… denn manchmal kommen sie wieder!

coverUnglaubliche zwölf Jahre hat es gedauert, bis das neue Album As darkness comes meiner einstigen Melodic Doom Metal Favoriten Passage erschien. Passage aus Quebec (Kanada) bestehen seit ihrer Gründung im Jahre 2001 aus Sebastien Robitaille (Guitars, Bass, Vocals), Luc Gaulin (Keyboards, Drums) und Thierry Nadeau Cossette (Keyboards), also in klassischer Doom Metal Besetzung. Ihr 2005 veröffentlichtes Album Passage zählt für mich bis heute zu einem der besten Doom Metal Alben aller Zeiten. Müsste ich den Sound der Formation beschreiben, würde ich als Vergleich My Dying Bride, Saturnus und Swallow the Sun heranziehen. Auf einen grundmelancholischen Teppich wird der hochmelodische Doom gelegt. Vor kurzem erschien ihr aktuelles Album As darkness comes, und ich musste es einfach rezensieren.

Wie es sich für ein Album des oben genannten Genres gehört wird das fast 58 Minuten lange Album durch den ersten Track „Melancholy under darkened skies“ sehr ruhig eingeleitet. Ein markerschütternder Growl wie zu besten 90´s Doom / Death Metal Zeiten führt in einen Strudel aus Verzweiflung und Dystopie. Der clean Gesang im Wechsel mit den Growls nimmt den Hörer füllig ein. Der Beginn ist vielversprechend. „Dismal“ beginnt sehr rockig, sodass ich im ersten Moment unweigerlich an Katatonia denken musste. Schöne akustische Zwischenspiele lockern den immer wieder nach vorne peitschenden Song auf. In „The sadness that haunts me“ meine ich zu Beginn orientalische Gitarrenläufe ausmachen zu können. Wie ein Lavateppich fräst sich der Song aus den Boxen direkt in den Gehörgang. Zäh, atmosphärisch, und jeden auch nur im Ansatz positiven Gedanken im Keim erstickend. Schön mal einen Sound zu hören, der an Lake of Tears zu Forever Autumn erinnert. „Grievance“ dient als instrumentales Zwischenstück, bevor die zweite Hälfte des Albums beginnt. „As darkness comes“ ist eines jener Stücke, die man am liebsten auf Repeat hören würde. Erstmals wird das Gespür der Band für große Melodien und einen Mordsgroove hörbar. Ein kleiner Hit meiner Meinung nach. Der Gesang ist sehr episch angelegt, und auch der Rest schielt in Richtung Isole. „Degradation of deliverance“, der mit Abstand rockigste Song des Albums, geht gut nach vorne, reißt mich jedoch nicht vom Hocker. Das liegt vielleicht daran, dass der Rest des Albums einfach doomiger ist und mehr Atmosphäre zu verbreiten weiß. Die Military Trommel Einlage gegen Ende des Tracks ist jedoch ohne Zweifel erhaben. Mein Anspieltipp für euch – Doom Metal Maniacs – ist das abschließende „Passage“. Ein fast elf Minuten langes Kleinod an Atmosphäre und Erhabenheit und mit allerlei Einflüssen aus World Music und Depressive Rock. Selten so etwas Wunderbares gehört!

Fazit: Zwölf Jahre nach Veröffentlichung ihres Debütalbums Passage habe sicherlich nicht nur ich nicht mehr mit einer neuen Veröffentlichung der Kanadier gerechnet. Doch sie sind zurück, und das mit einer Vehemenz und Inbrunst, dass man gar nicht aufhören möchte, dieses Album zu hören. Die Produktion ist perfekt und atmosphärisch dicht, und das Können der Musiker ist über jeden Zweifel erhaben. Man darf sich auf die nächsten Großtaten freuen. Für Fans von Saturnus und Konsorten sehr geeignet. Manchmal habe ich mir weibliche Vocals gewünscht, was aber absolut kein Makel ist.

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Passage: As darkness comes
Bandcamp, Vö. 30.06.2017
7 $

Tracklist
1 Melancholy under darkened skies
2 Dismal
3 The sadness that haunts me
4 Grievance
5 As darkness comes
6 Degradation of deliverance
7 Passage

Band: https://passageofficial.bandcamp.com/
Facebook: https://www.facebook.com/passagedoom/?ref=profile

 

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