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Underground-Urgestein

the-stone-nekroza-coverSeit nunmehr 18 Jahren sind The Stone aus Belgrad fleißig im schwarzmetallischen Underground unterwegs, und der ein oder andere wird sich sicherlich an das Magala-Album aus dem Jahre 2006 erinnern. Jetzt liegt mit Nekroza die siebte Veröffentlichung der Serben vor, die alles bietet, was man gemeinhin von Schwarzmetall osteuropäischer Provenienz erwartet: schneller und echt räudiger Black Metal, der an die Neunzigerjahre gemahnt.

Aber der Reihe nach: Nekroza beginnt zunächst mit einem ziemlich epischen Synthie-Orchester-Intro, das so gar nicht zu dem eher rohen und minimalistischen Stil passt, der von The Stone sonst geboten wird. Seitens der Produktion habe ich nichts zu mäkeln: Alles ist angemessen roh und kantig, aber vom reinen Tape-Underground-Sound sind The Stone inzwischen meilenweit entfernt. Auch ist Nekroza ziemlich melodisch geworden, was alles andere als negativ gemeint ist: Die stärkere Konzentration aufs Riffing setzt hier Duftmarken, die mir auf Magala noch gefehlt haben. An Aggressivität und Tempo wird auf Nekroza jedenfalls nicht gespart, sodass hier zehn Songs geboten werden, die eine gute Stunde lang Abwechslung pur bieten. Denn The Stone können mehr als nur straightes Durchgeknüpple, auch die etwas langsameren, schweren Passagen, etwa auf „Dani Crni“ oder dem generell etwas behäbiger temperierten „Mrak“, kommen richtig gut. Man wollte, so Gitarrist Kozeljnik in einem Interview auf metal.de, dem bösartig-turbulenten Sound diesmal eine gespenstische Substanz hinzufügen, um aufzuzeigen, woraus Nekroza entstanden sei – und das ist den Herren durchaus gelungen, vor allem im ziemlich epischen Titelsong.

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The Stone halten auf Nekroza recht gut die Balance zwischen dem Underground-Sound und einer etwas geglätteten Produktion, was bei mir durchaus gut ankommt. Ein wahrer „Blast from the past“ ist Nekroza nicht, aber genug Neunziger-Spirit scheint immer wieder durch, um den Black-Metal-Fan der alten Schule zufriedenzustellen. Die Techniker unter uns werden sich sicherlich an der Vielschichtigkeit erfreuen können, mit der The Stone kompositorisch ans Werk gehen. Ebenfalls ein recht charmanter Zug ist, dass die Lyrics durchweg auf Serbisch sind – ich verstehe zwar kein Wort dieser Sprache, aber gerade deren kehliger Klang eignet sich hervorragend und gibt Nekroza noch einmal eine ganz eigene Note. Alles in allem ist die Scheibe ein fettes Brett geworden, das auch beim zehnten Durchlauf immer noch Laune macht!

:mosch: :mosch: :mosch: :mosch: :mosch:

Anspieltipp: “Dani Crni”

The Stone – Nekroza
Folter Records (VÖ: 1.10.2014)
€ 12,00 – Kaufen!

Tracklist:
1. Kamenolom
2. Kosmar
3. Crno Zrno
4. Dani Crni
5. Lov na Vestice
6. Sunovrat
7. Nekroza
8. Mrak
9. Pesimizam
10. Predgroblje
Gesamtspielzeit: 56:37

Reinhören könnt ihr auf last.fm.
The Stone gibt’s natürlich auch auf Facebook. Mehr Infos zur Band findet ihr auf thestonehorde.com.

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