Doomed, psychedelic and stoned

These Hands Conspire sind eine 2013 in Berlin gegründete Band, von der nach nur zwei Demo-Songs mit THC-Photo[1]Sword of Korhan nun das Debütalbum vorliegt.
Um einen eigenen Stil zu kreieren, unterwerfen sie sich keinerlei Beschränkungen und bedienen sich musikalisch schamlos gleich bei mehreren Genres. Klassischer Heavy Metal der 80er Jahre wird zusammen mit psychedelischen Elementen der 70er geköchelt, und abgeschmeckt wird das Süppchen mit ein wenig Stoner Rock und einer ordentlichen Portion Doom. In dieser Fusionsküche offenbaren sich neue Möglichkeiten, und diese kann man sich in der Tat auf den Ohren zergehen lassen.

Vom Intro und Outro mal abgesehen sind die Songs zwischen fünf und acht Minuten lang, sodass es in der Tat einiges zu entdecken gibt. Trotz ihrer Länge wirken die Songs aber niemals langatmig, da der Aufbau geschickt arrangiert ist. Ruhigere Passagen wechseln sich ab mit Metallriffs und harten Parts. Schwerer schleppender Doom wird durch tolle Gitarrenläufe ergänzt, sodass sich bei jedem Hören neue Nuancen offenbaren, die einem vorher entgangen sind. Auf unmotiviertes Geknüppel um jeden Preis wird zum Glück verzichtet, was der Band ein echtes Profil und durch den ungewöhnlichen Crossover-Mix tatsächlich einen sehr eigenen Stil verleiht.

THC-Cover[1]Wenn man sich an der Vergangenheit orientiert, lebt die Konzeptalbumthematik der 70er schon fast zwangsweise ebenfalls wieder auf, und so dreht sich die Geschichte um Ilior vom Planeten Korhan, der auf einer Mission zusammen mit seinen Gefährten durch die Galaxien fliegt. Das Albumcover und der Bandschriftzug sind ebenfalls konsequent im Retro-Stil gehalten. Hier ist alles durchdacht und nichts dem Zufall überlassen. Ob nun auch die Abkürzung des Bandnamens „THC“ bewusst gewählt oder nur Zufall ist, vermag ich nicht zu sagen. Die Vorstellung von wabernden Rauchschwaden zu dieser Musik würde jedenfalls bestens passen. Aber anstatt trotz aller Reminiszenzen an die Vergangenheit altbacken zu wirken, klingt die ganze Kombination sehr frisch und aktuell. Ich bin gespannt, wohin die weitere Reise gehen wird und hoffe, die Band bald auch einmal live serviert zu bekommen.

Insgesamt hätte ich mir persönlich gewünscht, dass der Gesang eine Spur lauter abgemischt worden wäre, weswegen ich einen Punkt abziehe. Das tut aber der Musik als solches keinen Abbruch und ist eigentlich jammern auf hohem Niveau. Wer mit einem der eingangs erwähnten Musikstile etwas anfangen kann, der sollte auf jeden Fall ein Ohr riskieren. Konzeptalben sollte man meiner Meinung möglichst als Ganzes hören, damit sie ihre volle Wirkung entfalten können. Ohnehin habe ich beim Hören eher das Gefühl, einen einzigen langen Song zu hören, so gut ist das Album abgestimmt. Daher fällt es mir hier schwer, Anspieltipps zu geben. Am besten einfach das Bandcamp-Profil checken.

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These Hands Conspire – Sword of Kohan
Ván Records, 24.06.2016
MP3 Download 6,66 €, CD 13,99 €, LP 16,99 €
erhältlich über Bandcamp thesehandsconspire.bandcamp.com/releases

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Tracklist
01. Intro
02. Praise the Nova Rider
03. The Beast cometh
04. The Inner Core of the Middle Sun
05. The Battle of Sur
06. Ambush at Antarox IV
07. Son of Korhan
08. Outro

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