Neues aus der Eisfabrik


Bereits Ende Februar haben die frostigen Gestalten aus der Eisfabrik ihr nun schon 6. Album Life below zero abgeliefert. Die 2011 als Kunst-Musik-Projekt gegründete Gruppe, bestehend aus Charly Barth-Ricklefs (Gesang, Dr. Schnee), Gerrit Thomas (Keyboard, Der Frost), Jan Bertram (Keyboard, °Celcius) und Schlagzeuger René Dornbusch, haben einen neuen Sound kreiert und konnten diesen durch den Support von Projekt Pitchfork und Mono Inc. bald schon einem größeren Publikum präsentieren, und das kam an! Die Fangemeinde wächst seitdem beständig, und bereits seit 2016 mit Erscheinen des Albums Achtzehnhundertfroren spielen sie erfolgreich ihre eigenen Tourneen. Auch wenn die Tour zum aktuellen Album aufgrund von gesundheitlichen Problemen von Charly, alias Dr. Schnee, kurz nach dem Release abgesagt werden musste, werden ihre Fans sehnsüchtig auf ein Wiedersehen warten und sich bis dahin sicher mit dem neuen Album trösten.

Auch mit ihrem neuen Werk bleiben die Eismänner sich treu und vertiefen ihren gewohnten Stil. Das Album ist als fettes Doppelalbum mit 20 Tracks erschienen, alternativ dazu gibt es eine limitierte Fanbox.
Die Songs auf dem neuen Album sind Eisfabrik pur, die Mischung aus deutschen und englischen Titeln bietet die bereits gewohnte Abwechslung und gibt dem Album eine charakteristische Dynamik. Treibende Beats, satte Bässe und die markante Charakterstimme von Dr. Schnee dominieren und geben den Ton an. Mit „Alles still“ beispielweise zeigen sie aber auch, dass sie die leisen Töne und tiefgründigeren Texte genauso beherrschen. Während der Opener „Mirror“ zunächst noch etwas zaghaft startet, schaukeln sich Beats und Bässe im Verlauf dann sogar noch in Richtung durchaus tanzbar. Und schon schicken uns die Eismänner mit dem nächsten Track „Zeit und Meer“ auf eine frostige Reise. Bei diesem Track harmonieren Melodie, Beats und Stimme brillant, und man mag sich einfach nur treiben lassen. Track 7 „7even days of darkness“ überzeugt mit auf- und abschwellenden Harmonien, Techno-Beats und dem Wechselspiel hell-düsterer Stimmen, rauscht geradewegs in Richtung Dark-Elektro und ist mein Albumfavorit und neben „Wait for a sign“ Anspieltitel für euch. Mit „Ain’t gonna lie“ beschreitet das Quartett dann durchaus auch etwas härtere Pfade und dreht deutlich an der Temposchraube. Die ersten Takte von „Saving shore“ verheißen düsteren Dark-Elektrosound, der jedoch leider ab Einsetzen des Gesangs zerstört wird, dennoch ein absolut hörbarer Track. Am wenigsten konnten mich „Eins mit dem Wind“ und „Glück auf!“ überzeugen, da war ein kleiner Beigeschmack von Santiano in der Eisfabrik am Start.

Alles in allem ein typisches Eisfabrik Album: Hörbar und tanzbar, ob die Fangemeinde sich durch Life below zero erweitern wird, bleibt abzuwarten. Aber ihre eingefleischten Fans haben sie mit dem neuen Werk ganz sicher abgeholt.

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Eisfabrik: Life below zero
NoCut/SPV, VÖ: 25.02.2022
ab 15,95 € zum Beispiel direkt aus der Eisfabrik

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Trackliste:

CD 1
1 Mirror
2 Saving Shore
3 Eins mit dem Wind
4 Wait for a Sign
5 Neurodämon
6 Lost in Endless Ice
7 7even Days of Darkness
8 White Wings
9 Choose
10 Energie
11 Glück auf!
12 Lost Control
13 One More Tale

CD 2
1 Life Below Zero
2 Ain’t Gonna Lie
3 Over and Done
4 Wages of Sin
5 Zeit und Meer
6 Wake Up!
7 Alles still

(1759)