Altes wird neu!

Sieben Songs, darunter drei neue Werke, zwei Neuauflagen von alten Songs und zwei Coverversionen, genau so sieht der neue xa_ep_fire_ashes_frontSilberling von Xandria Fire & Ashes aus. Wir haben mal reingehört.

Der erste Song der Platte ist „Voyage of the Fallen“. Das Intro beginnt gleich mit ein wenig Chorgesang, allerdings ist er ein typischer Xandria-Song ohne weitere Überraschungen.
Dagegen herrscht bei „Unembraced“ eine ganz andere Dynamik. Harte Schlagzeugbeats und eingängige Gitarrenriffs wechseln sich hier gut ab. Es kann ordentlich Party gemacht werden, und „Unembraced“ eignet sich sicher gut als Konzert- und Festivalsong.

Die Ballade aus der Feder der Band nennt sich „In Remembrance“, was auf Deutsch so viel wie „In Erinnerung“ bedeutet. Sanfte, besinnliche Klänge, die unter anderem auch mit schönen Gitarrenriffs gespickt sind, laden zum Erinnern und Nachdenken ein. Xandria zeigen sehr gefühlvoll, dass sie auch die ruhige Gangart einschlagen können.
Die erste Neuauflage ist „Ravenheart“. Im Original gesungen von Lisa Middelhauve, die von 2000 bis 2008 die Sängerin der Band war, macht dieses Stück den Unterschied zu der Stimme von Dianne von Giersbergen sehr deutlich. 2004 erschien „Ravenheart“ und klingt recht zart und hell, doch „Ravenheart 2.0“ hat viel mehr Power und scheint etwas energiegeladener zu sein.
Xandria haben sich zum Covern einen richtigen Meilenstein der Musikgeschichte ausgesucht: den Evergreen „I would do anything for love“ von Meat Loaf! Ist es ein wenig Größenwahn oder einfach nur mutig, sich da dran zu wagen? Dianne hat sich hier stimmlich richtig gut geschlagen, legt ab und an ein wenig zu viel Emotion in die Stimme. Natürlich darf im Refrain der Chor nicht fehlen, der zum bombastischen Gesamteindruck beiträgt. Den zweiten Gesangspart steuert Valerio Recenti von der Band My Propane bei und die beiden ergeben ein perfektes Duo.
Die zweite Neuauflage eines der bekanntesten Xandria-Songs ist „Now & Forever“. Erschienen 2005, im Original ebenfalls von Lisa Middelhauve top gesungen. Das Original plätschert jedoch ein bisschen vor sich hin, und ein Synthesizer quäkt immer dazwischen. Dieser wurde zum Glück aus dem Song verbannt und durch harte Gitarrenriffs ausgetauscht. Diesem Song ein neues Gewand zu geben, war eine richtige Entscheidung.
Letztes Jahr sind Xandria mit Sonata Arctica durch die USA getourt. Da entstand sicher die Idee, mal einen Song von den Jungs aus Finnland zu covern. Ausgesucht haben sie sich keinen geringeren als „Don´t say the word“, der Singleauskopplung des Albums Reckoning Night. Hier wird Powermetal gekonnt mit Synphonic Metal vereint, und Dianne kann richtig zeigen, was stimmlich in ihr steckt, da sie in den hohen und tiefen Passagen brillieren kann. Es ist ein guter Abschlusssong der EP.

Allerdings stellt sich natürlich die Frage: Warum wird eine EP mit insgesamt sieben Songs, mit nur drei neuen Titeln, zwei Neuauflagen und zwei weiteren Coverversionen auf den Markt gebracht?
Reichen etwa die Ideen nicht mehr für ein gesamtes Album? Vielleicht haben Frontfrau Dianne und die Herren um Marco Heubaum ja ihr gesamtes Pulver bei dem Vorgänger Sacrificium verschossen? Hoffen wir es nicht, denn die drei brandneuen Lieder machen auf jeden Fall Lust auf mehr. Man wird sehen, ob der Nachfolger dann wie ein Phönix aus der Asche steigen kann.

:mosch: :mosch: :mosch: :mosch: :mosch2:

Xandria – Fire & Ashes
Napalm Records, ET: 31.07.15
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01 Voyage Of The Fallen
02 Unembraced
03 In Remembrance
04 I’d Do Anything For Love (But I Won’t Do That) Meat Loaf cover
05 Ravenheart (Original version on ‘Ravenheart’, 2004)
06 Now & Forever (Original version on ‘India’, 2005)
07 Don’t Say A Word (Sonata Arctica cover)

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