Die Tanzfläche ruft

Suicide_Commando_-_Forest_Of_The_Impaled_(3000_x_3000)Felix did it again! Unser lieber Gastkorrespondent, der erst letztens einen schönen Beitrag zum Amphi-Festival beisteuerte, hat heute eine Hörempfehlung für euch – das neue Album von Suicide Commando. Viel Spaß beim Lesen!

Suicide Commando – viel muss man nicht mehr zu dem Elektro-Aggrotech-Baby des Belgiers Johan van Roy sagen. Clubhits wie „God is in the rain“, „Bind, torture, kill“ oder das unverwüstliche „Hellraiser“ sprechen für sich. Über dreißig Jahre gibt es Suicide Commando bereits, unzählige mitreißende Konzerte hat Altmeister Johan van Roy mit seiner Begleitband gespielt, in den letzten Jahren war er von Verletzungspech geplagt und tritt immer noch mit Knieschiene auf, doch das hohe Energielevel ist ungebrochen. Jetzt legt er sein neuestes Album Forest of the impaled vor, ein eindringliches, düsteres Werk, das sein bisheriges Schaffen nahtlos fortführt. Elektronische Klänge, harte Beats und verzerrter Sprechgesang in einer aggressiven Grundstimmung prägen das Klangbild dieses Albums.Mit „The gates of oblivion” taucht der Hörer gleich ein in eine bedrohlich düstere Atmosphäre. Es zählt schon seit langem zu den großen Stärken von Suicide Commando, ein Lied kunstvoll mit viel Feingespür Stück um Stück aufzubauen, was mit „The gates of oblivion” in jedem Fall wieder gelungen ist. Die Stimme von Gastsänger Nero Bellum von Psyclon Nine harmoniert hervorragend dazu. Der typische Kompositionsstil von Suicide Commando schlägt in „My new christ“ voll durch, was das Lied einerseits zu einer tanzbaren Nummer macht, andererseits aber auch Déjà-vu-Gefühle auslöst. Eine willkommene Abwechslung stellt dagegen „The pain that you like“ dar, das sich schon durch die Stimme von Jean-Luc De Meyer (Front 242) erfrischend von den anderen Liedern abhebt. Ebenso sticht „Poison tree“ heraus, das mit seinem treibenden Beat zum Tanzen anregt. Unter psychedelischen Klängen steigt man bei „The Devil“ mit in die tiefsten Abgründe hinab, um dann festzustellen, dass auch der Leibhaftige einem Tänzchen nicht abgeneigt ist. Bei dem durch verzerrten Gesang geprägten „Schiz[o]topia“ ist man dann endgültig dem Wahnsinn schon ganz nahe.

Insgesamt ist Forest of the impaled ein in sich stimmiges, atmosphärisch starkes Album im altbewährten Stil geworden. Es besticht durch sein konstant hohes Niveau und beinhaltet beispielsweise mit „Poison tree“, „The Devil“, „The pain that you like“ und „The new christ“ auch Lieder, die das Potenzial haben, in Clubs gespielt zu werden. Durch die Gastsänger Nero Bellum und Jean-Luc De Meyer ist es gelungen, das musikalische Spektrum nochmal zu erweitern und für mehr Abwechslung zu sorgen.

Anspieltipps: The Devil, Poison tree

:mosch: :mosch: :mosch: :mosch2: :mosch2: (mit Tendenz zu vier Moshern)

Suicide Commando: Forest of the impaled
Out of Line Music, 21.07.17
Kaufen: z.B. für € 16,95 bei POPoNAUT , € 19,95 2-CD-Deluxe-Version

Tracklist:
1. The gates of oblivion
2. My new christ
3. Too far gone
4. Death lies waiting
5. The pain that you like (feat. Jean-Luc De Meyer)
6. Poison tree
7. The Devil
8. Chasm of emptiness
9. Crack up
10. Schiz(o)topia
11. We are transitory

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