Neuer Sound von alten Bekannten

ryk-of-glory-80-1458487985Vor einigen Wochen waren sie unsere Band der Woche, und schon möchte ich euch ihr im Februar 2016 veröffentlichtes Album Ryk of Glory vorstellen. Die Members von Winterhart sind beileibe keine Unbekannten in der dunklen Musikszene. Wagner (Vocals, Lyrics, Guitar) und Falgalas (Composition, Songwriting, Backing Vocals, Keyboard, Drums) musizierten bereits zusammen in der erfolgreichen und bekannten Band Dance or Die. Waren Dance or Die noch von Electric beeinflusst, so ist Winterhart mehr dem Genre Neo Folk / Martial Industrial / Darkwave zuzuordnen. Hier nun meine Eindrücke beim Hören der CD Ryk of Glory!

Das über Danse Macabre (Kult Label) veröffentlichte Werk nimmt den Hörer bereits bei „Brave New World“ mit auf eine Reise, die über die Distanz von zwölf Tracks geht. Leicht kalt industriell beginnend mit einem maschinellen Rhythmus steigert sich der Song zu einem Mantra Martial Track ohnegleichen. „El Dorado“ und „King of the Sun“ sind Beispiele dafür, wie abwechslungsreich das Album ist. Romantic Dark Wave wie man ihn Anfang der 90s spielte, und „King of the Sun“ könnte durchaus im Radio laufen. „Panem et Circenses“ erinnert mich persönlich an manchen Track von Das Ich, musikalisch einem Soundtrack für einen Film über das römische Reich gleich und textlich recht düster. Das titelgebende „Ryk of Glory“ wünsche ich mir bei meinem DJ des Vertrauens, wenn ich auf einer Industrial / Neo Folk Party bin. Martial Industrial at its best! „Song of Zeraphine“ wird durch den Ethereal Gesang von Jean Nett eingeleitet, nur um kurz darauf in Tribal Soundgerüste überzugehen, wie sie sonst nur von This Morn Omnia stammen. „War in Heaven“ ist ein kleiner Hit, rhythmisch, und auch hier wird ein wenig mit Soundtrack-Elementen gearbeitet. „Die Macht“ ist ein – ich nenne es mal Ghostly Dark Horror Industrial Track. Schließt man die Augen, hat man schon Kerzen, Altäre und Messen im Kopf. Rituell und angsteinflößend spirituell. „The ten Plagues“ weckt in mir Erinnerungen an Doom Industrial / Ambient Gruppen der Marke Aghast. Das düstere macht diesen Song besonders. Poppig, schleppend, repetitiv präsentiert sich der Track „When the Silence is a Warning“. Es kommen das erste mal Gitarren zum Einsatz: Kann man gut in einem Club spielen, während die Menge sich drei Schritte vor und drei Schritte zurück bewegt. Mit “Warriors of the World“ hat man einen Song der Heavy Metal Methusalems Manowar gecovert. Nun mag ich ja das Original nicht so besonders, da Manowar noch nie mein Fall waren, aber was Winterhart aus dem Song gemacht haben ist aller Beachtung wert. Martial Metal würde dem sicher gerecht werden. Es erinnert an Songs von Die Krupps! Der abschließende Song „Atmosphere“ ist eine Hommage an Joy Division. Im Original für mich ohnehin eines der bedeutendsten Songs der Gothic Geschichte, wurde er hier zu einer hypnotischen Martial poppigen Version transformiert, die in den Clubs auch sicher gut funktioniert.

Fazit: Eine mehr als gelungene Veröffentlichung. Ein Album, das ganz sicher nicht im Regal verstauben wird. An die Mischung aus Darkwave und Martial Industrial Elementen trauen sich nicht viele Bands. Abwechslungsreich und für jeden etwas dabei. Absolute Kaufempfehlung!

Winterhart: Ryk of Glory
Label: http://dansemacabre.de/ , Februar 2016
CD 13,99 €
http://www.mediamarkt.de/de/product/_winterhart-ryk-of-glory-rock-cd-2097026.html?ga_query=Winterhar

Tracklist
1 Brave New World
2 El Dorado
3 King of the Sun
4 Panem et Circenses
5 Ryk of Glory
6 Song of Zeraphine
7 War in Heaven
8 Die Macht
9 The ten Plagues
10 When the Silence is a Warning
11 Warriors of the World
12 Atmosphere

Band http://www.winter-hart.com/#home
Facebook http://facebook.com/Winterhart

(4774)