Rock ’n‘ Roll, Seele und eine großartige Sängerin

Mit der EP Blackbird haben die schwedischen Heavy Blues Rocker The Riven bereits einen tiefen Eindruck hinterlassen. Seit heute gibt es ihr selbstbenanntes Debütalbum zu kaufen, das nur so vom guten alten Rock ’n‘ Roll strotzt und mit einer großen Portion Blues angereichert ist. Laut ihrem Schlagzeuger Olof Axegärd bietet das Album einige überzeugende Argumente: „Is loud, is rock, is soul, and prog, it has it all!”

The_Riven_CoverSchlagkräftig und temporeich beginnt gleich „The serpent“, da steckt einiges an Wut drin, „Far beyond“ ist wesentlich zurückhaltender. Der gefühlvolle Bluesrock mit der zurückhaltenden und dann doch wieder kraftvollen Stimme von Totta Ekebergh gefällt mir sehr gut. Zusammen mit Arnau Diaz (Gitarre) und Max Ternebring (Bass), die ihre Saiten-Möglichkeiten nicht nur hier voll ausspielen können, verpasst sie diesem Song eine Sogwirkung, „… realise your deepest fear … you don’t belong …“ hallt bei mir noch lange nach. Das gleiche gilt für unseren Spaziergang durch „Finnish woods“. Rockig und temporeich tritt „Edge of time“ und „Leap of faith“ auf. „Shadow man“ ist eine gut erzählte und musikalisch überzeugend ausgekleidete Geschichte. Eine mitreißende und übersinnliche (vor allem im Mittelteil durch die mit Hall ausgestattete Stimme) Stimmung erzeugt „Fortune teller“, die Zurückhaltung und der Blues kehren mit „I remember“ zurück. Zum Abschluss bildet „Sweet child“ einen sehr gut arrangierten Prog-Rock-Track, der gegen Ende der fast sechs Minuten Dauer viel Platz für die Spielfreude der Musiker bietet.

Ich musste bei diesem Debütalbum öfters mal an Blues Pills, Pristine und Spiders denken, wobei The Riven auch immer wieder besondere Akzente durch Stoner- bzw. Garagerock aufbieten, was sie dann wieder absetzt. Mir haben es allerdings vor allem die bluesig-rockigen Songs angetan, die Gefühl und doch Stärke transportieren und nie langweilig werden, was unter anderem der wandelbaren und großartigen Gesangsdarbietung zu verdanken ist. Die Instrumentalisten tragen aber genauso viel zum positiven Gesamteindruck bei, das fängt bei akkurat gespielten Akustikanteilen an und geht natürlich zu den Riffs über, der durchdringende Bass ist hier oft auch maßgeblich beteiligt. Das kraftvolle Drumpart weiß sich gut einzufügen und die Band anzuführen. Ein durchaus gelungenes Debüt!

Anspieltipp: Far beyond, Finnish woods, Leap of faith

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The Riven: The Riven
The Sign Records, 1. März 2019
130 SEK

https://www.facebook.com/TheRivenMusic

http://theriven.bandcamp.com

http://instagram.com/therivenmusic/

Tracklist:
1. The serpent (3:31)
2. Far beyond (4:47)
3. Edge of time (3:28)
4. Shadow man (3:59)
5. Finnish woods (5:29)
6. Fortune teller (4:51)
7. I remember (5:10)
8. Leap of faith (3:14)
9. Sweet child (5:54)

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