Live too fast, still not die – before I get old

Mit reichlich pandemiebedingter Verspätung findet nun doch noch endlich das Konzert von New Model Army in München statt. Immerhin gab es ja letztes Jahr das bestuhlte und trotzdem tolle akustische Biergarten-Konzert von Sänger Justin Sullivan (Link zum Bericht) mit seinem Solo-Album Surrounded, bei dem es auch einige NMA-Songs zu hören gab. Heute hingegen gibt es wieder die volle Rock-Show. Als Vorband sind Donkeyhonk Company angekündigt, von denen ich noch nie im Leben etwas gehört habe. Im Lauf der Jahre habe ich aber so einige seltsame Vorbands gesehen, und da dies eher die Regel ist, sollte man sich davon nicht verunsichern lassen. Weiterlesen

Hier steckt Herzblut drin

cover-The-Damned-A-Night-Of-A-Thousand-VampiresDie 1976 gegründeten The Damned sind die erste Band der neuen Punk-Bewegung, die eine Single und mit Damned Damned Damned auch das erste Punk-Album veröffentlichten. Doch auch in der neu entstehenden Gothic-Szene machen sie sich schnell einen Namen. The Damned sitzen einfach zwischen den Stühlen, und das schon verdammt lange und verdammt gut.
Und so säumt am 28.10.2019 eine große Menge die Straßen von London, denn wohl mehr als tausend Vampire wollen dabei sein, wenn The Damned zu A night of a thousand vampires ins Palladium Theatre einladen. Das Bild ist in bester Hammer-Horror-Tradition in schwarz-weiß gehalten, während eine historische schwarze Begräbnis-Pferdekutsche durch die nächtlichen Straßen von London rollt. Der Blumenschmuck formt den Schriftzug The Damned, und im Inneren kann man durch die Glasscheiben einen Sarg erkennen. Schließlich hält die Kutsche vor dem Palladium, und Voodoo-Anhänger tragen den Sarg auf die Bühne. Die Vampir-Meute folgt andächtig und gespannt und nimmt die Plätze ein, während Christopher Lee zum Gruß von der Leinwand im Hintergrund aus seine Fangzähne entblößt. Erst mit dem Beginn der eigentlichen Show wird das Bild farbig, um den Abend in seiner ganzen Pracht festzuhalten. Weiterlesen

Black Metal deluxe

Es ist Montagabend, und ich habe einen Termin. In diesem an Metal-Highlights wahrlich nicht armen Oktober kann man sich nicht mal am Wochenanfang von allen Aktivitäten erholen, denn mit Gaahls Wyrd, Winterfylleth und Gaerea verbreitet ein absolut hochklassiges Tourpackage im Backstage Finsternis, Raserei, extraschwarze Schwärze – und ganz viel Schönheit. Speziell auf Gaahls Wyrd freue ich mich sehr, denn den Auftritt auf dem diesjährigen DEMM hatte die Band kurzfristig absagen müssen. Sehr gespannt bin ich auf Gaerea, die den Status eines Openers eigentlich schon vor dieser Tour nicht mehr innehatten und die den Abend sicher furios eröffnen werden. Winterfylleth sind für den zweiten Tourblock für die Kollegen von Saor eingesprungen und werden die Schotten sicher gebührend vertreten. Weiterlesen

I hear voices … in my head

Ultima Ratio – der letzte Ausweg, nachdem alle anderen Möglichkeiten bereits ausgeschöpft sind. So lautet das Motto dieses ultrafetten Tourpackages, das uns die Initiatoren Moonspell geschnürt haben, um das 30jährige Bandbestehen zu feiern. Nach den üblichen Corona-Irrungen und Wirrungen – terminlich, Line-up – kann die Tour diesen Herbst endlich stattfinden, und was da auf uns zurollt! Fünf hochkarätige Bands, mit fünf verschiedenen Interpretationen des extremen und trotzdem tiefsinnigen Metals, aus vier verschiedenen Ländern. Alte und neu aufstrebende Helden. Eine hochspannende Mischung also. Ein letzter Ausweg? Nein, eher die erste Wahl! Weiterlesen

Schwarze Zeremonie

Samael feiern 25 Jahre Passage, das Album, das für sie den endgültigen Durchbruch in der Metalwelt bedeutet, durch die Verwendung von Drumcomputern aber auch viele alte Fans verschreckt hat. Wie auch immer man zu dem klinischen, industriellen Sound des Albums steht, an der Bedeutung zweifelt sicher kaum jemand. Wie so vielem hat das böse C auch Samael und ihren Feierplänen einen Strich durch die Rechnung gemacht, doch jetzt können 25 Jahre Passage endlich angemessen zelebriert werden. Dazu will die Band das Album in voller Länge und der richtigen Reihenfolge spielen, und ich lecke mir danach schon die Finger. Schnell ins Backstage, trotz dem derzeit allgegenwärtigen Schmuddelwetter. Weiterlesen

Poesie und Performance

Katzenclub oder Wiesn-Eröffnung? Die Entscheidung fällt zumindest mir überhaupt nicht schwer, und das anfangs noch zögerliche Eintreffen der Leute ist sicher dem wirklich garstigen und kalten Wetter geschuldet, bei dem man sich vielleicht zweimal überlegt, ob man noch mal vor die Hütte möchte. Wer sich aufgerafft hat, wird jedenfalls belohnt. Nach der bandlosen Sommeredition des Katzenclubs – dafür mit lauschigem Soundgarden im Freien, großartiges Konzept – gibt es heute wieder einen Live-Act, und was für einen! Nachdem die ursprünglich geplanten Ascii.Disko absagen bzw. den Auftritt auf 2023 verschieben mussten, konnten die Veranstalter den gar nicht mehr so geheimen Geheimtipp Potochkine aus Frankreich verpflichten. Wer sie – wie ich – auf dem WGT verpasst hat, hat heute eine neue Chance, noch dazu im kuschlig-familiären Rahmen der Kranhalle. Weiterlesen

Das polnische WGT

20220708_180104Eigentlich war es schon länger geplant, die Castle Party zu besuchen, das legendäre kleine „dark independent festival since 1994“, und damit fast so alt wie die große Schwester Wave Gotik Treffen in Leipzig. Doch erst passte es nicht in die sonstige Urlaubsplanung, und dann kam die Pandemie dazwischen. Doch nachdem das Festival bereits letztes Jahr als eines der wenigen überhaupt wieder stattgefunden hatte, sollte uns dieses Jahr nichts mehr aufhalten. Bolków, wir kommen! Weiterlesen

Get your body beat

Nicht nur für Metalfans ist etwas auf dem Free & Easy geboten, auch schwarze Seelen (mit Rockaffinität) finden was in dem vielfältigen Programm. Mit Mimi Barks, Priest und Combichrist – zurzeit als Tourpackage unterwegs – sowie den schwedischen Alternative-Rockern von Smash Into Pieces ist heute Abend einiges geboten. Die Temperaturen sind hoch und werden im Lauf des Abends sicher noch höher, denn alle Zeichen stehen ganz klar auf: Party. Weiterlesen

Musik ist Therapie

Es ist immer noch Free & Easy, und die hochkarätigen Metalabende nehmen kein Ende. Heute hat man wieder mal die Qual der Wahl, wo man sich die Rübe abschrauben lassen möchte: In der Halle bei Unearth, Misery Index und Commander oder im Werk bei Kataklysm, Fleshgod Apocalypse und Dyscarnate? Das Programm in der Halle gibt es für Umme, das Konzert im Werk kostet trotz Free & Easy Eintritt (eins der wenigen des diesjährigen Programms). Nicht nur musikalisch ist die Überschneidung schade, auch aus finanziellen Gründen werden sicher einige Besucher*innen auf die Halle ausweichen. Ich habe mich jedoch fürs Werk und das dortige vielseitige Extrem-Metal-Programm entschieden. Kataklysm habe ich das letzte Mal vor vielen Jahren gesehen, und die anderen beiden Bands noch nie – ich bin gespannt! Weiterlesen

Ritt der Engel

Weiter geht’s mit den hochklassigen Metal-Paketen beim Free & Easy, heute stehen Pequod, Angelus Apatrida, EyeHateGod und mighty Napalm Death auf dem Plan. Da muss ich hin, denn: Seit ungefähr 20 Jahren will ich Napalm Death mal sehen. Zugegeben, ich hätte mich energischer dahinterklemmen können, schließlich spielt die Band ja sehr regelmäßig in München und Deutschland generell, aber die Termine lagen tatsächlich immer blöd für mich. Heute soll es schließlich so weit sein, doch ich bin zwar da, die Band aber nicht. Was ist passiert? Der Streik des Lufthansa-Bodenpersonals und gestrichene Flüge nach München und Frankfurt. Napalm Death sitzen in England fest. Mist! Aber die anderen drei Bands werden spielen, insofern wird der Abend schon vergnüglich werden. Das denken sich zum Glück auch viele andere Metalheads, sodass sich das Werk trotz der bedauerlichen Absage des Headliners schon sehr früh eindrucksvoll füllt. Mrs.Hyde und ich sind gespannt! Weiterlesen