Auf Repeat bitte!
Willkommen im Jahre 2025 (auch wenn es wieder ein paar Tage alt ist)! Das vergangene Jahr war für mich persönlich eines der spannendsten Jahre was Veröffentlichungen betrifft. Viele Alben liefen bei mir auf Dauerschleife. Wie immer suchte ich das Besondere im Besonderen. Tatsächlich ist das Album The Fragile Silence der Band Together to the Stars, das im September 2024 erschien, zu meinem Album of the Year 2024 geworden. Die Band Together to the Stars stammt aus Stockholm. Sie besteht seit 2015 und ist bis dahin unter meinem Radar geflogen. Ihre Musik wird dem Post Black Metal zugeordnet, und was könnte näher liegen, als das Album für Euch zu besprechen. Macht euch auf Huldigungen und Ehrungen gefasst, Spaß beiseite!
Möge Odin Northern Silence Productions für die Wahl ihrer Künstler segnen. Der Sound von The Fragile Silence würde zu keinem Label besser passen. Das 42-minütige Meisterwerk wird sogleich mit einem der besten Stücke Post Black Metal Tonkunst eröffnet. „Mercurius“ beginnt bedächtig, jedoch schon sehr atmosphärisch dicht, so dass man es kaum erwarten kann, was als Nächstes kommt. Langsam türmt sich ein Sound aus hämmernden Drums und einer transzendentale Melodie, welche sich durch den Song schlängelt. Herrlich und präzise platzierte Wutausbrüche in Form von geordneter Raserei wechseln sich mit tieftraurigen akustischen Zwischenspielen ab, nur im nächsten Moment in einen epischen Teil (sowas live und ihr könnt mich dort einbuddeln) überzugehen, der eine Gänsehaut erzeugt, die jede Band vor Neid erblassen lassen würde. Es geht wirklich kaum besser! Wer wie ich lange Tracks mag, hat hier etwas für seinen Black Metal Schrein. Die folgenden „Waiting for the fire“ und „Gravity eater“ sind so wunderbar (im Sinne vor wirklich schön). Ausladend, atmosphärisch und zum Träumen. Man möchte einfach die Augen schließen und sich treiben lassen. Es gibt kein Ziel, also warum sich beeilen? Genießt einfach die Musik. Sowohl für die Black Metal Fraktion als auch für Post Rock Anhänger gleichermaßen zu empfehlen. Eines der Highlights des Albums ist „The last glacier“. Wie der Name schon vermuten lässt, soll hier eine Atmosphäre von Eis und weißer, weiter Winterlandschaft erzeugt werden. Mein lieber Gesangsverein! Mir sind fast die Tränen gekommen, als ich diese wilde ursprüngliche Raserei und den 90er Mid-Tempo Black Metal gehört habe. Bitte mehr davon! Auch hier wurden die eher ruhig akustischen Parts auf den Millimeter genau eingestreut, sodass es zu wirklich keiner Sekunde langatmig wird. Mein persönlicher Anspieltipp für euch ist „Earthbound“. Die Melodie bekommt man schon nach wenigen Sekunden nicht mehr aus dem Kopf, und das Drumming finde ich sehr originell. Ein sehr melodisches Stück, das vehement die Aufmerksamkeit des Hörers abverlangt. Der atmosphärisch dichteste Song des Albums ist das titelgebende „The fragile silence“. Ein für mich persönlich eher depressiv klingender Track, der jedoch seltsamerweise hier und da noch einen Lichtstrahl besitzt. Ein wunderbarer Schluss für ein überaus superbes Album!
Fazit: Der ein oder andere wird Schweden wahrscheinlich eher mit Death Metal in Verbindung bringen oder vielleicht auch mit Black Metal der Marke Dark Funeral, aber vielleicht eher weniger mit Post Black Metal. Mich haben sie bekehrt, die Herren von Together to the Stars. Ein druckvolles Album, welches es nicht toleriert, auch nur eine Sekunde nicht erhört zu werden vom Hörer (man muss es tatsächlich komplett hören, denn es entfaltet sich). Dieses Album hat es geschafft, mich noch mehr zu begeistern als das letztjährige Album von Alcest (Les Chants de L´Aurore). Habt Vertrauen und holt euch dieses Album! Unsagbar gut!
Together to the Stars: The Fragile Silence
Northern Silence Productions, Vö. 06.09.2024
CD: 13,90€
Tracklist
1 Mercurius
2 Waiting for the fire
3 Gravity eater
4 The last glacier
5 Earthbound
6 The fragile silence
(309)
Hinterlasse ein Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!