Todesstahl aus Australien

 

660_BeLakor_CMYKAus Australien (Melbourne) kommen nicht nur AC/DC oder Wolfmother sondern auch Bands der modernen, härteren Spielart des Metals. Im Falle der 2004 in Melbourne gegründeten Band Be´Lakor handelt es sich um eine 5-köpfige Formation, die ohne Veröffentlichung eines Demotapes direkt eine CD veröffentlichte und sich dem Melodic Modern Death Metal verschrieben hat, wobei ich das Melodic hervorheben würde. In Kürze erscheint ihr neues Album Vessels, das mir bereits zur Rezension vorliegt.

Die knapp 55-minütige CD wird durch das knackige „Luma“ eingeleitet. Ein recht kurzes Stück, das durch moderne Akzente und viel Melodie schon mal zu überzeugen vermag. „An Ember´s Arc“ besticht vor allem durch Technik, leicht dissoante Parts und den stetigen Wechsel von Midtempo und Uptempo. Vor allem in den schnellen Passagen wird deutlich, wie Death Metal meiner Meinung nach zu klingen hat. Brutal und roh! Gelegentlich eingestreute akustische Gitarrenparts tun ihr Übriges, um Atmosphäre zu schaffen. Das erinnert mich das ein oder andere mal an die göttlichen Godgory. „Withering Strands“, das wohl technischste Stück des Albums, ist mit einer Spielzeit von elf Minuten und seinem verschachtelten Songaufbau der wohl anspruchsvollste Song des Albums. Verträumte Parts reihen sich nahtlos an progressive Gitarrenorgien, die von herrlich tiefen Growls begleitet werden. „Roots to sever“ überrascht mit einem Klavier zu Beginn. Ein mitreißender Track, der mich des Öfteren hat mitwippen lassen. Rockiger Death Metal, der Hitpotential aufweist, und der leicht ins Ohr geht. Das erwähnte Klavier dient hier ab und an zur Untermalung, und als ob das nicht genug wäre, werden auch noch Double Gitarren Leads geboten, die gelegentlich an In Flames zu Zeiten von The Jester Raceerinnern. „Whelm“ ist mein persönlicher Tipp für euch. Wer wie ich auf eher doomig angehauchten Death Metal steht, für den dürfte dieses Stück eine Offenbarung sein. Melodischer Midtempo Death Metal, der durch vereinzelte Klavier-Einsprengsel und akustische Passagen einen Hauch Verwesung verstreut. „A Thread dissolves“ ist wie das einleitende „Luma“ wohl als Intermezzo zu verstehen. „Grasping Light“ besticht durch fortwährende Stakkato-Rhytmen und eine Melodie, die ich als göttlich (oder auch ungöttlich) bezeichnen würde. Dieses Stück funktioniert live ganz hervorragend, denke ich. Der abschließende Song „The Smoke of many Fires“ zeigt einml mehr das Moderne am Soundgewand von Be´Lakor auf. Atmosphärischer Death mit dann und wann wiederkehrenden akustischen Passagen und hie und da ein paar Core Einflüssen. Grandioser Abschluss eines mehr als gelungenen Albums.

Fazit: Ich habe seit jeher eher dem Black Metal meine Aufmerksamkeit geschenkt, aber Death Metal Alben wie dieses hier belehren mich immer mal wieder eines Besseren. Eine Wahnsinnsatmosphäre, die sich durch das gesamte Album zieht, und die Melodien sind einfach nur grandios. Unbedingte Empfehlung für Anhänger eher ruhigeren Death Metals. Australien kann auch anders!

Anspieltipp: Whelm

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Be´Lakor: Vessels
Napalm Records, VÖ 24.06.2016
17,99 € / MP3 Download 8,89 €

Tracklist:
1 Luma
2 An Ember´s Arc
3 Withering Strands
4 Roots to sever
5 Whelm
6 A Thread dissolves
7 Grasping Light
8 The Smoke of many Fires

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