Love, Peace und Country

Credit: SWR
Der 84-jährige Ringo Starr lässt wieder von sich hören, dieses Mal ohne seine All Starr Band (s.a. Musiktipp aus 2021). Look up heißt sein neues musikalisches Kind, ein Country-Album! In enger Zusammenarbeit mit T Bone Burnett (s.a. Link) und Unterstützung von jüngeren Country-Musikern aus Nashville ist ihm damit ein sehr hörenswertes Album gelungen. Das frühere Beatles Mitglied und der Schlagzeuger hat die Titel eingesungen und das Drum Kit gespielt.
Ringo Starrs Solosongs „Photograph“, „You’re sixteen“ und „It don’t come easy“ sind meine immer wiederkehrenden Begleiter im Alltag. Seine Country Ambitionen sind mir bisher entgangen, obwohl diese anscheinend schon sehr lange vorhanden sind. Dann tauchen wir mal ein in die Americana Welt – auch dank der visuellen Unterstützung.
Bei so mancher Frau kann man schon „Breathless“ werden.
Mit „Look up“ hat man einen positiven Begleiter, wenn es mal wieder heftig auf einen herabprasselt:
Eine Autoharp ist zu hören auf dem melancholischen „Time on my hands“.
Ein Country-Liebeslied geht natürlich immer, „I live for your love“, ein sehr geschmeidiges Duett mit Molly Tuttle (s.a. Link). Der gemächliche Ritt des Cowboys durch die endlose Landschaft wird untermalt mit „Come back“. Kurzzeitig tauchen Johnny Cash Erinnerungen auf durch „Can you hear me call“, das wieder als Duett auftritt. Die Sehnsucht treibt den Trucker vorwärts: „Rosetta“ (feat. Billy Strings (s.a. Link), Larkin Poe (s.a. Link):
„You want some“ beinhaltet Klaviereinsatz, wieder die Autoharp und Mitschwingen, „Thankful“ ist ein passender Abschluss:
In der Vergangenheit hat Ringo Starr als Solist bewiesen, dass er auch singen kann. Und selbst mit fortgeschrittenem Alter lassen seine Stimmbänder keine Ermüdung hören. Mit Look up bringt er jüngere Country-Vertreter*innen ins Spiel, u.a. das amerikanische Damen-Duo des Southern- und Roots-Rocks Larkin Poe, den Grammy-ausgezeichneten Bluegrass-Musiker Billy Strings sowie die Banjo spielende Sängerin und Songwriterin Molly Tuttle. Laut meiner Recherche hat er in den Jahren mit den Beatles sowie mit seiner vorausgegangenen Band Rory Storm & The Hurricanes (s.a. Link) bereits Country-angehauchte Songs gesungen und geschrieben. 1970 nahm Ringo das Country-Album Beaucoups of Blues als zweites Soloalbum auf. Also dieses Metier liegt ihm anscheinend im Blut. Ringo Starr zeigte in der Vergangenheit immer wieder, dass ihm Frieden und Liebe (und seine schwarz getönte Sonnenbrille) wichtig sind, und das schwingt auch auf diesem Album mit. Look up ist ein frisches, gefühlvolles, mitunter rockiges und rundum gelungenes Country-Album, das seinen Fans und allen anderen Interessierten eine andere Seite von ihm zeigt.
Die Songs seines neuen Solo-Albums wird der Künstler mit seiner All Starr Band im Sommer 2025 auf die Bühne bringen, allerdings leider nur in den USA, s. Link. Da wäre ich gern dabei, mit meinen alten Cowboystiefeln und meinem dazugehörigen Hut, der irgendwo noch rumliegen muss.
Ringo Starr: Look up
Capitol Records, Vö. 10.01.2025
18,99 € z.B. bei JPC
https://www.ringostarr.com/#/
https://www.facebook.com/RingoStarr/
https://www.instagram.com/ringostarrmusic/
https://open.spotify.com/intl-de/artist/6DbJi8AcN5ANdtvJcwBSw8
Tracklist:
01 Breathless feat. Billy Strings
02 Look up feat. Molly Tuttle
03 Time on my hands
04 Never let me go feat. Billy Strings
05 I live for your love feat. Molly Tuttle
06 Come back feat. Lucius
07 Can you hear me call feat. Molly Tuttle
08 Rosetta feat. Billy Strinks, Larkin Poe
09 You want some
10 String theory feat. Molly Tuttle, Larkin Poe
11 Thankful feat. Alison Krauss
(604)
Trackbacks & Pingbacks
[…] dynamische Schwesternduo Lovell ist mir zum ersten Mal bei Ringo Starrs zuletzt erschienenen Album (Rezensionslink) aufgefallen. Sie sind für ihre elektrisierende Mischung aus Southern Rock, Blues und Americana […]
Hinterlasse ein Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!