Folkloristischer Black Metal aus Finnland

 

CoverBlack/Folk Metal aus Finnland, das verspricht spannend zu werden. Aus dem Land der tausend Seen kommen mindestens genauso viele Metal Bands. Wolfhorde aus Keuruu erblickte im Jahr 2000 das Licht der Metalwelt. Nach diversen Singles und EP´s veröffentlicht die Band nun ihr Debütalbum, welches auf den Namen Towards the Gate of North hört. Bestehend aus Nuoskajalka (Bass), Hukkapätkä (Vocals, Drums, Percussion) und Werihukka (Guitar, Traditional Instruments, Keyboards) zelebriert die Band feinsten und lang nicht mehr gehörten Black Metal mit Folk-Einflüssen, dass es nur eine wahre Freude ist.

Ein stimmungsvolles Intro namens „Vegvisir“ eröffnet das knapp 45-minütige Album. Episch und betörend, fast schon wie aus einem Fantasyfilm entsprungen, leitet es nahtlos zu „Fimbulvetr“ über. Ein Track, der gekonnt im Midtempo angesiedelt ist und mit seiner Instrumentierung und den eingestreuten Melodien des öfteren an Amorphis erinnert. „Taivaankappaleiden Kato“ beginnt mit einem schönen Flötenspiel und stampft Viking lastig aus den Boxen. Keine Humppa wie man sie von Acts wie Finntroll kennt, sondern strukturiert und melodisch. Der rasende Mittelpart zeigt die Black Metal Qualitäten der Finnen, welche absolut überzeugend sind. „Death Long-Due“ würde ich fast schon als partytauglich einstufen. Folk Rock gemischt mit Trash Metal Riffing und hier und da Black Metal, stets mit sehr hohem Wiedererkennungswert versehen. „The Retribution“ und „Unyielding“ gehören eindeutig zur Kategorie Viking Metal mit gelegentlichen Ausflügen in schnellere Bereiche. Am ehesten vielleicht vergleichbar mit Einherjer in den langsamen Passagen und in den uptempo Abschnitten kommen mir Ulver der Mid 90´s in den Sinn. „Boundless Agony“ ist der für mich schwächste Track des Albums, da man das Gefühl hat, das Lied schon tausendmal gehört zu haben. Es ist nicht schlecht, aber Stakkato-Riffs sind nicht so mein Fall. „Lycomania“ ist wieder ein gelungener Black Metal Kracher. Der Rhythmus in Kombination mit den Gitarren und dem Gesang machen den Song sehr Headbangerfreundlich. Das abschließende „The Gates of North“ mit seinen 9 Minuten Spielzeit hätte in den Zwischenparts genauso gut von Moonsorrow stammen können und ist eine wahre Hymne. Das Wechselspiel von Viking Metal und Folk Metal ist hier besonders gelungen.

Fazit: Endlich! Es wurde Zeit, dass ein Black / Folk Metal Album erscheint, welches den Titel Folk zu Recht trägt. Hier wird keine Humppa geboten, sondern melodisch-filigraner Black Metal, der ins Ohr geht und dort länger bleibt als die Dauer der CD. Aber was will man aus Finnland auch anderes erwarten? Kaufen, Leute!

Anspieltipp: Fimbulvetr und Taivaankappaleiden Kato

:mosch::mosch::mosch::mosch::mosch:

 

Wolfhorde: Towards the Gates to North
Label: http://www.inverse.fi/, VÖ 22.01.2016
MP3-Album 8,91 €
Amazon http://www.amazon.de/Towards-Gate-North-Wolfhorde/dp/B017YIW4IG/ref

Band http://www.wolfhorde.com/
Facebook https://www.facebook.com/WolfhordeBandOfficial/

Tracklist:
1 Vegvisir
2 Fimbulvetr
3 Taivaankappaleiden Kato
4 Death Long-Due
5 The Tetribution
6 Unyielding
7 Boundless Agony
8 Lycomania
9 The Gates of North

(2080)