„Ihr benehmt euch gar nicht so österlich!“
München, Ostersonntag. Viel Zeit haben wir nicht, uns von einem fantastischen ersten Tag Dark Easter Metal Meeting zu erholen, denn pünktlich um 14.30 Uhr starten wir in die zweite Runde – und die hat es in sich: Sechzehn Bands stehen auf der Running Order, viele davon heiß erwartet. Bei deutlich besserem und vor allem wärmerem Wetter finden wir uns also erneut im Münchner Backstage ein, um uns einen Tag voll musikalischer Highlights zu gönnen. Die körperliche Zerstörung hält sich bei uns in Grenzen, bei vielen anderen Festivalteilnehmer*innen wohl nicht so, denn die Meute am Einlass ist heute um einiges kleiner als gestern. Aber das wird sicher noch.
Den Auftakt machen Heretoir aus Augsburg – nicht zu atmosphärisch, nicht zu brachial, schönes Midtempo und damit ganz hervorragend geeignet, um langsam aufzuwachen, den gestrigen Tag mit einer Konterhalben Revue passieren zu lassen und sich zu orientieren. Kurz: die perfekte Einstimmung auf den zweiten Tag! Den Sound des Quintetts um Sänger und musikalischen Mastermind David „Eklatanz“ Conrad in Worte zu fassen, ist nicht ganz einfach: „Post-Black-Shoegaze-Rock-Metal, der sich konsequent jeder Schublade verweigert“ trifft es am ehesten. Daher sei jedem Fan von Genregrenzen-übergreifendem Metal ans Herz gelegt, ein Ohr bei dieser außergewöhnlichen Band (aktiv seit 2006, die aktuelle EP Wastelands ist ganz frisch von 2023) zu riskieren – das ist deutlich einfacher! (Nekrist)
Direkt danach dürfen wir ein Wiedersehen mit den Turinern von Enisum in der Halle feiern, worauf wir uns schon gefreut haben, denn beim Dark Easter Metal Meeting 2018 haben die Italiener einen bleibenden Eindruck hinterlassen (und nicht nur durch die brennenden Kerzen, die fast mit den Haaren eines enthusiastischen Fans kollidiert wären). Enisum spielen atmosphärischen, ja beinahe schon verträumten Black Metal, inspiriert von der Natur in den Alpen Norditaliens. Das Ganze nennt sich „Arpitanian Metal“ und ist u. a. auf der aktuellen Scheibe Forgotten mountains von 2023 nachzuhören. Das Licht in der Halle ist aus, die Bühne in stimmungsvolle Grün- und Blautöne gehüllt – man schließt die Augen, lässt sich von dem episch-melodiösen Sound mitreißen und weiß hinterher gar nicht so recht, wohin eigentlich die letzte Dreiviertelstunde verschwunden ist. Das erste Konzerthighlight an diesem Tag! (Nekrist)
Während Nekrist sich in der Halle verzücken lässt, bin ich bei Funeral Pile im Club und bereue das ganz und gar nicht. Die Bruckmühler haben sich vor ein paar Jahren nach langer Pause wieder zusammengefunden und 2021 ihr Debütalbum Evoked in flames veröffentlicht. Darauf wird eine schön garstige Mischung aus Doom, Black und Death geboten, die aber auch vor ein paar Melodien keine Angst hat. Das zündet heute richtig gut, die Band legt sich mächtig ins Zeug, und das Publikum im gut gefüllten Club geht von Anfang an ordentlich mit. Nach einigen Songs wird ein bisschen was zur Bandgeschichte erzählt und dass man mit Schlagzeugerin Alina seit einiger Zeit komplett ist – menschlich wie musikalisch. Die Umstände – der russische Angriffskrieg auf die Ukraine – sind allerdings sehr viel weniger schön, weshalb an dieser Stelle „Fruit for the flies“, das eigentlich den Ersten Weltkrieg behandelt, umgewidmet wird, zusammen mit einem von Herzen kommenden „Slava Ukraini“. Dem schließen wir uns natürlich an! (torshammare)
Schüsse, Granaten, Mörsereinschläge, das Schlagzeug hinter Sandsäcken, Stacheldraht auf der Bühne: Kanonenfieber aus Bamberg verwandeln die Bühne im Werk in ein Schlachtfeld aus dem Ersten Weltkrieg. Letztes Jahr beim DEMM noch im Club, dieses Jahr als kurzfristiger Ersatz für 1914, die nicht aus der Ukraine ausreisen durften, können sie jetzt aus den Vollen schöpfen. Zwischen den Songs, die Titel wie „Dicke Bertha“ oder „Grabenlieder“ tragen und nach Briefen und anderen Dokumenten aus dem Ersten Weltkrieg entstanden sind, erklingen Tonaufnahmen von Kriegsreden, die Musiker um Mastermind und einziges Bandmitglied Noise tragen Uniformen, die Gesichter sind hinter schwarzen Strumpfmasken verborgen. Musikalisch befindet man sich irgendwo zwischen epischem Death Metal und melodischem Mid-Tempo Black Metal. Dem Publikum gefällt das Gesamtpaket (das sich auch beim Merch fortsetzt, die Patches beispielsweise werden in einer Holzschatulle präsentiert), und nach der guten Stunde haben sich auch die Letzten die Nachwirkungen des gestrigen Tages aus den Nackenmuskeln geschüttelt. Man kann sich streiten, ob man die schon an eine Theateraufführung erinnernde Darbietung (später gibt es auch noch Kunstschnee auf der Bühne) zusammen mit einer hochenergetischen musikalischen Bühnenshow (die Musiker stehen keine Sekunde still, feuern unermüdlich das Publikum an) angemessen oder over the top finden kann, heute jedenfalls ist das proppenvolle Werk voll dabei und feiert Kanonenfieber in weiten Teilen gnadenlos ab. (Nekrist)
Weiter geht’s in der Halle mit den Ungarn von Sear Bliss, die genauso kurzfristig wie Kanonenfieber für eine ukrainische Band eingesprungen sind, White Ward durften nämlich auch nicht ausreisen. Die Ungarn sind mit Zóltan Páls Posaune der perfekte Ersatz und natürlich auch sonst sehr gern gesehene Gäste des DEMM. Zum vierten Mal sind sie jetzt dabei, also quasi ein Heimspiel, und genauso werden die Männer um Bandleader András Nagy auch empfangen. Die Band freut sich riesig, wieder dabei zu sein, auch wenn sie eigentlich gerade mitten in den Aufnahmen fürs neue Album steckt und keine Konzerte für die erste Hälfte von 2023 geplant hatte. Im Gepäck haben sie daher eine Art Best of, gehen dabei ganz weit zurück in die Bandgeschichte voller melodisch-symphonischem Black Metal („Soulless“ von 1998, mit wunderschön langem Posaunensolo, oder „Beyond the darkness“ von 1996!), präsentieren aber auch einen brandneuen Song, der noch keinen Titel hat und kurzerhand „Dark Easter song“ getauft wird. Die Stimmung auf und vor der Bühne ist fantastisch, Synchronheadbangen, wohin man blickt, die Ungarn sind live eine Macht, und die Posaune ist einfach Black Metal pur. Viel zu schnell ist die Sause vorbei, großartig war’s, bis zum nächsten Mal! (torshammare)
Eridu beginnen parallel dazu im Club ihr Set mit einem eher ungewöhnlichen Anblick, denn als Erstes betritt zu einem orientalisch angehauchten Intro eine Bauchtänzerin die Bühne, ehe die fünf Münchner loslegen. Einige davon – Leadgitarrist Azag und Sänger Enki – kennt man aus Gilgamesh-Zeiten, und Eridu hauen in eine ähnlich Kerbe: Melodischer Death Metal, inspiriert von mesopotamischen Mythen und Legenden. Im Gepäck hat das Quintett das brandneue Album Enuma Elish, das es auf dem Dark Easter exklusiv vorab zu kaufen gibt. Eridu wissen auch live zu gefallen, gehen mit viel Enthusiasmus an das knapp einstündige Konzert, beschwören die fünfzig Namen Marduks („The fifty names of Marduk“), entweihen die Schicksalstafeln („Defiling the tablets of destiny“), besingen Ton, Blut und Rache („Clay, blood and vengeance“), und zum krönenden Abschluss wird erneut die Bauchtänzerin auf die Bühne gebeten, die einen rasenden Schleiertanz zu Blastbeats darbietet – das hat man so auch noch nicht gesehen. Klasse! (Nekrist)
Es ist uns nicht leicht gefallen, aber das schwedische Melodic-Black-Metal-Urgestein Sacramentum, die sich nach langer Pause wieder reformiert haben, musste der Essenspause zum Opfer fallen, auch wenn sie ihren Klassiker Far away from the sun (1996) in ganzer Länge spielen. Die ersten drei Songs nehmen wir (schon aus fototechnischen Gründen) noch mit, und die leicht übertrieben-theatralische, aber dafür umso unterhaltsamere Bühnenshow um Sänger und Kunstblutverspritzer par excellence Nisse Karlén lohnt sich sehr (solange man danach nicht die Bühne putzen muss). Traditionell schwedischer epischer Metal der härteren Gangart, für viele mit Kultfaktor – ein super Ersatz für Nifelheim im Billing! (Nekrist + torshammare)
Lucifer’s Child in der Halle lassen wir auch aus, denn parallel spielt im Club eine der Bands, die wir bereits vorab als „Pflichttermin“ definiert haben: Dread Sovereign, das doomige Nebenprojekt von Primordial-Sänger Alan Averill. Der findet wie immer auch klare Worte für die Gelegenheit: „Meine, Freunde, es ist Ostern. Ich habe vier Worte für euch: Fuck you, Jesus Christ!“ Leider scheinen nicht alle Festivalbesucher*innen gemerkt zu haben, welche Szenegröße hier heimlich, aber nicht still und leise mit zwei Mitstreitern den Club aufmischt, denn da hätten – eine Seltenheit beim DEMM – tatsächlich noch ein paar Leute reingepasst. Zumal man ja nicht oft die Gelegenheit hat, einen so charismatischen Frontmann/Rampensau im kleinen Rahmen zu sehen. So kommen wir aber in den Genuss einer schön dreckigen, verschwitzten Clubshow mit mächtigen Doomriffs und überlangen Songs, wer nicht dabei war, hat was verpasst! (Nekrist + torshammare)
A propos Pflichttermin: die nächste Band in der vollgepackten Running Order ist nicht nur für uns Pflicht, sondern – den Patches und Shirts im Publikum nach zu urteilen – auch für viele, viele Besucher*innen: Naglfar verwandeln das Werk in ein stürmisches Meer aus Haaren und Pommesgabeln, dessen Wellen das aus den Nägeln der Toten gemachte Schiff aus Schweden mit brachialer musikalischer Härte unbarmherzig teilt. Gegeben wird eine bunte Mischung aus Stücken einmal quer durch die Bandgeschichte, darunter Nackenbrecher wie „And the world shall be your grave“ vom bahnbrechenden Album Pariah, „Harvest“ und „Cerecloth“ als Titelsongs der jeweiligen Alben, den Live-Klassiker „The darkest road“ und das fantastische „Like poison for the soul“ vom aktuellen Album Cerecloth. Zum Schluss halten Naglfar noch eine Überraschung für uns bereit: „A swarm of plagues“ von der Pariah feiert in München seine Live-Premiere und trägt mit Sicherheit einen guten Teil zum Muskelkater am nächsten Tag bei. (Nekrist)
Wir bleiben in Schweden, denn als nächste Band stehen Mephorash aus Uppsala in der Halle auf der Bühne. Vor selbiger steht man sich schon eine ganze Weile vor Auftrittsbeginn dicht gedrängt auf den Zehen, und die Leute strömen (und drängeln) immer noch weiter in den Raum und die vorderen Reihen. Ganz klar, diese Band wollen alle sehen. Luft ist knapp, dann wird auch noch geräuchert, Feuerschalen brennen auf der Bühne, eine wahrlich sakrale, sinnenbenebelnde Atmosphäre herrscht schon vor dem ersten Ton. Die Band betritt in weite Kutten gehüllt die fast dunkle Bühne, auf der prominent ein großer schmiedeeiserner Ständer mit Bandlogo und anderen Zeichen steht, und los geht’s mit der (un)heiligen Messe. Auch musikalisch wissen Mephorash ganz genau, was sie tun, orchestraler Black Metal, mal episch, mal zart, mal exakt auf den Punkt geknüppelt. Als sich mal ein paar Lichtstrahlen auf die Bühne verirren, werden aus den dunklen Kutten beige Roben mit farbigen Borten, und auch die dämonischen Masken der Musiker sind nun zu erkennen. In Kombination mit der eindringlichen Musik und ebensolchen Performance erzeugt das wirklich Gänsehaut. Der Auftritt – oder das Ritual, denn alles ist absolut glaubwürdig, wenn natürlich auch in gewisser Weise inszeniert – vergeht wie im Flug, plötzlich muss man wieder auftauchen und in die Realität zurückkehren. Einzelne Songs? Egal – hier hat die Gesamtatmosphäre gezählt, und die war rundum fantastisch. (torshammare)
Parallel dazu verbreiten die Franzosen von Merrimack im Club ganz viel Finsternis. Seit 1994 aktiv, haben sich die fünf aus Paris stammenden Musiker nie weit vom Black-Metal-Sound der Neunziger weg bewegt: geradlinige Songs, treibende Blastbeats, sägende Gitarren, fieses Gekeife – genau das Richtige, um den Naglfar-Schwung mitzunehmen! Auf neues Material lassen uns die Franzosen allerdings warten, denn seit der Omegaphilia aus dem Jahr 2017 müssen wir uns in Geduld üben, auch wenn es angeblich noch in diesem Jahr so weit sein soll. (Nekrist)
Ohne Verschnaufpause geht es direkt zurück ins Werk, denn der erste Headliner des Abends steht an: Triumph of Death, die Hellhammer-Tribute-Band von Tom G. Warrior geben sich die Ehre – und dem Publikum einen Auftritt, den wir so schnell nicht vergessen werden. Hellhammer, die zwischen 1982 und 1984 aktiv waren, gelten als eine der wegbereitenden Bands des frühen Black Metal, zusammen mit Venom und Bathory, und veröffentlichten in den zwei Jahren ihres Bestehens drei Demos und eine EP. Direkt nach dem Ende der Band gründeten Tom G. Warrior und Bassist Martin Eric Ain die nicht minder einflussreichen Celtic Frost. Obwohl sowohl bei Celtic Frost als auch bei Warriors aktuellem Projekt Triptykon vereinzelte Hellhammer-Songs zu besonderen Anlässen gespielt wurden, musste auf die Mehrheit der Stücke verzichtet werden – bis zur Gründung von Triumph of Death, benannt nach der zweiten Demo Hellhammers von 1983. „Wer hätte gedacht, dass wir einmal an einem christlichen Feiertag gemeinsam diese Musik feiern?“, fragt der extrem gut aufgelegte Tom G. Warrior die versammelte Meute, um nur wenig später darauf hinzuweisen, dass man sich „gar nicht so österlich“ benehme. Ein klein wenig besinnlich wird es zwischendrin aber doch, als gemeinsam dem viel zu früh verstorbenen Martin Eric Ain gedacht wird – ein schöner Moment. Drumherum holzen sich Tom G. Warrior und die drei ein paar Jahre jüngeren Mitstreiter*innen mit größter Spielfreude, viel Liebe und ausführlichen Erklärungen zu den jeweiligen Songs (u. a. „The third of the storms“, „Blood insanity“, „Reaper“ oder „die romantische Liebesballade ‚Decapitator‘“) durch ein Stück schwarzmetallische Musikgeschichte. Ein wahrer Hochgenuss, und optisch wie akustisch ein herausragendes Konzert! (Nekrist + torshammare)
Wer bei Triumph of Death erst zum Ende des Konzerts das Werk verlassen hat, kommt danach allerdings nicht mehr in die Halle zu Misþyrming aus Island – leider ein Thema, das beim Dark Easter Metal Meeting immer wieder zum Problem wird, will man nicht wie eine Sardine in der Büchse eingeklemmt zwischen seinen Mitmenschen enden. Erzählungen zufolge war der Auftritt wie erwartet aber ein einziger Abriss. Beim nächsten Mal dann hoffentlich! (Nekrist)
Parallel stehen im Club Imperial Triumphant auf dem Programm, eine meiner absoluten Muss-Bands auf dem diesjährigen Dark Easter. 2019 war das New Yorker Trio schon mal dabei, da hat es nur für einen kurzen Blick in den Club gereicht, doch die paar Minuten hatten mich schon voll überzeugt. Die Musik von Imperial Triumphant ist so ungewöhnlich wie ihr Bühnenoutfit – zur schwarzen Kleidung trägt man an Metropolis erinnernde futuristische goldene Masken -, die Mischung aus Black Metal und Jazz-Komplexität, weitestgehend instrumental dargeboten, ist keine leichte Kost. Vielleicht ist der Club zur späten Stunde deshalb nur locker gefüllt, aber ich bin darüber gar nicht traurig, denn so kann man sich voll und ganz auf die Songs und die Musiker einlassen. Zachary Ezrin an Gitarre und Vocals und Steven Blanco am Bass springen wild über die Bühne, kommen nach vorn zum Publikum und lassen die hochkomplexen Songs spielerisch leicht aussehen (und natürlich auch Kenny Grohowski an den Drums). Zwischendurch wird an die ersten Reihen auch Sekt ausgeschenkt, und Steven macht mit rot leuchtendem Bass einen Ausflug ins Publikum. Die Band spielt sich geradezu in einen Rausch, und nachdem nach ihnen niemand mehr im Club auf dem Programm steht, kosten sie – und das Publikum – das voll aus. Wer allerdings einen guten Platz bei Rotting Christ haben möchte, muss sehr pünktlich gehen. Sehr glücklich nach diesem Wahnsinnsauftritt mache auch ich mich auf den Weg und hoffe, Imperial Triumphant bald wieder irgendwo sehen zu können. Es lohnt sich enorm, gerade wegen der Komplexität! (torshammare)
Deutlich geradliniger sind der Headliner und krönende Abschluss des Dark Easter Metal Meetings 2023: Rotting Christ sind einmal mehr im Backstage zu Gast, um die Bude abzureißen. Egal, wie oft man die Griechen auch schon live gesehen hat, pünktlich zu den ersten Chorälen von „666“ stellt sich die Gänsehaut ein, und wenn Rotting Christ dann mit „Κατά τον δαίμονα του εαυτού“ loslegen, fliegen die Haare in alle Richtungen. Das Tempo wird das komplette Konzert über beibehalten. Atempause? Fehlanzeige. Einmal tief Luft holen bei Begrüßung und Intro, dann geht’s direkt weiter mit „Fire, god and fear“ vom aktuellen Album Heretics, einem Midtempo-Nackenbrecher, der direkt in „dub-saĝ-ta-ke“ übergeht – da kommt „Apage Satana“, das textsicher mitgesungen wird, beinahe gemütlich daher. Damit die Nackenmuskeln nicht allzu sehr auskühlen, schieben Rotting Christ – natürlich wie immer synchronheadbangend – gleich „Ἐλθὲ κύριε“ hinterher. Nach „Demonon vrosis“ verlangt Sakis Tolis nach dem obligatorischen Circle Pit zu „Societas Satanas“, und es ist doch beeindruckend, mit welcher Energie sich die Leute nach zwei Tagen Festival noch fröhlich die Köpfe einschlagen! „Non serviam“ wird wie eine Hymne mitgesungen, anschließend beim kraftvollen „In Yumen – Xibalba“ erneut eskaliert, ehe das Dark Easter Metal Meeting 2023 nach „Grandis spiritus diavolos“ und dem Rausschmeißer „The raven“ – und insgesamt zweiunddreißig Konzerten in zwei Tagen – zu Ende geht. Wieder mal ist es unglaublich, was für eine Energie die Band auf der Bühne und im Publikum entfesselt, und sie scheint von Auftritt zu Auftritt noch besser zu werden – wenn das überhaupt möglich ist. (Nekrist)
Was für ein Festival! Wie immer ein großes Dankeschön an MRW Concerts, alle unermüdlichen Helfer*innen und das immer freundliche Backstage-Personal hinter den Theken und an den Türen sowie an den Merch-Ständen! Danke für den reibungslosen Ablauf, den meistens hervorragenden Sound, die (zumindest im Werk) sehr stimmige Lightshow (in Halle und Club wäre ein bisschen mehr Licht schön gewesen) und die entspannte Stimmung überall. Allerdings kam es auch dieses Jahr wieder zu sehr langen Wartezeiten an den Essensständen, vielleicht kann man das im nächsten Jahr besser lösen. Abgesehen von diesem Manko war das Dark Easter Metal Meeting aber auch 2023 wieder ein Hochgenuss voller neuer Entdeckungen und alter Genre-Größen in familiärem Umfeld. Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr, wenn sich das Backstage-Gelände wieder fröhlich-schwarz zur Ostermesse färbt!
Text: Nekrist und torshammare
Bilder: torshammare
Bei Iridum Stream auf YouTube könnt ihr euch das Festival übrigens noch mal ansehen!
Setlisten:
Heretoir
Exhale
Graue Bauten
Heretoir
Fatigue
Golden dust
Wastelands
Circle
Kanonenfieber
Die Feuertaufe
Dicke Bertha
Die Schlacht bei Tannenberg
Grabenlieder
Die Fastnacht der Hölle
Füsilier 1
Füsilier 2
The Yankee Division March
Sacramentum
Fog’s kiss
Far away from the sun
Blood shall be spilled
When night surrounds me
Cries from a restless soul
Obsolete tears
Beyond all horizons
The vision and the voice
Darkness falls for me/Far away from the sun (Part 2)
Naglfar
Blades diabolical
Cerecloth
And the world shall be your grave
The darkest road
Vortex of negativity
Feeding moloch
Like poison for the soul
A swarm of plagues
Harvest
Triumph of Death
The third of the storms
Massacra
Maniac
Decapitator
Crucifixion
Reaper
Aggressor
Revelations of doom
Messiah
Visions of mortality
Triumph of death
Rotting Christ
666
Kata ton daimona eautou
Fire, god and fear
dub-sag-ta-ke
Apage Satana
Elthe kyrie
Demonon vrosis
Societas Satanas
Non serviam
In Yumen-Xibalba
Grandis spiritus diavolos
The raven
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