Melancholic Space Progression

a3340748803_10Die aus Belgien stammende Band Atmospheres wurde circa 2010 gegründet und veröffentlichte seitdem zwei Alben in Eigenproduktion und Eigenvertrieb. Bestehend aus Leander (Guitar), Stef (Guitar), Matt (Bass) und Stephan (Drums) spielten sie letztes Jahr unter anderem auf dem Graspop Festival, welches in regelmäßigen Abständen Garant für recht neue, aufstrebende Indie Bands ist. Atmospheres werden laut meiner Recherche musikalisch als Ambient Experimental Progressive Metal bezeichnet. Grund genug für mich mir ihr 2015 erschienenes Album The Departure zu Ohr zu führen.

Die CD wird durch den Track „Sun“ eingeleitet. Zu Beginn des Stückes fällt sogleich die atmosphärische Dichte der Instrumente auf. Selten zuvor habe ich etwas gehört, das mich ab der ersten Sekunde in seinen Bann gezogen hat. Stellt euch nur mal die Verträumtheit manch eines Songs von Anathema gepaart mit einer progressiven Note und Ihr habt Melancholic Progressive Metal. Track 2 „The Fartherst Star“ zeigt das Atmospheres auch ein wenig härter können. Die Gitarren grooven nur so und der Gesang fügt sich nahtlos in den Kosmos ein. „Void“ hätte nicht besser betitelt sein können. Beim Hören hat man förmlich schwarze Löcher vor dem geistigen Auge. „Into Orbit“ klingt fast als ob es für den Orbit geschrieben worden wäre. Macht die Augen zu und lasst die schleifenden Gitarren auf Euch wirken. Durchbrochen wird es ab und an durch wiederkehrende Prog Riffs, die in Verbindung mit den Vocals einen Soundstudel erzeugen. Das kurze Intermezzo „Laniakeia“ bestehend aus einer Soundcollage, die sich leicht nach Regen anhört leitet in Track 6 „Satellite“ über. „Satellite“ ist einfach nur sphärisch. Der Sound bohrt sich förmlich ins Ohr und verlässt dieses auch nicht mehr so schnell. Hier würde ich das erste Mal das Genre Post Rock bemühen. Die Gitarren werden schön kräftig gespielt ohne dass die allgegenwärtige melancholische Stimmung darunter leidet. Das Titelgebende „The Departure“ ist mein persönlicher Favorit und Empfehlung für Euch. Reiner Progressive Metal der allerbesten Sorte mit gelegentlichen darüber gelegten Gesängen, welche sich dermaßen gut zur Musik gesellen, dass ein Flow der Verträumtheit entsteht. Track 8 „Direction“ stelle ich mir sehr gut Live vor. Post Rock at its Finest. Große Bühne, Nebel und Neonlicht in blau, mehr braucht dieser Track nicht um zu funktionieren. „The Arrival“ ist absolut schwelgerisch und episch. Mir kamen beim hören Bands wie Sleepingmakewaves und If These Trees could Talk in den Sinn. Das Album wird durch ein Outro „Vapor Trail“ beendet. Das Outro könnte man als eventuelle Weiterentwicklung hin zur nächsten Veröffentlichung der Band verstehen. Recht Mechanisch das Ganze

Fazit: Eine überaus gelungene CD welche ich jedem Fan eher ruhigen Metal ans Herz legen kann. Musik zum Träumen und abschalten und das ohne auf die nötige Härte verzichten zu müssen. Empfehlung von mir!

Anspieltipp: Satellite

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Atmospheres – The Departure
Label Not on Label, VÖ: 27.11.2015
MP3 Download 8,99 €
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Band
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Tracklist:
1. Sun
2. The farthest Star
3. Void
4. Into Orbit
5. Laniakea
6. Satellite
7. The Departure
8. Direction
9. The Arrival
10. Vapor Trail

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