Klangteppiche

 

pet-the-preacher_caveHeavy Stoner Rock hat die Band Pet the Preacher im Angebot. Die drei Dänen fanden 2010 zusammen und stellten im Mai ihr zweites Album namens  The Cave & the Sunlight vor.

Der musikalische Reigen wird eröffnet mit „The Cave“, hier wird der Zuhörer schon darauf eingestellt, was nun folgt: Slowmotion gepaart mit Riffs und kratzigem Gesang. Dies erwartet einen genauso bei „Remains“, das so vor sich hinplätschert, und bei „Fire Baby“. Wirklich hörenswert sind für mich die Bass-Töne, die sich auf der CD öfters durchsetzen. Ohrenbetäubend geht es bei „Let your Dragon fly“ zu, der vielfältige Gitarrensound wird gegen Ende des Tracks in Szene gesetzt. Urwaldtrommeln und Gitarrensound machen „Kamikaze Knight“ aus, der beschworene Heavy Stoner Rock ist selbst für den Laien erkennbar. Das Jammen der Musiker bei „Marching Earth Part 1” ist langanhaltend und verleitet mich zum Vorlauf, genauso wie „Marching Earth Part 2“, obwohl hier die stimmlichen Qualitäten versuchen, mich davon abzuhalten. Der musikalische Aufbau von “The Pig & the Haunted” und „What now“ sind lange Wiederholungsschleifen, ich höre mittlerweile schon fast nicht mehr hin und hoffe auf ein baldiges Ende. Das ändert sich schlagartig mit „I’m not gonna“. Hier überzeugt mich die rockige Spielart der Musiker im Einklang mit dem Gesang, diese Wendung überrascht mich positiv. Bei „The Web“ verliert sich mein Interesse schon in der ersten Minute, das schleppende Tempo ist schuld. Der Klangteppich mit dem eingewobenen Stoner Rock versucht mich zurückzugewinnen, aber mein aufkeimender Enthusiasmus vom vorhergehenden Song ist dahin.

Meine Begeisterung für Stoner Rock wurde durch John Garcia geweckt. Daher wagte ich ein neues Experiment, aber meine Begeisterung hält sich hier wirklich sehr in Grenzen. Die Spielart des Heavy Stoner Rocks bei The Cave & the Sunlight ist eine ganz andere: mitunter dichte, düstere Klangteppiche, die Songs bzw. Songteile bewegen sich im Schneckentempo fort, die wenig eingestreuten psychedelischen Momente reißen es nicht raus, kein „Wow“-Gefühl für mich, kein Mitreißen. Einfach hinsetzen, anhören, zuhören ist angesagt.
Bei der Bandrecherche bin ich auf die Info gestoßen, dass alle Instrumente gleichzeitig eingespielt wurden. Unter dieser Vorgabe kann ich mir gut vorstellen, dass sich dabei so manches Mal eine Jam-Session daraus ergeben hat, und dies ist mehr als einmal hörbar.
Begeistert bin ich einzig von der Covergestaltung, sei es hier oder bei anderen Stoner Rock-Bands, da kommt viel Phantasie zum Vorschein.

Fazit: Für mich hat Musik auch etwas mit Entfachen von Begeisterung und Bewegung zu tun, zumindest zeitweise, dies vermisse ich hier schmerzlich. Pet the Preacher wird ein Versuch für mich bleiben.
Übrigens: Die Band kommt am 9. Dezember 2014 zusammen mit Audrey Horne nach München ins Feierwerk. Ich werde auch da sein, allerdings wegen des Hauptacts.

 

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Pet the Preacher: The Cave & the Sunlight
Napalm Records, Mai 2014
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Tracklist:
1. The Cave
2. Let your Dragon fly
3. Kamikaze Knight
4. Remains
5. Fire Baby
6. Marching Earth Pt.1
7. Marching Earth Pt.2
8. The Pig & the Haunted
9. What now
10. I´m not gonna
11. The Web

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