Lange Schatten

SCH_LADie Vertreter der Neuen Deutschen Härte haben Zuwachs bekommen: Schattenmann. Die Band besteht aus Frontmann Frank Herzig (ehemals Gitarrist bei Stahlmann), Jan Suk (Gitarre), Luke Shook (Bass) und Nils Kinzig (Drums). Nach der Veröffentlichung einer EP sind sie 2017 auf Tour mit Heldmaschine und Stahlmann gegangen. Nach diesen Konzerten war die Digital Tour EP ausverkauft, mittlerweile gibt es sie zum Download. Heute veröffentlichen sie ihr Debütalbum Licht an.

Der Großteil der Tracks ist stimmlich auf böse getrimmt, so ein kleines bisschen Rammstein ist mit drin. „Licht an“ erzählt von den dunklen Anteilen einer Seele. „Brennendes Eis“ fordert zum Tanz auf, die Synthesizer-Passagen sind immer wieder durchdringend. Einen melodiösen Anfang macht „Gekentert“, aber das ist schnell vorbei und es geht im druckvollen Gitarren- und Schlagzeugsound weiter. Als Bonus findet man auf der Scheibe den Song auch noch als schöne Unplugged-Version. Von einem Leben, das im Laufe der Zeit von Narben gezeichnet wird, erzählt „Zahn der Zeit“, mit dem ruhigen Synthesizer-Einstieg ist das ein sehr gelungener musikalischer Aufbau. „AMOK“ ist dagegen temporeicher, so manches Fitness-Workout lässt sich damit gestalten, einschließlich den richtig getimten (Drum-) Schlägen. Einen richtigen Drive und bitterbösen Text hört man bei „9 mm“, das gefällt mir sehr gut. Die Liebe ist tot, was bleibt, erzählt „Trümmer und Staub“, die Umsetzung und das längere Intro zu „Schattenmann“ bieten sich als Leit-/Anfangsmelodie für Konzerte an. Von den Bonustiteln sticht „Böser Mann“ heraus, ein unheilvolles musikalisches Szenario mit einem durchdringenden Basslauf.

Frank Herzig folgt dem einmal mit Stahlmann eingeschlagenen Weg, nur jetzt hat er sich neue Kumpanen gesucht. Das Schattenmann-Motto „NDH 2.0“ wird ausgedrückt durch forsche Melodien, mit „Generation Sex“ wird ein heißes Thema umgesetzt, allerdings finde ich das Video dazu nicht sehr gelungen, weniger ist oft mehr. Die Stimme von Frank, ja, sie klingt mitunter böse, dunkel, und bringt zur richtigen Zeit Zurückhaltung und Melodie rüber, und trotzdem bin ich nicht hundertprozentig begeistert. Da ist noch etwas Wandelbarkeit und Frechheit von Nöten, um sich von so mancher anderen Szenegröße abzugrenzen. Die Musiker sind alle am richtigen Platz, das Schlagzeug fordert die Gitarren heraus, diese bieten Paroli und setzen ihre Riffs dagegen ein. Eine Titelauswahl hat mich gewundert: „AMOK“. Eisbrecher haben den ebenso im Repertoire, mit ähnlicher Geschichte und Umsetzung.
Licht an ist ein Debütalbum, es sind gute Ansätze vorhanden, aber da es ist noch Luft nach oben. Die Männer im Schatten bringen das richtige Grundgerüst mit, für ihren weiteren Weg, und um Megaherz auf ihrer Tour zu unterstützen.
Nachdem ich einen Blick in ihren YouTube-Kanal geworfen habe, bin ich gespannt auf ihre Liveperformance.

Anspieltipp: Zahn der Zeit, 9 mm

:mosch: :mosch: :mosch: :mosch2: :mosch2:

Schattenmann: Licht an
Drakkar Entertainment, 02.03.2018
17,45 €
POPoNAUT

Tracklist:
01 Licht an 03:36
02 Brennendes Eis 03:26
03 Gekentert 04:04
04 Zahn der Zeit 04:19
05 AMOK 03:54
06 Generation Sex 03:11
07 9mm 03:32
08 Krieger des Lichts 04:31
09 Trümmer und Staub 03:40
10 Schattenmann 04:34
11 Böser Mann (Bonus) 03:38
12 Rot (Bonus) 03:55
13 Gekentert (Unplugged) (Bonus) 03:35

Infos zur:
Band der Woche Interview ((Link))

https://www.schattenmann.net/

https://www.facebook.com/schattenmannband

https://twitter.com/_schattenmann_

Schattenmann als Toursupport von Megaherz:
Sat, 03. Mar 2018 CH Pratteln Z7
Sun, 04. Mar 2018 DE Stuttgart Das Cann
Thu, 08. Mar 2018 DE Frankfurt Batschkapp
Fri, 09. Mar 2018 DE Hannover Musikzentrum
Thu, 15. Mar 2018 AT Wien Szene
Fri, 16. Mar 2018 DE Nürnberg Hirsch
Sat, 17. Mar 2018 DE Berlin Columbia Theater
Thu, 22. Mar 2018 DE Hamburg Markthalle
Fri, 23. Mar 2018 DE Oberhausen Turbinenhalle II
Sat, 24. Mar 2018 DE Leipzig Hellraiser
Sat, 14. Apr 2018 DE München Backstage Werk
Sat, 28. Apr 2018 DE Magdeburg Factory

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  1. […] einer Umbaupause ist als nächstes Schattenmann als Support an der Reihe. Ihr Debütalbum Licht an hat mich nicht vollständig begeistert, über ihre Liveauftritte habe ich allerdings bis dato nur […]

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