Da kann man was erwarten

Okay, auch wenn es sich hier ’nur‘ um eine EP handelt: Stopp, nicht weiter scrollen, lesen! Denn wer Arcturon nicht auf dem Schirm hat, der verpasst möglicherweise richtig was!

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Zäumen wir das Pferd mal nicht von hinten auf und fangen von vorne an. Wenn man eine EP mit ganzen vier Tracks bekommt, dazu noch von einer Band die man bisher selbst nicht kannte, ist die Spannung erst einmal groß. Was darf man denn hier erwarten? Hoffentlich was Gutes. Könnte aber auch Mist sein.
Nun, was Arcturon angeht kann schon das Artwork überzeugen. Nichts liebloses, die Scheibe sieht schon von Anfang an so aus, als könnte das was sein. Klar, es sind nur vier Lieder, aber die Spannung steigt weiter. Und hallo, da ist was geboten! Arcturon ist eine Band, die selbst bei einer EP keine Kompromisse eingeht.

Wie der Berg ruft …

Arcturon, das sind vier Jungs aus der Schweiz. Und dort hatte sich die Band tatsächlich schon im Jahre 2004 gegründet, damals noch mit Samuel Fischer an den Drums und Florian Moritz an der Gitarre. Zehn Jahre später steht Arcturon in aktueller Besetzung mit zusätzlich Aljosha Gasser für Vocals und einem zweiten Sam Fisher am Bass so stark da wie eh und je. Und man merkt dieser Band an, dass sie nicht erst vor einem halben Jahr gegründet wurde, bereits zwei Longplayer und Auftritte im Vorprogramm von Bands wie Six Feet Under auf der Haben-Seite verbuchen können.
Und so rufts auch aus den Bergen: Expect Us serviert uns ein schönes Appetithäppchen Melodic Death Metal, bei dem keine Zeit verschwendet wird. Gleich der Opener „My Treasure“ fackelt nicht lange, hält sich nicht mit viel Intro auf und legt hart vor. Gleich darauf kommt das Titellied „Expect Us“, das „My Treasure“ in Sachen Härte in nichts nachsteht und gleichzeitig den Nacken richtig reizt. Da nickt man fast schon automatisch mit.
Die Überraschung folgt schnell. Das dritte Lied der Scheibe, „A Restless Soul“, wartet erst einmal mit ruhigeren Tönen und Cleangesang auf. Oha, eine Ballade? Nein, weit davon entfernt. Nach nur ein paar Sekunden gehts schon wieder gut rund mit einem drückenden Midtempo-Lied. Fast möchte man schon Parallelen zum Sound von Dark Tranquillity ziehen, doch wie gesagt: nur fast. Arcturon hat einen ganz eigenen Sound und den lassen sie auch einfließen und hören, spätestens wenn beim zweiten Clean-Part so etwas wie ein Akkordeon im Hintergrund zu erklingen scheint.
Und auch beim vierten Track, „Rowan“ bleibt es melodisch-hart im Midtempo-Bereich. Ein fulminanter und guter Abschluss, immer wieder durchbrochen von interessanten Zwischenparts, die mit abwechslungsreicher Struktur erfreuen.

 

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Generell kann man von der ganzen EP Expect Us sagen, dass hier keine Sekunde Langeweile aufkommt. Arcturon nehmen sich nicht einen Stil, der ihnen zusagt, und kopieren ihn, sondern drücken der Musik ihren eigenen Stempel auf. Erfreulicherweise haben sie auch bei einer nur vier Tracks langen Scheibe nicht versäumt ganz unterschiedliche Lieder aufzuspielen, die jeweils mit eigenem Sound begeistern können. Wie gesagt: Keine Sekunde Langeweile.

 

Kurz und knackig: Hier gibt es nichts auszusetzen. Wer die Scheibe noch nicht im Regal stehen hat kann sie sich ruhig zulegen. Man kann nur hoffen, dass Expect Us das Vorspiel zu einer neuen LP ist. Fetter Sound, interessante Riffs und immer genug Abwechslung … da würde uns was ganz Feines erwarten.

Anspieltipp: „A Restless Soul“

 

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Arcturon: Expect Us EP
1. My Treasure
2. Expect Us
3. A Restless Soul
4. Rowan

Fascinacionstreet Studios
VÖ: 24.10.2014
VK: € 8,99 auf der Arcturon Website

 

 

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