100 % Rock ‘n’ Roll

cover Laura Cox - Burning BrightAls „Badass Rock‘n’Roll Lady“ wird Laura Cox betitelt, mit ihrem eigenen Gitarrensound und ihrer Stimme bringt sie Bewegung auf die Bühnen dieser Welt. Weibliche Gitarristinnen gibt es nicht so viele (zum Beispiel Nancy WilsonHeart und Nita StraussAlice Cooper), umso wichtiger ist es, dass sich gute Nachfolgerinnen in Stellung bringen. Nach wie vor wird Cox nicht müde zu erwähnen, dass sie sich nicht in geringster Weise um Sex-Appeal schert, sondern viel mehr um ihre Gitarre! Und das kann man auf Burning Bright, ihrem zweiten Album, hören.

2017 hat die Lady an der Gitarre ihr Debütalbum Hard Blues Shot herausgebracht, es brachte ihr Anerkennung innerhalb ihrer Kolleginnen und Kollegen ein. Burning Bright ist laut Laura Cox „ein wesentlich persönlicheres Album … Es ist überwiegend inspiriert von meinem Leben und meinen Erfahrungen. Ich mag es eigentlich nicht, über mich zu reden, aber Songs zu schreiben ist der beste Weg, alle meine unterschiedlichen Gefühle auszudrücken.“ Stimmlich erinnert sie mich immer wieder an Elin Larsson von Blues Pills („Fire, fire“). Es sind herrliche Rocksongs entstanden („Bad Luck Blues“!), die sich auch mal weich zeigen („Last breakdown“). „Looking upside down“ ist bluesig und hat einen kleinen Country-Einschlag, genauso „Just another game“. Blues-rockig und trotzdem kraftvoll geht es weiter mit „Here‘s to war“ (lasst euch vom Chorus einfangen!). Eine punkige Note und hochklassige Gitarrenarbeit im Solo lässt „Freaking out loud“ hören, dagegen wird mit „As I am“ wieder zum hundertprozentigen Rock zurückgekehrt, inklusive einem sehr selbstbewussten Instrumentalteil. „Letters to the other side“ ist ein richtig schöner Bluessong, zurückhaltend und wehmütig, ein schöner Abschluss.

Laura Cox definiert ihren Stil als „Southern Hard Blues“, das ergibt sich aus der Mischung an Bands und Stilen, mit denen sie aufwuchs. Ihre Stimme trägt die Stimmung von Rock und Blues perfekt durch das gesamte Album. Mit ihrer Gibson-Gitarre feuert sie Salven genauso wie sie wehmütige und weiche Tönen verbreiten kann. Ihre Virtuosität an ihrem Saiteninstrument hat sich sicherlich auch durch die jahrelangen Tourneen weiterentwickelt. Verfolgen kann man ihre Musik über ihren YouTube-Kanal (über 380.000 YouTube Abonnenten, 90 Millionen Views). Wirklich interessant sind die Blicke auf sich selbst, die sie uns genehmigt und in ihren Texten verpackt. Die Frontfrau und Gitarristin hat Frauenpower, kennt aber auch Tiefschläge und steht dann eben wieder auf. Ein sehr schönes, wirkungsvolles Gesamtpaket.

Anspieltipp: Bad Luck Blues, Looking upside down, Letters to the other side

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Laura Cox: Burning Bright
earMUSIC, Vö. 8. November 2019
11, 99 €

Tracklist:
1. Fire, fire
2. Bad Luck Blues
3. Last breakdown
4. Looking upside down
5. Just another game
6. Here’s to war
7. Freaking out loud
8. As I am
9. River
10. Letters to the other side

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