte und die Fans warteten schon gespannt auf das neue Werk. Also warum nicht schon vorab feiern und ein paar Lieder der Meute vorstellen? Das Spectaculum Mundi schien dafür der richtige Ort zu sein. Doch alleine feiern macht ja keinen richtigen Spaß und so hatte sich auch die Regensburger Band Zwielicht auf den Weg nach München gemacht, um die Freibeuter tatkräftig zu unterstützen.

Mit einem theatralischen und lautstarken, fast filmreifen Intro nahmen die Musiker von Zwielicht auf der Bühne ihre

Plätze ein. Es folgte ein sehr schönes, ruhiges, instrumentales Stück. Die Harmonie und Spielerei von Geige, Gitarre, Flöte und Harfe bannte die Blicke. Leider hatte die Band zunächst technische Schwierigkeiten, Geiger Christof entlockte seinem Instrument anfänglich ein paar schräge, verzerrte Töne. Dieses Problem wurde aber recht zügig beseitigt und man konnte wieder entspannt und nicht mehr allzu verkrampft die Musik genießen. Das war mit den Stimmen schwieriger, sie gingen teilweise stark unter, verstehen konnte man die Texte in den hinteren Reihen erst bei den späteren Stücken, teilweise stimmten die Tonlagen nicht und auch die Duette waren hin und wieder nicht harmonisch. Schade, denn sie legten sehr viel Gefühl und Kraft in ihren Gesang, es schien aber auch bei den Zuschauern nicht wirklich anzukommen. Auf der Bühne erlebte man nicht viel Bewegung; Bene, der Fagottspieler, schien der Einzige zu sein, der das ganze Konzert über seinen Spaß hatte und Ginie vielleicht, die ihre Haarpracht beim Headbangen neu in Form brachte. Weiterlesen