hangatyr_elemente_cover

Paganes Liedgut aus Thüringen

hangatyr_elemente_coverElemente heißt das zweite Album der Thüringer Pagan Black Metaller Hangatyr, und bereits der Name macht deutlich, worum es geht: Mythologie, verpackt in knackiges Metall. Spickt man dann mal auf die Tracklist, stellt man auch erfreut fest, dass Hangatyr deutsche Texte schreiben, was die Herren gleich noch sympathischer macht. Gegründet 2006 brachte das Quintett, bestehend aus Marco (Bass), Ali (Gitarre), Silvio (Gesang), Michael (Drums) und Tele (Gitarre) 2010 das Debütalbum Helwege via Nocturnal Empire auf den Markt, dem jetzt mit Elemente das zweite Album folgt. Diesmal verzichtet Hangatyr wieder auf die Unterstützung durch ein Label, um die volle Kontrolle zu behalten – ein Schritt, den man immer häufiger beobachtet. Elemente bietet gut 44 Minuten Kurzweil und ein stimmiges, musikalisch gut umgesetztes Konzept, das wenig innovativ ist, aber hervorragend funktioniert: Eingängige Riffs, die stets präsent sind, präzises Drumming, gekeifte deutsche Texte mit paganen Inhalten. Kein Hoch-die-Trinkhörner-Metal, sondern hier findet eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema (nordisch-germanische) Mythologie statt, was ich an sich ja immer begrüße. Im Gegensatz zur letzten Band dieser Richtung, den Franken Delirium, klingen Hangatyr deutlich harscher, wozu in einem nicht geringen Maße Silvios Kreischen beiträgt. Clean gesungene Passagen, Chöre oder ähnliches Beiwerk, das man beim Pagan Metal sonst so gerne hört, sucht man auf Elemente vergeblich. Stattdessen glänzt das Album durch eine gewisse Winterkälte, einem Release-Termin im Januar überaus angemessen.

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Insgesamt können Hangatyr mich überzeugen, allerdings nicht komplett vom Hocker hauen. Dazu fehlt den Mannen aus Bad Sulza noch ein wenig der Biss. Elemente läuft Gefahr, sich in den stürmischen Riffs zu verlieren und dadurch ZU eingängig zu werden und damit in die Beliebigkeit abzurutschen. Beim Hören habe ich gemerkt, dass ich nach einer Weile gedanklich abgeschweift bin. Erst das wirklich herausragende „Grimmfrost“ holte mich dann brachial wieder zurück – mein persönliches Highlight des Albums.
Elemente ist schon ein in sich stimmiges Album, das wirklich gute Momente aufweist; Momente, auf die Hangatyr bauen sollte, wenn sie sich an die Arbeit zum nächsten Album machen. Ich behalte die Herren jedenfalls im Auge und wünsche mir ein Konzert in München, denn ich glaube, live wird Elemente sicherlich ordentlich kesseln.

Anspieltipp: „Grimmfrost“

:mosch: :mosch: :mosch: :mosch2: :mosch2:HangatyrElemente
Eigenproduktion, VÖ: 31.01.2014
13,00 Euro
Hangatyr auf facebookTracklist:
1. Elemente
2. Die Sprache der Zwölf
3. Eisenwald
4. Zwischen den Ufern
5. Zersetzung
6. Grimmfrost
7. Gelobt und gejagt
8. Sie vergessen nicht
9. Rückzug

Laufzeit: 43:41

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