Don’t fear the Darkness of those long Winter Nights
Wirklich beeindruckt haben mich vor allem die schnellen Stücke wie der bereits erwähnte Opener oder das brachial beginnende „Under a mourning Sky“, das nach den ersten Takten eine Verschnaufpause einlegt, um dann wieder so richtig in die Vollen zu gehen. Blastbeat ist ganz sicher nicht das Markenzeichen von Abandoned Dreams, umso schöner, dass auch die schnellen Passagen nicht nur reibungslos gelingen, sondern sich auch sehr harmonisch ins Gesamtbild einfügen. Überhaupt ist das technische Niveau der Grafinger absolut bemerkenswert – warum die noch keine Stadien füllen, ist mir persönlich ein Rätsel, denn: Wie aus der Konserve, so auch auf der Bühne.
Nach fast einer Stunde in diesem düsteren Universum, in einer Erzählung von Höhen, Tiefen, Wandel, Einsamkeit und der Natur wird man dann wieder unversehens in die reale Welt geworfen, und es bleibt ein faulig-fruchtiger Nachgeschmack zurück und das Gefühl, nach einer weiten Reise irgendwo angekommen zu sein, zumindest für eine Weile.
Abandoned Dreams machen ganz sicher nicht die Sorte von Musik, die man sich mal eben so reinziehen kann, wenn man irgendwohin unterwegs ist. Man sollte definitiv die Zeit mitbringen, sich auf die komplexen Songs einzulassen – dann wird man auch amtlich belohnt mit einer einzigartigen Atmosphäre.
Anspieltipp: „Under a mourning Sky“
Abandoned Dreams – Isolation & Solitude
Eigenproduktion, November 2013
13,00 Euro
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Abandoned-Dreams.com
Tracklist:
1. If Yesterday was the last Day
2. Changing the Seasons
3. And then I died
4. All Stories End (Pt. 1)
5. All Stories end (Pt. 2)
6. Under a mourning Sky
7. Feeling home in Solitude
8. We all die alone
9. The longest Road / The darkest Way
10. A Waypoint of no Return
11. Light
Laufzeit: 52 Minuten
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