Ein großes Herz für Blues- und Stoner-Rock

Die heute vorzustellende Band aus Oslo trägt ihr Motto schon im Namen: The Devil and the Almighty Blues. Der Blues beherrscht auch ihren dritten Longplayer TRE, dieser ist perfekt arrangiert und gespickt mit viel Liebe zum Hard-, Stoner- und Psychedelic-Rock der 60er/70er Jahre und auch Doom-Elementen, die einem doch immer wieder so gut tun.

TDATAB_TRE_300dpiDer über 12 Minuten lange Opener „Salt the earth“ hat einen sehr getragenen Gitarren-Einstieg, das Schlagzeug setzt sich dazu, und ich fühle mich wie an den Mississippi versetzt, das macht wohl der Delta-Blues aus, den man hier sehr gut nachempfinden kann. Der Gesang setzt erst nach über drei Minuten ein. Es gilt: Augen zu und genießen, sich der immer wiederkehrenden Langsamkeit ergeben. Die aufbrausenden musikalischen Wellen bauen sich über einem auf, um danach wieder geordnet und ohne Schäden abzufließen. Ein starker Beginn! Rauer gestaltet sich „One for sorrow“, das mit seinen fünfeinhalb Minuten wesentlich kürzer ist. Hier wird ein weiblicher Backgroundgesang als Verstärkung eingesetzt, dazwischen mit den perfekten Stoner-Rock-Gitarren der Wüstensand aufgewirbelt. „Lay down“ fordert wieder zum Genießen auf, da wippt der Kopf von Anfang an mit. Der Song ist geprägt vom Midtempo und diesem wohltuenden Gitarrensolo-Shower im letzten Drittel, bis er zum Ende hin einnickt, um dann kurz danach wieder aufzuwachen. Tief aus dem Berg steigen herbe Gitarrentöne an die Oberfläche zu „Heart of the Mountain“, über acht Minuten ausgeprägte Riffarbeit mit einer großen Prise Psychedelic und Blues, sehr gelungen! „Time ruins everything“ bildet für mich einen schönen Bezug zu John Garcia (Kyuss) und überzeugt durch Tempowechsel und einer sehr feinen Gitarren-Darbietung.

Die sechs Songs von TRE (Arnt Andersen, Petter Svee, Kenneth Simonsen, Torgeir Waldemar Engen, Kim Skaug) überzeugen durch einen klaren, puren Sound, den man selten hört. Das Ungekünstelte ist ein Herausstellungsmerkmal von The Devil and the Almighty Blues, das man auch immer wieder in ihren Videos sehen kann. Ich habe hin und wieder den Blues und brauche ihn auch im Leben, vielleicht geht es euch auch so, dann werdet ihr hier sehr gut bedient. Die Rückbezüge auf die Psychedelic der vor allem Ende der 60er Jahre versprühten Energie ist eine gelungene Einmischung. TRE ist rockiger Blues, den man immer wieder hervorholen und genießen kann, zeitlos und doch markant. Demnächst sind sie auf Tour, Termine findet ihr unten.

Anspieltipp: Lay down, Heart of the mountain, Time ruins everything

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The Devil and the Almighty Blues: TRE
Blues for the Red Sun, 29.03.2019
15,50 € z.B. bei Nuclear Blast

https://thedevilandthealmightyblues.bandcamp.com/

https://www.facebook.com/thedevilandthealmightyblues/?fref=ts

Tracklist:
1. Salt the earth
2. One for sorrow
3. Lay down
4. Heart of the mountain
5. No man’s land
6. Time ruins everything

Ab April ist die Band auf Tour:
28.04.19 – DE – Hamburg, Knust + Stoned Jesus
29.04.19 – NL – Groningen, Vera + Stoned Jesus
30.04.19 – DE – Dresden, Beatpol + Stoned Jesus
01.05.19 – DE – München, Feierwerk + Earthless
02.05.19 – DE – Wiesbaden, Schlachthof + Earthless
03.05.19 – DE – Berlin, Desertfest
04.05.19 – NL – Nijmegen, Sonic Whip
05.05.19 – GB – London, Desertfest
06.05.19 – FR – Paris, Petit Bain + Color Haze
08.05.19 – AT – Wien, Arena
09.05.19 – AT – Salzburg, Rockhouse
10.05.19 – DE – Stuttgart, Universum
11.05.19 – DE – Köln, Helios

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