Old fashioned Black Metal

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Black Metal aus Kuba? Das war mein erster Gedanke! Der Exotenbonus ist ihnen schon mal sicher. Narbeleth ist ein reines Ein-Mann-Projekt, das durch verschiedene Session Musiker aufgestockt wird. Der Hauptakteur Drakkar gründete die Band im Jahr 2008 und veröffentlichte nur ein Jahr später das erste Demo „Dark primitive Cult“, das rohen, ursprünglichen Black Metal enthielt. Nun, Anno 2015, liegt mir das dritte Album “Through Blackness and remote Places” zur Rezension vor.

Mit einer Spielzeit von knapp 35 Minuten ist es ein recht kurzes Vergnügen, das sich aber lohnt. Gleich zu Beginn der CD in Track 1 „Sons of the grand cosmic Emanation“ wird die Marschrichtung angegeben. Rasende Gitarren gepaart mit Uptempo Drumming und hasserfüllten Vocals. Man fühlt sich teilweise an GorgorothsAntichrist“ erinnert, aufgrund der Gitarrenarbeit. Track 2 „Mesmerized by the pale Ghost Moonlight“ beginnt stampfend im Midtempo, nur um dann in Uptempo-Regionen vorzupreschen. Das repetitive Flirren der Gitarren erinnert an Norwegen Mitte der 90er Jahre, als dort der Black Metal allgegenwärtig war. Spätestens beim dritten Stück „An unholy Gathering“ hat einen das Album in seinen Bann gezogen. Grundsolider rasender Black Metal ohne Schnörkel und ohne Keyboards. Frei nach der Devise „No Fun, No Core, No Keys“, das in den 90ern ein Credo für Black-Metal-Bands war. Mein persönliches Highlight ist Track 4 “Delivering the very Soul“, da es gekonnt den ursprünglichen Black Metal mit Versatzstücken von Black ‘n‘ Roll mixt und genauso gut von Darkthrone hätte sein können. In den restlichen Tracks „The Lightbringer”, “The eternal Return”, “Through Blackness and remote Places” geht es musikalisch ähnlich rabiat und ruppig zu, wie zu Beginn der CD. Hervorzuheben wäre noch das Stück, welches das Album abschließt “Gaze upon Heaven in Flames“, das eine mehr als gelungene Coverversion eines Judas Iscariot Klassikers ist. Spätestens am Ende des Albums läuft man zum CD Regal und holt DarkthronesTransilvanian Hunger“ hervor.

Fazit: Wer dem rasenden Black Metal der Mid 90er nachtrauert, kann sich diese CD bedenkenlos zulegen. Es ist einfach herrlich eine Band zu hören, die sich um keinerlei Kommerz schert und einfach das spielt, worauf sie Lust hat. Davon konnte man sich ja 2014auf dem „Under the Black Sun“ Festival überzeugen. Das Label Folter Records steht sowieso für Qualität und ein feines Bandrooster.

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Narbeleth: Through Blackness and remote Places
Label www.folter666.de, VÖ.: 25.09.2015
Amazon 18,98 € / MP3 9,99 €

Tracklist
1. Sons of the grand cosmic Emanation
2. Mesmerized by the pale Ghost Moonlight
3 An unholy Gathering
4. Delivering the very Soul
5. The Lightbringer
6. The eternal Return
7. Through Blackness and remote Places
8. Gaze upon Heaven in Flames (Judas Iscariot cover)

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