In speed we trash

688_EvilInvaders_CMYK[1]Die achtziger Jahre sind mein Jahrzehnt. Neben modischen Großtaten wie Schulterpolstern und Stretchhosen ist es vor allem die Musik, die mich begeistert. Quer durch alle musikalischen Untergrundsparten sind wegweisende Alben veröffentlicht worden, sei es nun im Gothic, Punk, EBM oder eben auch Metal. Aber genug der einleitenden Worte, widmen wir uns der vorliegenden Scheibe.
Die Evil Invaders sind eine junge und mir bislang unbekannte Speed/Trash Metal Band aus Belgien, die nach dem Debütalbum Pulses of Pleasure und der selbstbetitelten Evil Invaders EP nun ihre dritte Veröffentlichung In for the Kill in Form einer 4 Track EP präsentieren. Ein kurzer Youtube Check überzeugte mich schnell, diese Rezension zu übernehmen, da ich ein mächtiges Achtziger-Feeling wahrnehme.

Die EP eröffnet mit „As Life slowly fades“. Eine Gitarrenwand baut sich auf, der obligatorische hohe Schrei, und dann peitscht alles andere als langsam ein wahres Drumgewitter den Song voran. Die Rhythmusgitarre erzeugt einen schnellen Teppich, der den Gesang unterstützt, der teilweise in klassisch hoher Metal-Falsett-Stimme präsentiert wird. In den Instrumentalpassagen frickelt die Gitarre virtuose Solos aufs Parkett. Es werden Anleihen bei Exodus und Overkill erkennbar.
Sprechgesang mit typischer Horrorstimme leitet „Raising Hell“ ein, das in ähnlicher Geschwindigkeit dahinrauscht wie der Vorgänger. Der Gesang ist hier trotz einiger hoher Spitzen mehr ein rhythmischer Sprechgesang. Das Riff zwischendrin erinnert mich an Motörhead, die Gitarre jault sich im Instrumentalpart in extasische Höhen, und die Textzeile „Faster, faster!“ klingt fast wie „Master, Master!“ aus „Master of Puppets“ von Metallica.
Zum Beweis, dass die Evil Invaders wirklich was drauf haben und keine Studioband sind, folgt mit „Pulses of Pleasure“ die erste von zwei Liveaufnahmen. Der Song startet mit einem zweistimmigen Intro, und wie der Puls beim Menschen mal schneller und mal langsamer schlägt, so gibt es auch hier im Song zahlreiche Tempowechsel, vor allem beim langen Instrumentalende. Alle Musiker haben die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen. „Victim of Sacrifice“ ist die zweite Liveaufnahme, und hier nimmt die Band noch einmal ordentlich Fahrt auf. Nach einem schönen Baßintro geht der Rhythmus direkt in den wippenden Schädel, und der klassische Heavy-Metal-Gesang wird durch gelegentliche mehrstimmige Shouts ergänzt. Mein Favorit auf der Scheibe.

Fazit: Die Band spielt eine wilde Mischung aus Speed, Trash und klassischem Heavy Metal. Der Einfluss der achtziger Jahre ist dabei unüberhörbar, und das ist auch gut so, denn so können sowohl Nostalgiker als auch junge Fans ihren Spaß haben.
Die Band macht eigentlich alles richtig, Cover, Sound und Optik sind völlig Oldschool. Dennoch will die Scheibe bei mir persönlich nicht so ganz zünden, vor allem im Vergleich zu den ähnlich agierenden Skull Fist, die mich einfach mehr begeistern. Das Debütalbum der Evil Invaders trifft dagegen schon mehr meinen Geschmack, und sinnigerweise gefällt mir dessen Livetrack ja auch am besten.
Nichtsdestotrotz sollte sich natürlich jeder Metal-Fan selbst ein Bild machen, vorzugsweise auf einem der kommenden Konzerte zusammen mit Suicidal Angels, Skull Fist, Crisix und Mortillery.

Evil Invaders: In for the Kill
Napalm Records, VÖ: 30.09.2016
CD 9,99 €, LP ab 15,99 €, erhältlich über Napalm Records shop.napalmrecords.com

Homepage: evilinvaders.befacebook.com/evilinvaders

Tracklist:
01 As Life slowly fades
02 Raising Hell
03 Pulses of Pleasure (live version)
04 Victim of Sacrifice (live version)

Tourdates (zusammen mit Suicidal Angels, Skull Fist, Crisix und Mortillery):
29.09.16 NL – Enschede / Atak
30.09.16 DE – Essen / Turock
01.10.16 NL – Leeuwarden / Neushoorn
02.10.16 UK – London / Underworld
03.10.16 DE – Osnabrück / Bastard Club
04.10.16 DE – Hamburg / Bambi Galore
05.10.16 FR – Colmar / Le Grillen
06.10.16 DE – Neunkirchen / Stummsche Reithalle
07.10.16 BE – Vosselaar / Biebob
08.10.16 FR – Paris / Petit Bain
09.10.16 FR – Nantes / Ferrailleur
11.10.16 ES – Madrid / Penelope
12.10.16 PT – Lisbon / RCA Club
13.10.16 ES – Murcia / Garaje
14.10.16 ES – Barcelona / Salamandra 1
16.10.16 IT – Brescia / Circolo Colony
18.10.16 SL – Ljublijana / Orto Bar
19.10.16 DE – Weinheim / Café Central
20.10.16 DE – Nürnberg / Der Cult
21.10.16 DE – München / Backstage
22.10.16 AT – Dornbirn / Schlachthaus
23.10.16 CH – Zürich – TBA
24.10.16 AT – Vienna / Viper Room

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