Scheiß auf Feenstaub, hier gibt’s Wackendreck!

2018-08-04_23-25-45_wacken_impressionenSchwarzes Bayern goes Wacken – das bedeutet zunächst einmal eine LAAAAANGE Fahrt von München in das wohl bekannteste Kuh-Dorf Schleswig-Holsteins. In unserem Fall über Nacht von Dienstag auf Mittwoch, was den Fotografen Andreas Brauner und mich zwar die Affenhitze besser aushalten lässt, aber ansonsten eine ziemliche Quälerei ist. Endlich angekommen – erstaunlicherweise ohne Anreisestau und mit perfekt ausgearbeitetem Verkehrsleitsystem – heißt es erstmal gut zwei Stunden in der Knallsonne auf unsere Presse-Armbändchen warten, und anschließend die richtige Stelle auf dem riesigen Campingplatz zu finden, um uns unserem Camp, dem „Ponyhof“, anzuschließen. Der Name ist Programm, den Dreh- und Angelpunkt des Camps bildet ein ausgemusterter Militärtruck, der mit diversen Stoff-Ponys in allen Größen verziert ist. Ansonsten gibt es viele Zelte und einen großen Pavillon mit drei Kühlschränken, Küchenzeile mit Spüle und Holzofen und mehrere Paletten voll Nahrung, Getränken und allem, was man womöglich in diesen vier Tagen brauchen könnte. Wir sind also bestens versorgt und arbeiten EINMAL mit Profis!

Mittwoch

Nach Erstversorgung durch Nahrung und Cider gibt es ein kurzes Nickerchen in der Hängematte, dann erfolgt die Orientierung. Bereits am Mittwoch beginnt die „Anreisebespaßung“, die sich schon durchaus sehen lassen kann. Es spielen bekannte Bands wie die Backyard Babies, Doro, Nazareth und Sepultura. Ich lasse es erstmal langsam angehen und strolche über das weitläufige Konzertgelände. Es teilt sich in verschiedene Bereiche auf, die nicht nur Bühnen, sondern auch jede Menge Rahmenprogramm bieten: Neben allgegenwärtigen Verkaufs- und Fress-Ständen gibt es zum Beispiel im „Wackinger Village“ Gelegenheit, sich in Schwertkampf und Bogenschießen zu üben, oder in der „Wasteland“-Area einem Bildhauer zuzusehen, der per Kettensäge Statuen aus Baumstämmen hervorzaubert. Auf der Wasteland Stage schaue ich mir gleich mal eine Band aus der Heimat an:

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Dust Bolt

Die Jungs von Dust Bolt aus Landsberg am Lech liefern amtlichen Thrash Metal und bringen jede Menge Energie unters Volk. Dem Bandnamen wird noch ausgiebig Genüge getan – die Circle Pit gegen Ende des Konzerts wirbelt dermaßen viel Staub auf, dass die Bühne kaum mehr zu sehen ist.

Überhaupt ist der Staub ein Problem. Zum ersten Mal in der 29-jährigen Geschichte des Wacken Open Airs herrscht so eine Hitzewelle, dass sowohl der Aufbau als auch das Festival selbst als auch der Abbau ohne einen einzigen Tropfen Regen stattfinden. Wacken ohne Schlamm??? Nicht ganz: Um des Staubs Herr zu werden, wird das gesamte Infield täglich ausgiebig bewässert, was so ungefähr bis zum frühen Nachmittag hilft, und auch danach dürfen die Standbesitzer ausgiebig mit dem Wasserschlauch spritzen. Ob man den Boden nass macht oder schwitzende Metaller auf der verzweifelten Suche nach Abkühlung – Spaß macht es allemal.

Spaß macht auch mein erster heimlicher Favorit des Festivals: Die mobile holländische Comedy-Band Blaas of Glory spielt, man möchte sagen performt, einen Mix aus Rock-Klassikern auf Tuba, Akkordeon, Banjo, Glockenspiel und Trommel und trägt diese Party über das gesamte Gelände, samt Polonaise von Fans, die der Band hinterherziehen.

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Nazareth

Leider machen diese Jungs irgendwann Feierabend, und ich begebe mich ins Bullhead-Zelt, um Nazareth zu hören. Hier erwische ich erst noch die letzten Songs des Schotten Fish, der in den 80er Jahren Sänger der Band Marillion war. Auch Nazareth macht den Soundcheck auf Schottisch, Balsam für meine Ohren. Fast ganz am Anfang ködern sie das Publikum mit ihren Hits „This flight tonight“ (im Original von Joni Mitchell) und „Dream on“. Danach wird es etwas eintönig, vielleicht liegt das auch an meiner Müdigkeit, denn spätestens bei „Love hurts“ kommt es bei Teilen des Publikums zu spontanem Ausdruckstanz. Für mich ist der Tag hier erstmal zu Ende, ich muss dringend den verpassten Schlaf der letzten Nacht nachholen – Sepultura überlasse ich denjenigen, die noch Energie übrig haben.

Donnerstag

2018-08-01_18-41-40_wacken_ImpressionenAm Donnerstag nehme ich den weiten Weg (glaubt mir, das Konzertgelände ist verflixt groß) zur Beergarden-Stage auf mich, um Mambo Kurt zu sehen. Ich wurde vorgewarnt und durch YouTube informiert, und meine Erwartungen werden voll erfüllt: Auf seiner Heimorgel mit Begleitautomatik gibt der in knallgelb gewandete Alleinunterhalter mit Wacken-Kultstatus einen bunten Strauß von Melodien zum Besten. Sein Repertoire fängt bei „I just can’t get enough“ von Depeche Mode an, und hört bei Slayer noch lange nicht auf. Neben der Orgel bringt Mambo Kurt ein weiteres Instrument mit auf die Bühne: Einen Gameboy der ersten Generation, der als Synthie umprogrammiert wurde. „Leider reicht der Arbeitsspeicher nur für vier Takte Loop – na gut, dann spielen wir eben Hip Hop!“ und leitet prompt „Remmidemmi“ von Deichkind ein. Abgerundet wird der Auftritt durch ein Bossa Nova Mash-Up aus „I follow rivers“ und „Killing in the name of“.

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Dirkschneider

Hiervon noch völlig geflasht begebe ich mich erstmal zurück zur Presse-Area, wo Udo Dirkschneider (momentan mit seinem Sohnemann und der Band Dirkschneider unterwegs, sonst als Sänger von Accept und U.D.O. bekannt) uns eine exklusive Vorschau auf ein Video aus seinem neuen Album Steelfactory (VÖ 31.8.) kredenzt. Danach gibt es für mich erstmal Pause und Stärkung im Camp, erst der Festival-Headliner Judas Priest lockt mich wieder zum Konzertgelände. Wer meint, dass diese Band zum alten Eisen gehört und langsam abtreten sollte, hat weit gefehlt.

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Judas Priest

Mit glasklarem Sound und reichlich Druck geben die Herren uns ordentlich eins auf die Ohren, und die Augen kommen auch nicht zu kurz. Ihre Show eröffnet Judas Priest mit „War Pigs“ von Black Sabbath, mit denen Sänger Rob Halford gut befreundet ist. Die Setlist enthält neben einigen Klassikern von British Steel auch drei Songs des neuen Albums Firepower. Der Rest wird mit Evergreens wie „Painkiller“ oder „Hell bent for leather“ gefüllt. Leider haben wir für Judas Priest in Wacken keine Fotolizenz bekommen, deswegen verwenden wir ein Bild vom Konzert in München am 31. Juli 2018.

 

Freitag

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Amorphis

Erstmal wird nach dem Abholen der Fotolizenzen entspannt im Pressecamp abgehangen. Da gibt es Schatten, Liegestühle, ein sauberes Spülklo (wobei die eigentlich alle echt in Ordnung waren) und eine Cocktailbar mit Frozen Strawberry Margarita – was will ich mehr? Vor allem, wenn im Zelt nebenan auch noch Thundermother spielt, und die wohlklingenden Töne der Band bis an mein Ohr getragen werden. Angesichts dieses Komforts spare ich mir dann auch Cannibal Corpse, die sowieso nicht mein Ding sind. Amorphis möchte ich dann doch wieder sehen, wobei das „sehen“ gelegentlich schwierig wird – sind das jetzt Staubwolken oder ist das die Nebelmaschine?

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Korpiklaani

Ist ja auch egal, als nächstes kommt Korpiklaani. Auf die hab ich mich mit am meisten gefreut, und mit deutlich sichtbarem Enthusiasmus spielen sie Songs, bei denen man mal wieder nicht weiß, ob statt der Setlist nicht doch aus Versehen eine Getränkekarte an der Monitorbox hängt. „Vodka“, „Beer, beer!“ und „Happy little boozer“ dürfen natürlich nicht fehlen. Nach so viel akustischem Alkohol (das Trinken beschränke ich bei den Temperaturen dann doch lieber auf mehrere Liter Wasser) wird es Zeit für ein Knobibrot zum Selbstbelegen im Wackingerdorf. Hier wurde ich nämlich vorher im Vorbeigehen mit einer Gartenschlauch-Dusche beglückt, da muss man sich doch gleich revanchieren.

Nach der verdienten Pause geht es erstmal sentimental weiter – Mr. Big spielt auf der Louder Stage, der drittgrößten Bühne. Jünger sind wir alle nicht geworden, aber bei Cat Stevens‘ „Wild world“ und dem Kuschelrock-Hit „To be with you“ fühlt man sich sofort wieder wie 14 und befindet sich innerlich auf den ersten Engtanz-Parties.

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Schandmaul

Anschließend wollte ich eigentlich Schandmaul sehen, allerdings sind schon wieder alle Wasserflaschen leer, und die Schlange an der nächstgelegenen Trinkwasserstation, von denen es angeblich doppelt so viele wie letztes Jahr, aber immer noch VIEL zu wenige gibt, ist lang. Außerdem fällt mir spontan auf, dass ja jetzt das Meet & Greet mit Korpiklaani ist – das ist mir dann doch wichtiger. Natürlich bekomme ich auch ein Foto mit Sänger Jonne! Als dieses Werk vollbracht ist, wird es nochmal entspannter, die Cover-Band 2 Cellos unterhält uns mit genau diesen Instrumenten und einem Schlagzeug. Sie spielen sehr viel von AC/DC und schaffen es sogar, mit Cello die berühmten Angus Young-Posen nachzuspielen (über die Bühne hüpfen, sich auf dem Rücken liegend am Boden drehen etc.) und sogar dem Publikum ganz nah zu sein, mitsamt Cello im Security-Graben. Aufgelockert wird das Programm mit Songs von Michael Jackson, den White Stripes und den Rolling Stones. Die Videoleinwände werden zwar dermaßen mit Effekten zugekleistert, dass die Rechenleistung ein erhebliches Delay verursacht, aber hey – are you not entertained?!

2018-08-01_21-34-31_wacken_ImpressionenNun kommt – wenn auch körperlich zierlich – eine der ganz Großen auf die Bühne. Doro gehört zum Wacken-Inventar, dieses Jahr feiert sie 35-jähriges Bühnenjubiläum. Mit im Gepäck hat sie zahlreiche ganz besondere Gäste. Mit Andy Scott von The Sweet heizt sie uns mit „Ballroom Blitz“ erstmal gründlich ein (als ob das noch nötig wäre). Auch „We are the Metalheads“, das sie 2009 für das WOA schrieb, darf natürlich nicht fehlen, ebenso „Deep inside my heart (für immer)“ in der schönsten Sonnenuntergangs-Abendstimmung. Weitere Special Guests sind Johan Hegg von Amon Amarth (schade, dass die nicht gespielt haben …), dessen wallender Bart eine ganz eigene Headbang-Technik erfordert, sowie der Metal-Chor Doom Birds. Natürlich darf auch eine Pyro-Show nicht fehlen, spätestens zu Doros Hit „All we are“. Anschließend gibt es noch – als kleine Hommage an Judas Priest – eine zunächst akustische Variante von „Breaking the law“, die aber nach der ersten Strophe ordentlich Gas gibt.

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Red Hot Chili Pipers

Zum Abschluss des Tages wollte ich mir eigentlich nur noch kurz im Wackingerdorf die Red Hot Chili Pipers anschauen. Die Schotten sind mit den namensgebenden drei Dudelsäcken, Gitarre, Bass, Keyboard und Schlagzeug am Start und liefern mit einer Mischung aus Rock und einigen Traditionals eine gelungene Show, die Ohren und Augen (Schotten! Im Kilt!) erfreut. Das muss gefördert werden, und so nehme ich natürlich auch gleich ein T-Shirt von den Jungs mit. Jetzt bin ich eigentlich reif für den Ponyhof, allerdings ziehen mich Stichflammen aus Gas magisch Richtung Wasteland-Stage. Dort spielt die holländische Psychobilly-Band Dirt a go-go, natürlich stilgerecht mit Kontrabass. Danach ist aber auch wirklich Feierabend für mich, In Flames, Otto und die Friesenjungs und Ghost werden mir (im Gegensatz zu unserem Fotografen) einfach zu spät.

Samstag

Es geht wieder früh los – wie sich der Herr Fotograf nach ungefähr vier Stunden Schlaf auf den Beinen halten kann, ist mir ein Rätsel. Nach der üblichen Stippvisite im Pressebereich möchte ich jetzt endlich mal Pampatut sehen, die jeden Tag im Wackingerdorf gespielt haben, und für die ich noch keine Zeit hatte. Max, Holger und „die Kartoffel“ (warum nur???) Justus unterhalten uns wunderbar mit mittelalterlich angehauchten Trink-, Sauf- und Tavernenliedern. Das Publikum wird immer miteinbezogen und auf den Arm genommen – bei einigen enthusiastischen Verteilern von „Feenstaub“ (Konfetti), heißt es prompt: „Scheiß auf Feenstaub, hier gibt’s Wackendreck!“.

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Wintersun

Wir gehen zum Ernst des Tages über, wobei „Ernst“ vielleicht doch ein bisschen übertrieben ist. Im Infield erwische ich zufällig gerade noch die letzten Songs von Betontod und bin angenehm überrascht. Hömma samma wollma nomma Bier trinken, das war so wunderschön …
Anschließend verpasst uns Wintersun eine Zwerchfellmassage durch einen gepflegten Blastbeat-Teppich. Der Schlagzeuger sieht dabei vollkommen entspannt aus und lächelt verschmitzt ins Publikum, während der Sänger sich die Seele aus dem Leib brüllt. Das fällt auch dem Sänger auf, der prompt meint „Let’s play something faster, put our drummer to work!“.

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Alestorm

Derweil ziehen endlich mal ein paar Wölkchen auf, und ein frischer Wind verwandelt den Wackendreck kurzzeitig in ein Sandstrahlgebläse. So erfrischt geht die ganz große Alestorm-Party los. Die Fans stehen mit Plüsch-Papageien und Aufblas-Delfinen in den Startlöchern, um zu „Mexico“ und anderen Hits voll abzugehen. Zwischen zahlreichen Crowdsurfern und riesigen Wacken-Spielbällen (die piratengerecht innerhalb von kürzester Zeit annektiert werden) ist die Stimmung ausgelassen und fröhlich. Die Fotografen werden vom Sänger persönlich verabschiedet („bye bye photographers! Come on, let’s all say goodbye“) – das hab ich auch noch nicht erlebt.

Nun müssen wir zurück in den Pressebereich, die Konferenz mit den Veranstaltern sowie den lokalen Leitern von Polizei, Feuerwehr, Ordnungsamt und Rettungsdienst ist natürlich ein wichtiger Termin. Das Festival, das Wacken einmal im Jahr temporär zur viertgrößten Stadt Schleswig-Holsteins macht, ist mal wieder ausnehmend friedlich und problemlos verlaufen. Brandschutz und Sonnenschutz werden von den allermeisten ernst genommen, Diebstähle gehen seit Jahren zurück (nachdem eine vierköpfige Bande festgenommen wurde, passiert eigentlich so gut wie nichts mehr). Die Polizei ist so unterbeschäftigt, dass sie sogar nachts 3 Stunden damit verbringen kann, zwei verirrten Mädels dabei zu helfen, ihr Zelt wieder zu finden. Dafür waschen hilfreiche Metalheads, die einen Kärcher im Gepäck haben, mal eben spontan zwei Polizei-Bullis. Auch das ist ein schönes Zeichen für den Zusammenhalt in der Metal-Szene, neben den konzertierten Aktionen wie DKMS-Typisierung, „Laut gegen Krebs“, Blutspende und anderem sozialen Engagement. Auch auf Barrierefreiheit wird – soweit machbar – großer Wert gelegt, so begleitet zum Beispiel eine Gehörlosen-Dolmetscherin, die Musik in Gesten und körperliche Bewegung übersetzt, einige der Konzerte.

Am Ende der Pressekonferenz kommt noch das, worauf wir alle sehnsüchtig gewartet haben: Ein Ausblick auf das nächste, das 30. Wacken Open Air. Bereits fest auf dem Programm für 2019 stehen:
Sabaton, Parkway drive, Powerwolf, Airbourne, Rose Tattoo, Within Temptation, Meshuggah, Krokus, Dark Funeral, Avatar und als ganz besondere Überraschung: Demons & Wizards, die Supergroup aus den Freunden Hansi Kürsch (Blind Guardian) und Jon Schaffer (Iced Earth), die gerade an ihrem dritten Album arbeiten. Das WOA wird ihr einziger Festival-Auftritt in 2019 sein.

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Die Apokalyptischen Reiter

Beschwingt von diesen Nachrichten begebe ich mich wieder auf’s Infield, wo gerade Die Apokalyptischen Reiter spielen. Im Anschluss tritt Steel Panther auf, deren Musik ich sehr mag. Allerdings sind die Jungs mit den Glitzerleggins (brand new fucking peacock-pants! Entschuldigung!) und dem übertrieben wallenden Haar so damit beschäftigt, sich gegenseitig und das Publikum (vor allem den weiblichen Teil) derb zu beleidigen und ihre frisch erworbenen Deutschkenntnisse auf dem Niveau von „I love Muschilecken“ zu präsentieren, dass man sich erstmal in Geduld üben muss, bis man überhaupt Musik zu hören bekommt.

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Steel Panther

Bei „17 girls in a row“ sind dann auch nicht nur 17, sondern deutlich mehr Mädels auf der Bühne, zum Teil oben ohne, viele davon verdächtig unverschwitzt und aufgestylt. Na gut, kann man machen, wenn man möchte. Ich habe allerdings gerade eher die Tendenz, mir mehr anzuziehen, denn der Abend naht. Wir holen also im Pressecamp unsere Klamotten, die wir vorausschauend dort eingelagert hatten (man ist ja lernfähig!) und verschnaufen noch etwas.

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Helloween

Denn den krönenden Abschluss des Wacken Open Airs bildet Helloween. Die wiedervereinten Kürbisse (Pumpkins United!) dürfen uns zweieinhalb Stunden lang durch drei Dekaden Heavy Metal begleiten. Hierfür sind die Gründungsmitglieder Michael Kiske und Kai Hansen wieder mit am Start und geben viele Songs der Keeper of the seven keys-Alben zum Besten. Natürlich wird auch die ganz große Animations-Show aufgefahren, mit vielen, vielen Kürbissen, zum Beispiel darf bei „If I could fly“ ein Kürbiskopf à la E.T. auf einem Fahrrad am Vollmond vorbeifliegen. Auch für Romantik wird gesorgt, bei den ruhigen Tönen von „A tale that wasn’t right“ wird das Publikum gebeten, die Smartphones leuchten zu lassen. Kiske scheint stimmlich streckenweise etwas angeschlagen, hat aber während eines ausgedehnten Schlagzeugsolos mit Video-Tribut an den verstorbenen Drummer Ingo Schwichtenberg ein wenig Zeit, sich für die zweite Hälfte des Konzerts etwas zu erholen.

Alles in Allem ein gelungener Abschluss für ein gelungenes Festival – das erste WOA, das komplett ohne Regen aufgebaut und abgefeiert werden konnte. Wir freuen uns aufs nächste Jahr und auf den 30. Geburtstag des Wacken Open Airs!

(Punktabzug für die wenigen Wasserstellen und die verbesserungswürdige Organisation beim Presse-Armbändchen holen)

Alle diesjährigen Wacken-Fotos von Andreas Brauner findet ihr hier: Flickr Galerie Wacken 2018

Mehr seiner Fotos vom Judas Priest Konzert in München gibt es hier: Flickr Galerie Judas Priest

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