Slawische Mystik im Pagan-Metal-Gewand

 

620_Arkona_CMYKMit ihrem Erstlingswerk Vozrozhdenie machten sich Arkona 2004 auf Anhieb einen Namen in der Pagan- und Folk-Metal-Welt. Auf diesem ersten Album konnten die Russen rasch ihren Erfolg ausbauen, und inzwischen haben sie sieben Longplayer, drei Live-Aufnahmen und drei Kompilations produziert. Dabei stehen unter der Thematik slawischer Mythen immer die charakteristische Stimme von Frontfrau Maria „Masha“ Archipowa sowie harte, erdige Sounds im Vordergrund. Jetzt hat die Band Vozrozhdenie komplett neu eingespielt und lässt die ersten Schritte Arkonas in ausgefeilter Produktion neu aufleben.

Den Anfang macht „Kolyada“. Ein heroischer Beginn, bei dem sich Mashas Stimme in ihrer ganzen Bandbreite präsentieren kann: Gefühlvoller Gesang wechselt sich ab mit harten Growls. Weiter geht es mit „Maslenitsa“, klassischer Folk-Metal. „Kdomu-Svaroga“ ist düsterer und härter, bringt aber gleichzeitig mehr Folk-Elemente mit ein. „Chernye-vorony“ beginnt mit Glocken- und Flötenspiel, geht aber rasch wieder in soliden Folk-Metal über. Auch hier kommen wir wieder in den Genuss von Mashas Stimmgewalt. Mein erster musikalischer Favorit ist das Titelstück „Vozrozhdenie“. Düsterer Pagan-Metal, getragen von Mashas tiefer, kraftvoller Stimme – der Song erzeugt mit seinen eingängigen Melodien, unterbrochen von pathetischen Growls, richtiggehende Gänsehaut. Direkt im Anschluss folgt mein zweiter Favorit der Scheibe. Mit „Rus“ haben Arkona eine ergreifende Metal-Hymne erzeugt. Der einzige Song des Albums mit Ohrwurmgefahr. Die nächsten Songs schlagen wieder eine härtere Gangart an. „Solntsevorot“ geht schon in Richtung Speed-Folk-Metal, bleibt aber dennoch eingängig, dank tragender Melodien. Es bleibt bei schnellen Songs. Erst mit dem letzten Song „Zov Predkov“ kommen wieder mehr Folk-Elemente ins Spiel. Der düster-atmosphärische Titel rundet das Album sehr schön ab.

Den Charakter von Arkona macht die traditionell Arkona2016slawische Atmosphäre aus. Tragendes Element ist dabei immer Maschas, für eine Frau, vergleichsweise tiefe und sehr kräftige Stimme. Nicht alle Songs auf der Scheibe konnten mich haltlos begeistern, sie liefern aber durchwegs soliden Pagan- bis Folk-Metal. Durch die slawisch-traditionellen Aspekte und die starke Sängerin hebt sich das Album allerdings angenehm von der breiten Folk-Metal Masse ab.

Anspieltipps: Kolyada, Vozrozhdenie, Rus

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Arkona: Vozrozhdenie
Napalm Records, VÖ.: 11.11.2016
17,99 € (Audio-CD)

Tracklist:
01. Kolyada
02. Maslenitsa
03. Kdomu-Svaroga
04. Chernye-vorony
05. Vozrozhdenie
06. Rus
07. Brate-slavyane
08. Solntsevorot
09. Pod-mechami
10. Po-zverinym-tropam
11. Zalozhny
12. Zov-predkov

Band: arkona-russia.com
Facebook: facebook.com/arkonarussia

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