Multikulturelle Message und viel positive Energie

Am letzten Fteitag im März wurde es noch mal richtig heiß – die russische Combo Russkaja ist zurück und läutete mit ihrem Sound den Sommer ein. Die wienerische Band hat jedoch eine wichtige Message im Gepäck: No one is illegal! Mal sehen, wie das so klingt ….

russkajaWie der Bandname schon sagt, haben Russkaja russische Wurzeln, und es ist kein Wunder, dass sie sich zur derzeitigen Ausländerpolitik zu Wort melden wollen. Stolz präsentieren sie ihr neues Album No one is illegal, obwohl die Einwanderungspolitik in unserem Nachbarland Österreich etwas schärfer ist als bei uns.
Los geht’s gleich mit Protestrufen – Viva la revolution – man befindet sich ab der ersten Sekunde sozusagen im Hexenkessel. „Love Revolution“ ist aber keineswegs ein aggressiver Song, sondern macht mit seinem Sound gleich gute Laune. Track 2, „Druschba – you’re not alone“ entstand in Zusammenarbeit mit ihren langjährigen Freunden vom Dubioza Kolektiv. Dabei agieren die Stimmen von Russkaja-Sänger Georgji und dem Dubioza kolektiv super. Ska Polka trifft Reggae. Es folgt der Titelgeber des Albums, aussagekräftiger kann man es eigentlich nicht beschreiben. Wie bereits in unseren News (http://schwarzesbayern.info/news-russkaja-mit-neuem-album-am-29-03-19-im-backstage/) erwähnt, haben Russkaja für das Video mit den SOS Kinderdörfern zusammengearbeitet, es ist eine sehr sehenswerte kontinentale Zusammenarbeit geworden. Eines meiner Favoriten-Songs ist “ Here is the news!“, indem es um die Medienpräsenz geht und wie Meinungen, Fakten oder auch Fake News in den Nachrichten verarbeitet werden. Hier kommen auch ein paar fette Gitarrenriffs zum Einsatz. Im Intro von „Otets“ kann Violinistin Mia Nova zeigen, was sie kann. Es ist eine schöne Ballade, die auf einer sehr persönlichen Geschichte basiert – Gänsehaut garantiert. „Give it all away“ sowie „Wild Birds“ sind typische Russkaja-Tracks, ein Mix aus russischen und englischen Textzeilen, ein bisschen Rock (Gitarrenriffs), ein bisschen Folk. Sehr schön anzuhören, es bleibt aber gemächlich. Eine Neuauflage von „El pueblo unido“, bereits auf dem Energia-Silberling veröffentlicht, gibts auch. Es geht um Freiheit und das Zusammenstehen der Menschen und fügt sich super im Album ein. Russkaja reist bei „Kosmopolit“ gedanklich um die Welt, es werden Länder und Städte gegrüßt, dieser Song ist als Festivalsong mehr als prädestiniert. In der Mitte tauchen ein paar orientalische Klänge auf, sehr spannend. Beginnend mit einem kleinen Gitarrensolo und Trompeten-Fanfaren kämpfen Sänger Georgji und seine Bandkollegen in „Break down the walls“ gegen Vorurteile in unseren Köpfen an und fordern ganz direkt auf, diese niederzureißen. Zu guter Letzt werden wieder ordentlich die Musikstile gemischt. „The best things in life are free“ eignet sich zum Mittanzen und Mitschunkeln.

„No one is illegal“ hat sich das positive Miteinander sowie die Liebe und Akzeptanz untereinander dick und fett auf ihre roten Banner geschrieben. In der heutigen Zeit zwischen Vorurteilen, Propaganda und teilweiser Feindseligkeit ist No one is illegal eine wichtige Aussage. Man sollte beim Durchhören nicht nur abtanzen, sondern sich auch die Texte etwas genauer anhören. Ein multikulturelles Album mit verschiedensten musikalischen Einflüssen (ein bisschen Ska, Rock, Pop, Regae etc.) ist entstanden. Mir fehlt jedoch so ein richtiger Ausrast-Song wie „Psycho-Traktor“ oder „Energia“. Damit wäre es für mich ein rundum perfektes Album mit 5 Punkten geworden.

Anspieltipps: Love Revolution, Druschba (You’re not alone), Here is the news, Kosmopolit

:mosch: :mosch: :mosch: :mosch: :mosch2:  (Tendenz zu 5 Punkten)

Russkaja – No one is illegal
Napalm Records, Vö. 29.03.19
22,99 €

Tracklist:
1. Love Revolution
2. Druschba (You’re not alone)
3. No one is illegal
4. Here is the news (Papa’s got a brand new pigbag)
5. Otets
6. Give it all away
7. El pueblo unido (Nuevo)
8. Kosmopolit
9. Dance your tears away
10. Wild birds
11. Break down the wall
12. The best things in life are free

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