In einer anderen Zeit

Die Mittelalter-Folk-Band Faun hat zumfaun-albumcover-1500x1500px 15-jährigen Bandbestehen ihre 13. CD veröffentlicht – ein Best-of-Album (vorangegangen sind zwölf CD- und drei DVD-Veröffentlichungen). Die Faune haben Ihren Namen vom Hirtengott Faunus, auch bekannt als Pan, sie hauchen alten Mythen und Balladen neues Leben ein. Viele Konzerte spielen sie auf Mittelaltermärkten, dabei kann man immer wieder viele elfenhafte Wesen sehen.

Ihr neues Album beginnt mit einem etwas älteren Song, „Diese kalte Nacht“, das ich definitiv als typisch Faun bezeichnen würde, man wird gleich in eine andere Welt entführt. Der mehrstimmige Gesang ist perfekt aufeinander abgestimmt. „Federkleid“ ist eines der neueren Werke, es erschien vorletztes Jahr auf Midgard und ist etwas poppiger. Weiter geht’s mit neuerem Material: „Feuer“. Als ich das Album das erste Mal durchlaufen ließ, musste ich nachschauen, ob ich wirklich noch beim eigentlichen Track bin, je öfter ich es anhörte desto besser gefiel es mir: Hier wird definitiv die Power der Stimmen von Faun ausgenutzt, nur als typisch Faun würde ich es nicht bezeichnen. Danach kommt „Buntes Volk“ vom 2014 erschienen Luna, das im Album gut platziert wurde, da es ähnliche Gesangsparts enthält. „Tanz mit mir“ ist ein Popsong mit Santiano. Weiter geht es mit einer Neuaufnahme aus den Anfangszeiten der Band: „Rosmarin“. Die Neuaufnahme hat sich gelohnt, es klingt wesentlich voller als das Original. Ruhiger wird es wieder mit „Alba II“ und „Sonnenreigen (Lughnasad)“. Eine weitere neue Schöpfung ist das romantische „An die Geliebte“, darauf folgt die wieder etwas schnellere „Rabenballade“. Nach der „Walpurgisnacht“ ertönt eine weitere Neuaufnahme eines bekannten Songs: „Wind und Geige“. Dieser hört man an, dass die Band mit den Jahren dazugelernt hat. Ruhig geht es weiter mit „Von den Elben“. „Hörst du die Trommeln“ war ihr Beitrag beim ESC-Vorentscheid im letzten Jahr. Zum Abschluss gibt es zwei Live-Aufnahmen: Als erstes „Tinta“, das mich an die Vergangenheit von Faun erinnernt. Dieser Umstand klärt sich bei der Vorstellung der Bandmitglieder auf, hier wird Elisabeth Pawelke, die die Band 2008 verließ, mitaufgeführt. Den Abschluss des Albums bildet „Hymne der Nacht“, ein neueres Werk. So geben die Live-Aufnahmen nochmal einen schönen Rahmen zur Faun-Geschichte.

Abschließend bleibt zu sagen, dass Faun mit ihrem aktuellen Album einen schönen Überblick über Ihre Bandgeschichte geben. Ihr Best of ist ein Album zum Augen schließen und genießen, das einen in eine andere Welt entführt und den Alltag vergessen lässt. Manchmal etwas ungewohnt, aber Stillstand wäre ja auch langweilig. ich freue mich auf weitere neue Werke der Faune. Vielleicht schaffe ich es, sie diesen Sommer live zu erleben, denn meiner Meinung nach sind sie eine der Bands, bei deren Konzerten eine einzigartige, wundervolle Stimmung herrscht. Dies kommt auch sehr gut bei den Live-Ausschnitten auf der CD rüber. Mein Tipp: Abgesehen von der normalen CD-Version gibt es auch eine Deluxe-Version, hier sind noch drei weitere unveröffentlichte Live-Aufnahmen enthalten.

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Faun XV – Best of
Universal Music, 16.02.2018
16,99 €

Tracklist:
1. Diese kalte Nacht
2. Federkleid
3. Feuer
4. Buntes Volk
5. Tanz mit mir
6. Rosmarin XV
7. Alba II
8. Sonnenreigen (Lughnasad)
9. An die Geliebte
10. Rabenballade
11. Walpurgisnacht
12. Wind & Geige XV
13. Von den Elben
14. Hörst du die Trommeln
15. Tinta (Live)
16. Hymne der Nacht (Live)

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